Genealogie. Heraldik. 75
M. Pf.
„Vergiss der fernen Dich Liebenden nicht:
Entrollen die Cörper gleich deinem Gesicht,
So scheiden der Liebenden Seelen doch nicht.“
Ob gedruckt?
Ihm gegenüber hat sich seine Frau Elise Bürger an demselben Tage eingezeichnet.
Das interessante Stammbuch weist ferner Eintragungen auf von Geolg Wilhelm u.
Elisabeth von Bolstern, I. v. Kleist, Baron Karl von Stein, Wilhelmine,
Friderike u. Caroline v. Zerbst, Job. Aug. Karl v. Kalisch, Henriette v.
Bauschenblatt, Amalie v. Hille, Friderike v. N ostitz geb. v. Linsingen,
S. v. Oppen, geb. v. Stammern, Luise, Charlotte u. Karoline v. Oppen,
Baron v. Schnurbein, C. v. Linsingen geb. v. Wieben, v. Brockhusen,
Joh. Karl Amandus v. Zerbst, Maria u. Regina v. Pfister, Georg u. Char-
lotte v. Münchhausen, etc. etc.
665 Stammbuch 1783. — Stammbuch, des Johann Georg Hein-
rich ühthof. Hannover 1783. 420 —
(VII), 278 SS. quer-8 in gleichzeitigem braunen Lederband m. Goldschnitt. S. 43/44
u. 117/118 herausgeschnitten. 162 Einträge aus den J. 1783—1803, meist von
Göttinger Studenten, aber auch von männlichen u. weiblichen Personen (vor-
wiegend Theologen, Juristen u. Schauspielern) aus Niedersachsen, Westfalen,
Petersburg, Moskau u. den russischen Ostseeprovinzen, z. T. in russischer oder
englischer Sprache. Die deutschen Kolonien der beiden russischen Hauptstädte
sind durch viele hervorragende Glieder vertreten. Vorn ein alphabetisches Ver-
zeichnis der Eingetragenen. Auf S. 114, 128—131 u. 165 getuschte Silhouetten,
auf S. 241 eine kleine Landschaft in Aquarellmalerei. Die Sammlung ist von
besonderem Interesse für die Universität Göttingen u. für die Geschichte des
Deutschtums in Russlands. Der bemerkenswerteste Eintrag ist auf S. 196 von
dem Dichter Jakob Michael Reinhold Lenz, dem Freunde Goethes, mit einem
anscheinend ungedruckten vierzeiligen Gedicht. Moskau 1789 (vgl. Allg. deutsche
Biographie XVIII, 272 ff).
666 Stammbuch 1786—1801. — Stammbuch eines Herrn Schulze in
Leipzig, welcher höchst wahrscheinlich Kunst und schöne Wissen-
schaften daselbst studierte. Mit 66 Eintragungen, 2 Aquarell -
und 2 Tusch-Handzeichnungen, 3 Seidenstickereien u. 6 Seiten
Namenregister. Qu.-8. Gleichzeitiger Lederband mit Randorna-
ment in Goldpressung und Goldschnitt. 90 —
Das Album besteht aus 83 Blatt und enthält auf 66 Seiten Eintragungen und auf 7
Seiten künstlerischen Schmuck. Bis auf 6 Eintragungen sind alle „Leipzig“ da-
tiert und stammen fast durchweg aus der Feder von Leipzigern oder von dort
Studierenden. Den Freundeskreis des Schulze bildete augenscheinlich haupt-
sächlich „der Gottesgelahrtheit“ und „der Kunst u. schönen Wissenschaften Be-
flissene“, bei einigen Namen derselben orientiert ein späterer kurzer Zusatz
Schulze’s über ihren Lebensgang.
Von besonderem Interesse sind die Eintragungen von C. G. H. Geissler, d. K. heil.,
1790, mit dem Zusatze „ging im Jahre 1790 nach Petersburg“; es ist der nach-
mals so beliebte Leipziger Künstler, Zeichner u. Reisegefährte von Pallas, dessen
malerische Darstellungen russischer Völker geschätzt sind.
Ferner von Johann Hinrich Merken aus Bremen, 1795, dem bekannten Landschafts-
maler u. Kupferstecher (1764—1834).
Von Friedrich Adolph Pitterlin, 1790, bekanntem deutschen Musiker und Kompo-
nisten, geb. zu Bautzen, gest. zu Magdeburg 1804.
