Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Du wirst niclit Deinen Tadel zurüklialten, wo ich ihn
verdiene, denn die Kunst ist Dir so heilig, als die Freundschaft;
mir selber wäre dadurch ein schädlicher Dienst geleistet, und
wir würden der Schule Ferdinand Fischers wenig Ehre
machen. Aber Du wirst durch das Einzelne, was Du nicht
billigen kannst, nicht abgehalten sein, Dich mit den Ideen zu
befreunden, welche mich bei der Ausarbeitung des Ganzen
geleitet haben.

Lass mich mit wenigen Worten meine Ansicht über den
Begriff der Kunst-Theorie aussprechen. Gewifs ist die Ge-
wohnheit , nach welcher Lehre und Ausübung — Theorie und
Praxis — als getrennt angenommen werden, blos veranlasst
durch traurige Erscheinungen im Leben. Berorbeiter der Wis-
senschaft, die ihre Lehre aus Spekulazionen, anstatt aus dem
Reichthum der Erfahrung entwikeln, sollten eben so wenig zur
Regel genommen werden, als Praktiker, welchen die wissen-
schaftliche Klarheit mangelt. Die ersten werden immer lügen-
hafte Theorien aufstellen, welche bei der Anwendung, wie
schlechte Farbe am Tageslicht, dahinschwinden; die zweiten
werden im Schweise ihres Angesichts Lagerbücher von Rezep-

te

ketf





u0

Bffaog I

Uot E

^lieblii

* vir

'■ ::
 
Annotationen