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Kohlermann, P. [Bearb.]; Hugo Helbing [Mitarb.]
Meister der weiblichen Halbfiguren: 7 Gemälde aus der Sammlung von P. Kohlermann, München; Mittwoch, den 21. Mai 1913 — München: Galerie Helbing, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.56028#0017
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Dagegen erscheint es mir zweifelhaft, ob Kohlermanns „Schreibende Dame“
von derselben Hand herrührt. Ich glaube vielmehr, dass als Urheber ein anderer
Künstler in Frage kommt. Das Bildnis der musizierenden Dame im Bojmans-Museum
zu Rotterdam steht jedenfalls dem Meister, der diese „Schreibende Dame“ gemalt
hat, nahe. Die Schöne von Rotterdam hat dieselben breiten Schultern, dieselbe Frisur,
dasselbe Kostüm wie Kohlermanns Dame, und sie ist ebenso breit in den Raum
komponiert. Der Maler dieser beiden Bilder ist dem Meister des Wiener Conzerts
verwandt und ebenbürtig. Nennen wir ihn bis auf weiteres den „Meister der Lauten-
spielerin von Rotterdam“. Der Schule dieses Meisters darf vielleicht die Kohler-
mannsche „Lukrezia“ zugeteilt werden.
Die „musizierenden Damen“ im Schloss zu Meiningen stehen qualitativ nicht
auf derselben Stufe wie die bis jetzt genannten Bilder. Sie sind als die Arbeit eines
Schülers des Harrachschen Meisters zu bezeichnen. Diesem Schüler dürfte auch die

Physiog-

VII

werden:
ihn an-

immlung Kohlermann sind Schulbilder aus dem
aenfalls nach einem uns unbekannten Original
igdalena“ ist wohl deutschen Ursprungs.
/ersuche, den Sammelbegriff des „Meisters der
aber sie erstrecken sich nur auf einige Gruppen
i und Anregungen. Ich glaube, dass die ver-
aentreffen, allmählich zu deutlicheren

nder Bestimmtheit nur soviel gesagt
'ts und einige Künstler, die sich an
Jahrhunderts blühten. Sie sind aus der nieder-
waren wahrscheinlich in den südlichen Nieder-
en und in England tätig. Dass mehrere, viel-
entstanden sind, hat schon Wickhoff vermutet.
i in der ehemaligen Sammlung Gustav von

„musizierende Dame“ der ehemaligen Sammlung Eduard Weber in Hamburg zu-
zuweisen sein.
Wieder einem anderen Künstler begegnen wir in der ehemaligen Galerie
Goldschmidt in Frankfurt. Es handelt sich um eine „Magdalena“. Eine spätere
Wiederholung dieses Bildes befindet sich im Besitz des Herrn Adolphe Schloss in
Paris. Wickhoff schreibt diese „Magdalena“ dem Antoine Caron zu, und er glaubt
auch, dass die Kohlermannsche „Allegorie auf die Tugend“ von der Hand dieses
Meisters stammt. Beziehungen zu Antoine Caron oder einem anderen französischen
Meister mögen vorliegen. Ich schliesse aber aus verschiedenen Gründen, dass sowohl
die „Allegorie auf die Tugend“ wie die „Vanitas“, die sich ebenfalls bei Kohlermann
befindet, Wiederholungen nach einem uns unbekannten Original sind. Die „Vanitas“
e „Allegorie“ ist qualitativ bedeutend besser.
Jugend“ ursprünglich auch eine „Vanitas“. Der
nkopf gehalten, Spuren davon sind jetzt noch
Typus finden sich nach Frimmel in Utrecht
 
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