Von (Johann) August Apel, 1790, nachmaligem Rechtsgelehrten und Schriftsteller,
besonders als Metriker bekannt, Leipziger Stadtrat, geb. 1771, gest. 1816.
Von Leipziger Familien, die mit mehreren Mitgliedern vertreten sind, ist zu erwähnen:
1787 die Brüder Rosenmüller, von denen Philipp (Zusatz: ging i. J. 1794 nach
Batavia) als späterer Pastor in Belg'ershayn (f 1844), und Georg Hieron. Konrad
als Pfarrer in Oelzschau bei Leipzig (f 1824 durch Selbstmord in Zöbigker) be-
kannt ist,
1787—89 drei Schreckenberger, von denen Christian Friedrich gleichnamig ist
mit einem späteren Rechtsgelehrten u. Vicepräsidenten des Appellationsgerichtes
in Leipzig (f 1867),
1794 M. Hieron. Gottlieb Kind, mit dem Zusatz „wurde 1801 Doktor“, dies ist der
1771 geborene, nachmalige berühmte Rechtsgelehrte und Stadtrichter zu Leipzig
(t 1813); mit seiner Schwester, welche nach einem Zusatze 1794 den Postmeister
Stockmann in Freiberg heiratete.
1796 Kammerat Jokisch und Frau, geb. Geyer von Geyersberg,
ferner Frau Böhne u. 3 Söhne, Gerlach u. Frau geb. Grossin , Kunze u. Frau geb.
Pelet, zwei Frl. Zürn, Herr u. Frl. Thome, Göthe d. ält. u. d. jüng. (1788), zwei
Brüder Kühn.
Unter den Leipziger Namen sind auch zwei von Adel: Friedr. Christian v. From-
berg u. von Debschitz und von auswärtigen finden sich vor: ein kurländischer
Freund Rapp, zwei Voland und ein Hauschild aus Dresden; Zech, Leich, Riem-
scheider aus Langensalza; zwei Thon (Theolog u. Advocat) aus Mühlhausen, ein
Franzose Lamothe, Tennemann aus Erfurt, Theolog Adler aus Nördlingen, Mielck
aus Hamburg etc.
Karl W. Hiersemann in Leipzig, Königsstrasse 3. Katalog 333,
M. Pf.
„Vergiss der fernen Dich Liebenden nicht:
Entrollen die Cörper gleich deinem Gesicht,
So scheiden der Liebenden Seelen doch nicht.“
Ob gedruckt?
Ihm gegenüber hat sich seine Frau Elise Bürger an demselben Tage eingezeichnet.
Das interessante Stammbuch weist ferner Eintragungen auf von Geolg Wilhelm u.
Elisabeth von Bolstern, I. v. Kleist, Baron Karl von Stein, Wilhelmine,
Friderike u. Caroline v. Zerbst, Job. Aug. Karl v. Kalisch, Henriette v.
Bauschenblatt, Amalie v. Hille, Friderike v. N ostitz geb. v. Linsingen,
S. v. Oppen, geb. v. Stammern, Luise, Charlotte u. Karoline v. Oppen,
Baron v. Schnurbein, C. v. Linsingen geb. v. Wieben, v. Brockhusen,
Joh. Karl Amandus v. Zerbst, Maria u. Regina v. Pfister, Georg u. Char-
lotte v. Münchhausen, etc. etc.
665 Stammbuch 1783. — Stammbuch, des Johann Georg Hein-
rich ühthof. Hannover 1783. 420 —
(VII), 278 SS. quer-8 in gleichzeitigem braunen Lederband m. Goldschnitt. S. 43/44
u. 117/118 herausgeschnitten. 162 Einträge aus den J. 1783—1803, meist von
Göttinger Studenten, aber auch von männlichen u. weiblichen Personen (vor-
wiegend Theologen, Juristen u. Schauspielern) aus Niedersachsen, Westfalen,
Petersburg, Moskau u. den russischen Ostseeprovinzen, z. T. in russischer oder
englischer Sprache. Die deutschen Kolonien der beiden russischen Hauptstädte
sind durch viele hervorragende Glieder vertreten. Vorn ein alphabetisches Ver-
zeichnis der Eingetragenen. Auf S. 114, 128—131 u. 165 getuschte Silhouetten,
auf S. 241 eine kleine Landschaft in Aquarellmalerei. Die Sammlung ist von
besonderem Interesse für die Universität Göttingen u. für die Geschichte des
Deutschtums in Russlands. Der bemerkenswerteste Eintrag ist auf S. 196 von
dem Dichter Jakob Michael Reinhold Lenz, dem Freunde Goethes, mit einem
anscheinend ungedruckten vierzeiligen Gedicht. Moskau 1789 (vgl. Allg. deutsche
Biographie XVIII, 272 ff).
