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Heyne, Christian Gottlob
Akademische Vorlesungen über die Archäologie der Kunst des Alterthums, insbesondere der Griechen und Römer — Braunschwig, 1822

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https://doi.org/10.11588/diglit.858#0123
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dabei, auf die mannigfaltigste Weise.
Auf diese Art hat er den Dreifufs erhal-
ten. Es ist ihm auch eine Leyer, eigent-
lich eine Cither, unserm Hackebrette äh-
nelnd, beigelegt. Er soll eine Schildkrö-
tenschale gefunden haben, über welche er
Seiten gezogen, um daraus die Cither zu
bilden. Dies war, oder gab ein Sinnbild
der Uebereinstimmung. Uebereinstimmung
und Gleichheit im Sonnenlaufe war der
ursprüngliche Gedanke dieses Bildes. Al-
lein dadurch geleitet wurde er auch zum
Gotte des Chorgesanges, so wie des Ge-
sanges und der Musik überhaupt erhoben.
Bei dem Chorgesange waren schöne spie-
lende, singende und tanzende Mädchen
beschäftiget, daher kommt es, dafs er,
selbst spielend und singend zugleich, dar-
gestellt ist, ja man siehet ihn sogar mit
offenem Munde gebildet. Hiernach wur-
de er auch der Gott der Dichtkunst, und
darauf aller schönen Künste überhaupt.
Man fügte ihm die Musen, als Chormäd-
chen der Götter, denen er vortanzte, bei.
Der Lorbeerkranz, Zweig, oder Stumpf,
wurde Apollo von Delphi aus beigelegt,
indem dort fast nichts anders als dieses
Gewächs hcrvorsprofste. Den Siegern
wurde der Lorbeer, und auch dem Apollo
 
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