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Hugo Helbing <München> [Hrsg.]
Sammlung Prof. Anton Hess, München: Antiquitäten, Möbel, Kunstgegenstände ; (Keramik, Glas, Metall, Vertäfelungen u. Verkleidungen, Möbel, Holzfiguren, Varia) ; [Auktion in München durch die Galerie Helbing am 6. Oktober 1911] — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.15732#0027
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i5

131 HOLZVERTÄFELUNG EINES ZIMMERS AUS KURTATSCH (TIROL).

Abbildung Tafel VIII, IX, XXXI.

Renaissance. 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Zirbelholz, Pilaster in Nußbaum eingelegt, braun
gebeizt. Für einen rechteckigen Raum. Mit zwei großen und zwei kleinen Türen und einer Erker-
öffnung. In Manneshöhe gerades hohes Zwischengesims. Beide Geschosse werden durch dorisierende
Flachpilaster mit Feldervertiefung gegliedert. Kräftiges Hauptgesims mit Konsolenträgern. Die
große Türe an einer Schmalwand wird von jonisierendem Flachpilaster flankiert und durch ein
gerades Gesims mit Triglyphen abgeschlossen. Auf der Innenseite der Türe in den Spiegeln der
zwei Felder perspektivische Architekturstücke eingelegt, außen Arabesken. Die 2. große Türe
ganz ähnlich, nur von korinthischen, kannelierten Halbsäulen mit vergoldetem Kapitell flankiert
und durch Konsolengesims abgeschlossen. Die anstoßenden Ecken des Zwischengesimses mit ge-
schnitzten Figürchen. Die zwei anderen Türen einfach flach, eine mit Felderteilung. An sämt-
lichen Türen schön gezeichnete Eisenflachbänder, Schnappschlösser und vegetabile ovale Klopfer.
Holzdecke in koordinierter Feldereinteilung; geometrische Muster. In einigen vergoldete große
Rosetten. Zimmer: 747 : 576 cm. Höhe ca. 4 m.

132 HOLZVERTÄFELUNG Abbildung Tafel X, XI.

eines tiroler Zimmers aus dem Anfange des 17. Jahrhunderts. Zirbelholz. Langrechteckiges Zimmer.
Auf drei Seiten Wandvertäfelung, die durch hermenartige Pilaster mit Kerbschnitzornamenten
gegliedert werden. Die Zwischenräume mit verkröpften und mehrfach gekehlten rechteckigen
Profilstäben belebt. Der rings umlaufende Fries zeigt zwischen Blattkonsolen in Flachschnitzereien,
die nur die Silhouette wiedergeben, alle möglichen Jagdtiere: Hasen, Rehe, Steinböcke, Gemsen,
Füchse und Hunde. Dazwischen einige flache Rankenornamente. Zwei Türen haben ähnliche
Felder mit Profilstabumrahmungen mit ausgeschnittenen Flachbeschlägen und alten Schlössern.
Auf den einfachen Gesimsen flache, ausgeschnittene Bekrönungen. Die Decke wird durch gekehlte
Stäbe auf Profilleisten nach dem koordinierten System in Rechteckfelder, deren Mitte eine Raute
mit Blattrosette einnimmt, gegliedert. In der Mitte achteckige Kassette mit reichem Profil von
vier halbrunden geflügelten Engelsköpfen umgeben. In der Mitte vergoldete Rosette.

Länge 540 cm. Breite 325 cm. Höhe 275 cm.

133 HOLZVERTÄFELUNG EINES ZIMMERS AUS TIROL. Abbildung Tafel XII.

Mit einem Erker in vier Seiten des Achteckes. Barock um 1650. Zirbelholz. Die Wandvertäfelung
läuft in einer Höhe von 2,30 m um den größten Teil des rechteckigen Zimmers. Sie zerfällt durch ein
Zwischensims in zwei Geschosse, im Unterteil rechteckige Felder mit Profilleisten, im oberen Teil
Gliederung durch Flachpilaster aus akanthusartigen Ornamenten (Nußbaumholz), jonischer Kapi-
tale. Die Zwischenfelder mit verkröpften Profilleisten. Mit einem Wandschränkchen und zwei
Türen mit Feldervertiefungen, flachen, ausgeschnittenen Beschlägen und altem Schloß. Der Holz-
plafond aus zwölf großen, tiefen Quadraten mit reichem Profil. 590 : 750.

134 BALKENDECKE

aus Zirbelholz. Auf 11 profilierten und gekehlten Durchzügen. Die schmalen Zwischenfelder glatt.
16. Jahrhundert. Dazugehörige Türe mit Felderfüllungen mit Flachbeschlägen, altem Schloß und
hübschem Türklopfer. ' 420 :540 cm.

135 TIROLER HOLZPLAFOND

in koordiniertem System. Quadrate und Sechsecke. Profiliertes Gesims. Zirbelholz. Um 1600.

200 : 410 cm.
 
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