666 Stammbuch 1786—1801. — Stammbuch eines Herrn Schulze in
Leipzig, welcher höchst wahrscheinlich Kunst und schöne Wissen-
schaften daselbst studierte. Mit 66 Eintragungen, 2 Aquarell -
und 2 Tusch-Handzeichnungen, 3 Seidenstickereien u. 6 Seiten
Namenregister. Qu.-8. Gleichzeitiger Lederband mit Randorna-
ment in Goldpressung und Goldschnitt. 90 —
Das Album besteht aus 83 Blatt und enthält auf 66 Seiten Eintragungen und auf 7
Seiten künstlerischen Schmuck. Bis auf 6 Eintragungen sind alle „Leipzig“ da-
tiert und stammen fast durchweg aus der Feder von Leipzigern oder von dort
Studierenden. Den Freundeskreis des Schulze bildete augenscheinlich haupt-
sächlich „der Gottesgelahrtheit“ und „der Kunst u. schönen Wissenschaften Be-
flissene“, bei einigen Namen derselben orientiert ein späterer kurzer Zusatz
Schulze’s über ihren Lebensgang.
Von besonderem Interesse sind die Eintragungen von C. G. H. Geissler, d. K. heil.,
1790, mit dem Zusatze „ging im Jahre 1790 nach Petersburg“; es ist der nach-
mals so beliebte Leipziger Künstler, Zeichner u. Reisegefährte von Pallas, dessen
malerische Darstellungen russischer Völker geschätzt sind.
Ferner von Johann Hinrich Merken aus Bremen, 1795, dem bekannten Landschafts-
maler u. Kupferstecher (1764—1834).
Von Friedrich Adolph Pitterlin, 1790, bekanntem deutschen Musiker und Kompo-
nisten, geb. zu Bautzen, gest. zu Magdeburg 1804.
Von (Johann) August Apel, 1790, nachmaligem Rechtsgelehrten und Schriftsteller,
besonders als Metriker bekannt, Leipziger Stadtrat, geb. 1771, gest. 1816.
Von Leipziger Familien, die mit mehreren Mitgliedern vertreten sind, ist zu erwähnen:
1787 die Brüder Rosenmüller, von denen Philipp (Zusatz: ging i. J. 1794 nach
Batavia) als späterer Pastor in Belg'ershayn (f 1844), und Georg Hieron. Konrad
als Pfarrer in Oelzschau bei Leipzig (f 1824 durch Selbstmord in Zöbigker) be-
kannt ist,
1787—89 drei Schreckenberger, von denen Christian Friedrich gleichnamig ist
mit einem späteren Rechtsgelehrten u. Vicepräsidenten des Appellationsgerichtes
in Leipzig (f 1867),
1794 M. Hieron. Gottlieb Kind, mit dem Zusatz „wurde 1801 Doktor“, dies ist der
1771 geborene, nachmalige berühmte Rechtsgelehrte und Stadtrichter zu Leipzig
(t 1813); mit seiner Schwester, welche nach einem Zusatze 1794 den Postmeister
Stockmann in Freiberg heiratete.
1796 Kammerat Jokisch und Frau, geb. Geyer von Geyersberg,
ferner Frau Böhne u. 3 Söhne, Gerlach u. Frau geb. Grossin , Kunze u. Frau geb.
Pelet, zwei Frl. Zürn, Herr u. Frl. Thome, Göthe d. ält. u. d. jüng. (1788), zwei
Brüder Kühn.
Unter den Leipziger Namen sind auch zwei von Adel: Friedr. Christian v. From-
berg u. von Debschitz und von auswärtigen finden sich vor: ein kurländischer
Freund Rapp, zwei Voland und ein Hauschild aus Dresden; Zech, Leich, Riem-
scheider aus Langensalza; zwei Thon (Theolog u. Advocat) aus Mühlhausen, ein
Franzose Lamothe, Tennemann aus Erfurt, Theolog Adler aus Nördlingen, Mielck
aus Hamburg etc.
Karl W. Hiersemann in Leipzig, Königsstrasse 3. Katalog 333,