Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Karl W. Hiersemann (Firma); Karl W. Hiersemann
Katalog (Nr. 330): Manuscripte des Mittelalters und späterer Zeit: Einzel-Miniaturen, Reproduktionen — Leipzig: Karl W. Hiersemann, 1906

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.68377#0045
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Manuscripte englischen Ursprunges. XIV. Jahrh. 27
befanden. Eine Vergleichung der Originale mit den im Tagebuche auf-
bewahrten Abschriften zeigt vielfache, wenn auch nicht wesentliche, stili-
stische Abweichungen, die der Dichter nachträglich vorgenommen hat.
Marggraff erwähnt in der Vorrede der Biographie (S. 11), daß das
Tagebuch sämtliche Briefe Schulzes an Adelheid Tychsen einschließe.
Diese Angabe ist jedoch nicht zutreffend, da die Eintragungen in dem
Tagebuche von Anfang 1814 bis Mai 1815 eine fast l1^-jährige Lücke auf-
weisen, während gerade aus dem Jahre 1814 vom 22/III bis 15/IX
39 besonders interessante Briefe des Dichters an Adelheid vorhanden
sind, die mithin in dem Marggraffschen Buche fehlen. Auch Franzos
kennt keinen dieser Briefe.
Die gleichfalls bisher vollständig unbekannten 9 Briefe des Dichters
an die Mutter Adelheids, die Hofrätin Tychsen in Göttingen, aus der
Zeit vom 22/III bis 19/VIII 1814 enthalten weiteres wertvolles Material
für eine Ergänzung der Margraff’schen und Franzos’schen xMitteilungen.
Diese 48 noch unveröffentlichten Briefe aus dem Jahre 1814, also über
die Hälfte der ganzen Sammlung, sind ganz besonders deshalb von hohem
Interesse, weil sie aus der Zeit stammen, in welcher der Dichter als
Freiwilliger des Beaulieu’schen Jägerkorps im Kampfe gegen Frankreich,
an der Niederelbe, teilnahm.
Alle Briefe sind sehr sorgfältig und leicht leserlich geschrieben, die-
jenigen an Adelheid sind mit E. Sch. unterzeichnet, während die 9 Briefe
an die Hofrätin die volle Unterschrift E. Schulze tragen.

Manuscripte englischen Ursprunges.
XIV. Jahrh.
24 Biblialatina: Liber Proverbiorum, Ecclesiastes, Canticum
Canticorum. Epistola Jacobi, Epistolae I, II Petri, Epis-
tolae I — III Johannis, Epistola Judae, Apocalypsis.
Latein. Pergamenthandschrift von 140 Blatt (davon 3 unbeschrieben)
in Fol. aus dem XIV. Jahrhundert mit 6 größeren und vielen
kl. Initialen. Palimpsest In altem Lederbande (XVIII. Jahrh.)
mit dem Aufdruck: „Proverb. Salom“. 320.—
Diese 32x201/2 cm große Handschrift, die, mit den kurzen Ein-
leitungen S. Hieronymi, von einem Interlinear- u. Marginal-Kom-
mentar begleitet ist, stellt ein Palimpsest dar.
An den Rändern, teilweise auch mitten im neuen Texte tritt uns eine
Fülle deutlich lesbarer Reste der ursprünglichen Handschrift entgegen.
Dem eigenartig knieförmigen Duktus nach haben wir hier, voraus-
sichtlich, die Kurzschrift eines latein. kirchl. Textes vor uns, wie sie
im XII. Jahrhundert in England nachweisbar ist. Bemerkenswert ist die
Dünne des Pergaments in der Mitte des Blattes gegenüber den, noch die

Karl W. Hiersemann in Leipzig, Königsstrasse 3. Katalog 330<
 
Annotationen