Manuscripte italienischen Ursprunges. XVI.~ XVIII. Jahrh.
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84 Tragedia di San Bonifatio rapresentato anno 1639. Manu-
script in Sedez. 45.—
In gleichzeitigem dunkelroten Maroquinband mit Gold-
pressung und Goldschnitt In der Mitte der beiden Deckel ein Löwe,
von feinen Doppellinien umzogen, die mit schönen Voluten umsetzt sind.
Das so gebildete Rechteck ist von einem Ritterhelm gekrönt und endigt
in einem hängenden Blattornament. Die Ecken sind mit feinen streben-
den Ornamenten gefüllt Das Ganze abgeschlossen mit Doppellinien
und Filets. Auf den fünf Feldern des Rückens wiederholt sich das
Löwenornament.
85 Treviso. Statuta civitatis Tarvisii. Pergt.-Hs. XVI. Jahrh. (1552).
109 Bl. Lat. 4. Schön gepr., goldverz. altvenezianischer Lwb.
In der Mitte innerhalb zweier gekreuzter Quadrate in einem
Doppelkreis „Jacobi Suriano“, auf dem Rückdeckel in ebensolcher
Anordnung „MDLH“. Die beiderseitigen Felder von je einem
goldgepr. Arabeskenband eingefaßt. Goldschn. 550.—
Beginnt: De bladis non portandis extra districtum Taruisij et Gene-
tae alio quam Venetiis. Fol. 107 a: Datum in nostro ducali Palatio die
28 Aprilis M.D.L.II. H. Murianus secretarius.
Kulturgeschichtlich interessantes Manuscript.
86 Vignola-Regole delle cinque ordini d’architettura. —
Italienische Papierhandschrift aus der 2. Hälfte des XVI. Jahrh.,
enthaltend architektonische Risse nebst erläuterndem Text. 44 Bl.
4° in einer mit Leder überzogenen Kapsel des XVIII. Jahrh. mit
dem Aufdruck: Ex Mss. autographis Jacobi Barotii de Vignola.
280.—
Inwendig das Exlibris des Cardinals Giuseppe Garampi, des
bekannten italienischen Bibliophilen (1723—92), von dessen reicher Bib-
liothek Marino de Romani einen Katalog bearbeitete, der 1796 in Rom
in 7 Bänden im Druck erschien. Ob das Manuscript wirklich ein Ori-
ginal von der Hand Vignolas (1507—1573), des berühmten Theoretikers
der Baukunst u. Architekten der Peterskirche in Rom, oder eine Ab-
schrift ist, müßte erst durch Vergleichung mit authentischem Material
festgestellt werden. Doch erscheint die Echtheit mit Rücksicht auf die
Autorität Oarampis wahrscheinlich. Das grundlegende Werk Vignolas
über die Säulenordnungen mit anfangs 32, später mehr Kupfertafeln,
erschien zuerst Rom 1563, dann in zahlreichen Neudrucken, Nachstichen
u. Übersetzungen. Die hier vorliegende Handschrift enthält in Feder-
zeichnungen die Tafeln 4—32 auf die halbe Größe reduziert u. mit
Weglassung nebensächlicher dekorativer Einzelheiten, sowie den zuge-
hörigen Text, der von dem Druck nur unbedeutend abweicht. Auf den
übrigen Bll. finden sich allerlei geometrische und architektonische Kon-
struktionen, die in dem gedruckten Werke nicht vorkommen.
Karl W. Hiersemann In Leipzig, Königsstrasse 3. Katalog 330<
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84 Tragedia di San Bonifatio rapresentato anno 1639. Manu-
script in Sedez. 45.—
In gleichzeitigem dunkelroten Maroquinband mit Gold-
pressung und Goldschnitt In der Mitte der beiden Deckel ein Löwe,
von feinen Doppellinien umzogen, die mit schönen Voluten umsetzt sind.
Das so gebildete Rechteck ist von einem Ritterhelm gekrönt und endigt
in einem hängenden Blattornament. Die Ecken sind mit feinen streben-
den Ornamenten gefüllt Das Ganze abgeschlossen mit Doppellinien
und Filets. Auf den fünf Feldern des Rückens wiederholt sich das
Löwenornament.
85 Treviso. Statuta civitatis Tarvisii. Pergt.-Hs. XVI. Jahrh. (1552).
109 Bl. Lat. 4. Schön gepr., goldverz. altvenezianischer Lwb.
In der Mitte innerhalb zweier gekreuzter Quadrate in einem
Doppelkreis „Jacobi Suriano“, auf dem Rückdeckel in ebensolcher
Anordnung „MDLH“. Die beiderseitigen Felder von je einem
goldgepr. Arabeskenband eingefaßt. Goldschn. 550.—
Beginnt: De bladis non portandis extra districtum Taruisij et Gene-
tae alio quam Venetiis. Fol. 107 a: Datum in nostro ducali Palatio die
28 Aprilis M.D.L.II. H. Murianus secretarius.
Kulturgeschichtlich interessantes Manuscript.
86 Vignola-Regole delle cinque ordini d’architettura. —
Italienische Papierhandschrift aus der 2. Hälfte des XVI. Jahrh.,
enthaltend architektonische Risse nebst erläuterndem Text. 44 Bl.
4° in einer mit Leder überzogenen Kapsel des XVIII. Jahrh. mit
dem Aufdruck: Ex Mss. autographis Jacobi Barotii de Vignola.
280.—
Inwendig das Exlibris des Cardinals Giuseppe Garampi, des
bekannten italienischen Bibliophilen (1723—92), von dessen reicher Bib-
liothek Marino de Romani einen Katalog bearbeitete, der 1796 in Rom
in 7 Bänden im Druck erschien. Ob das Manuscript wirklich ein Ori-
ginal von der Hand Vignolas (1507—1573), des berühmten Theoretikers
der Baukunst u. Architekten der Peterskirche in Rom, oder eine Ab-
schrift ist, müßte erst durch Vergleichung mit authentischem Material
festgestellt werden. Doch erscheint die Echtheit mit Rücksicht auf die
Autorität Oarampis wahrscheinlich. Das grundlegende Werk Vignolas
über die Säulenordnungen mit anfangs 32, später mehr Kupfertafeln,
erschien zuerst Rom 1563, dann in zahlreichen Neudrucken, Nachstichen
u. Übersetzungen. Die hier vorliegende Handschrift enthält in Feder-
zeichnungen die Tafeln 4—32 auf die halbe Größe reduziert u. mit
Weglassung nebensächlicher dekorativer Einzelheiten, sowie den zuge-
hörigen Text, der von dem Druck nur unbedeutend abweicht. Auf den
übrigen Bll. finden sich allerlei geometrische und architektonische Kon-
struktionen, die in dem gedruckten Werke nicht vorkommen.
Karl W. Hiersemann In Leipzig, Königsstrasse 3. Katalog 330<