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Hessische Landesausstellung für Freie und Angewandte Kunst <1908, Darmstadt> [Hrsg.]
Illustrierter Katalog der Hessischen Landesausstellung für Freie und Angewandte Kunst, Darmstadt 1908: 23. Mai bis Ende Oktober 1908 — Darmstadt, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.21782#0095
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KLEINWOHNUNGSKUNST

gramms zu halten haben, jede in der Ausstellung etwa ge-
machte Bestellung auszuführen.

Die Anlage erhebt mithin sowohl vom sozialen, als auch vom
volkswirtschaftlichen und künstlerischen Standpunkte aus
Anspruch auf besondere Beachtung.

Der Vorstand des genannten Vereins wurde in der Durch-
führung des Programms unterstützt von sechs hessischen
Großindustriellen, die die Kosten für Erbauung und völlig
wohnliche Einrichtung je eines Hauses bereitgestellt haben.
Für die Entwürfe der Häuser und Möbel wurden anerkannt
tüchtige Architekten gewonnen, die jedem der Häuser sowohl
außen wie innen einen eigenen Charakter und Typus gegeben
haben. Die Kolonie besteht aus:

\. ZWEIFAMILIENHAUS.

Bauherr: Freiherr Heyl zu Herrnsheim, Worms. Architekt:
Landesbaugewerkschuldirektor Wienkoop, Eberstadt-Darm-
stadt.

Das Haus ist für zwei Familien eingerichtet, was äußerlich
dadurch zum Ausdruck gebracht worden ist, daß zwei gleich-
wertige Stockwerke ausgeführt wurden. Im Keller, welcher
auf der Ausstellung nicht ausgeführt wurde, befindet sich
neben Vorratsräumen eine gemeinschaftliche Waschküche.
Die beiden Wohnungen sind getrennt zugängig. Jede Woh-
nung hat Wohnküche, größeres und kleineres Zimmer.
Die untere Wohnung hat einen geräumigen überdeckten Vor-
platz, das größere der beiden Zimmer ist durch einen erker-
artigen Ausbau erweitert, so daß dieser Raum gleichzeitig als
Wohn- und Schlafzimmer benutzt werden kann, wie dies in
ländlichen Kreisen üblich ist; der daneben liegende kleinere
Raum dient der unteren Wohnung als Kinderzimmer. Das
Mobiliar der unteren Wohnung hat in seiner Ausbildung
einen ländlich-bäuerlichen Charakter erhalten unter Berück-
sichtigung unserer modernen teilweise fabriksmäßigen Her-
stellungsweise. Die obere Wohnung hat dieselbe Einteilung,
nur ist die Küche durch Hinzuziehung des Korridors ver-
größert; von derselben kann man direkt auf einen geschützten

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