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Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 2740 II C - 149
Rickert, Heinrich
Kunstphilosophische Uebungen (Manuskripttitel) — Heidelberg [ermittelt], o.D. [1928]

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https://doi.org/10.11588/diglit.4841#0017
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Betraohtangsarten.

jach Abgrenzang der Aesthetiic und Wideriegung eini-
ger SinTJürfe gegen Philosophie der Kunst folgt Abschnitt tiber
Tissenschaftliche ^ehandlungsarten des iächonen und der Kunst.

Hegel schildert zunachit die ixrten.die er ablehnt,
7?ei/sie zu keinem wahren Hesultat gelangen können und scheidet
hier ztvei einander entgegengesetzte üehandlungsweieen. ä)ie ej-
nen gehen von Auflen an iie Kunst und treiben Kunstgeschichte,
die andern entvierfen allgemeine fheorien für Beurteilung der
Kunst oder für künstlerische Produktionen. Bas Alles hält sich
auf dem Boden der Hmpirie. Im uegensatz dazu überlassen ündeas
sich selbständig für sich dem Gedanken llber das flchöne dlnd
bringen iabei nur Allgemeines zu fage.was das Aunstwerk in
seiner Higentiimlichkeit nicht trifft. Tbhrend die fiinen sich
also zu sehr an das flmpirisch-Konkrete halten.kommen die an-
dern nur zu einer abstrakten Philosophie des flchönen. Diese
verschiedenen köglichkeiten genauer erörtert.

Kunstgeschiohte.

SunLchst die Kunstgelehrten.welche oom Ampirischen
ausgehen. Das ist allgemeines Bedürfnifl. Auch der Pachmann
glaubt.es gehöre zur t3ildung ,sich auf Gebiet der Kunst als
Dilettant oder Kanstkenner zu erweisen,und dabei kommt dann
zuerst historische Aenntnifl ln Betracht.die wieder nach drei
Seiten geschildert. Brstes Hrfordernifl ist genaue Bekanntschafi
mit unermefllichem Bereich der indi.v‘ duellen Kunst-roerke aller
Zeiten.die zum feil schon untergegengen,zum Teil entfernten
LÄ'ndern oder 'Veltteilen angehören und so dem eigenen Anblick
entzogen. Doch kommt ferner Aenntnifl der Zusammenhänge,die /
jedes KunstTjerk mit seiner Deit und seinem Voljji.also seiner
Umgebung verbimaet. jas erfordert viieder weiten Heichtum von
Eistorie und zugleich nur spezielle Kenntnisse,da individuelle
üatur des Kunstvserkus sich aufs x,inzelne bezieht und flpeziel-
les zu V'ers’ändnifl und Krläuterung nötig hat. 3. bedarf es da-
zu nicht nur des uedäohtnisses,sondern auch scharfer ninbil-
dungskraft um Kunstgestalt festzuhalten,und zur Vergleiohung
pri..sent zu halten.

fheorieh der Kfnste.

Zum üeschichtlichen kommt dann die formelle Veralt
gemeinerung in Kunsrtheorien. Hier liegt sehr umfassende lite-
ratur vor. Eegel nennt Poetik des Aristoteles, ars poetioa ies
Horaz,flchrift über das Krhabene von longin. Hegel stellt alle
diese flchrif ten, obTjohl sie in Einzelnen viel Lehrreiches ent-
halten, dennoch zu speziell, vsei 1 sie sich auf engen Kreis von
Kunst^erken beschranken. Andereseits enthalten solche fheoriai
nur triviale neflexionen.die zu allgemein sind.um bis zuwBesi»
deren zu reichen.

Zur Philosophie kann He^el solche Betrachtungen
nicht rechnen.üer Inhalt vjird hier als ein vorhandener aufge-
nommen. 3o kommt man auf einen unsicheren,dem Streit unter
worfenen Boden.
 
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