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Hessische Landesausstellung für Freie und Angewandte Kunst <1908, Darmstadt> [Hrsg.]
Illustrierter Katalog der Hessischen Landesausstellung für Freie und Angewandte Kunst, Darmstadt 1908: 23. Mai bis Ende Oktober 1908 — Darmstadt, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.21782#0022
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GEBÄUDE FÜR FREIE KUNST

derten Schaubildes. Hinter den grünen Wänden der Pergola
strebt das ruhige Massiv des Turmes in die Höhe, während
im Vordergründe die breite Treppe in die Schatten des Pla-
tanenhains zurückführt*

Westwärts sind die farbigen Mosaiken, das reiche Material
und die goldglänzenden Turmhauben der russischen Kirche,
die Blumenbeete. Hecken und das breite Dach der Blut-
buchen in diese Umrahmung einbezogen. Über die Dächer
der Künstlerkolonfe geht frei der Blick nach Süden bis zu
den blauen Berglinien des Odenwaldes. Hier ist der Platz-
raum geöffnet und bietet der Sonne einen Einblick auf das
vielgestaltige farbenfreudige Bild. Die Platzanlage fällt in
drei kleinen Absätzen zu dem auf der Nordseite vorbei-
führenden Platanenweg hinab, so daß drei Höfe entstehen,
der eigentliche Vorhof, der Denkmalshof und der Turmhof.
Auf der obersten großen Erdstufe steht der graue Körper
des Ausstellungsgebäudes und zwischen den Pfeilersäulen
der hohen Gartenmauer leuchtet das frische Grün des Gartens
heraus. In großer Linie schließt das Architekturwerk die
Fülle der Einzelbilder der reichen natürlichen Umgebung.
Von einer durch wenige Stufen erhöhten Terrasse führt die
Treppe nach dem ersten Podest, über welchem sich ein bal-
dachinartiger Kapellenbau erhebt. Auf Granitsäulen ruht
das mit reichem farbigem Glasmosaik gezierte Kuppelge-
wölbe, getragen von leichtenBogen und überdeckt von einem
Kupferdach in Pyramidenform. Im Schatten dieser luftigen
Halle stehen zur Seite eines Wandbrunnens Ruhebänke, und
von so erhöhtem Standpunkte aus genießt man zuerst das
Bild der rückwärts liegenden Platzanlage.
Weiter führt dann der zweite Treppenarm nach der platten-
belegten oberen Terrasse, womit auch die Höhe der Plattform
des Wasserreservoirs erreicht ist. Diese Terrasse bietet einen
wunderbaren Blick über die Mathildenhöhe hinweg auf die
im Süden und Osten der Stadt gelegenen Höhenzüge des
vorderen Odenwaldes. Man steht nun vor dem Hauptein-
gang zum Ausstellungsgebäude.

Weiße, nach rückwärts sich abtreppende Marmorbeklei-
 
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