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Karl W. Hiersemann (Firma); Karl W. Hiersemann; Olmeda, Federico [Bearb.]
Katalog (Nr. 392): Musik und Liturgie: darunter besonders alte Originalmanuscripte, seltene Drucke des 16. Jahrhunderts, eine Abteilung spanische Musik, Original-Tonwerke von Beethoven und Wagner etc. : zum Teil aus der Bibliothek des Don. Federico Olmeda (presbitero y maestro de la capilla de Burgos) und einiger anderer Sammlungen — Leipzig: Karl W. Hiersemann, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.69568#0003
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Der vorliegende Katalog enthält eine kleine aber an Seltenheiten
reiche Sammlung von Werken der Musikliteratur. Dieselben
stammen zum Teil aus der Bibliothek des Don Federico Olmeda,
Presbyter und Kapellmeister an der Kathedrale von Burgos, be-
kannt als Verfasser einiger grundlegender Werke über spanischen
Kirchengesang und populäre castilische Musik, und aus anderem
Privatbesitz.
Außer schönen liturgischen Manuskripten des 13., 14. und
15. Jahrhunderts auf Pergament enthält die Sammlung besonders
zahlreiche frühe gedruckte Werke, darunter einige der schönsten
liturgischen Drucke überhaupt. Die Abteilung spanische Musik
umfaßt 85 Bücher und Handschriften, darunter viele Seltenheiten,
während von modernen Komponisten besonders Beethoven und
Wagner durch drei bzw. zwei hervorragend schöne Original-Ton-
werke vertreten sind.
Die Seltenheit alter Werke der Musikliteratur ist genügend
bekannt, von den Ausgaben des 16. Jahrhunderts ist es in vielen
Fällen geradezu unmöglich geworden, die sämtlichen zu einem
Werke gehörigen Stimmhefte zusammenzubekommen, und darin
liegt auch der Hauptwert dieser Sammlung, daß fast von allen hier
angebotenen Stücken wie den Werken von Giov. Contini, P. Gio-
vanelli, Nie. Gombert, C. P. J. de Latre, Martin Peu d’Argent, Giov.
Pelestrina, Cipriano de Rore, um nur einige Namen zu nennen,
sämtliche Stimmen vorhanden sind.
Besondere Erwähnung verdienen ferner noch das Opus Novum
von Orlando di Lasso, 5 vols, München, Adam Berg, 1573—76,
in prächtigen alten Einbänden, wovon ein komplettes Exemplar seit
Jahrzehnten nicht auf dem Markte war, Martin Peu d’Argent’s
Sacrae Cantiones alle fünf Stimmen, so vollständig wohl über-
haupt noch nicht im Handel vorgekommen, das Pontificale
Romanum, Rom, Stephan Planck, 1485, wichtige Inkunabel des
Notendrucks, die Passiones Benedictiones, Plasencia, Didacus
di Cordova, 1536, einer der schönsten und seltensten liturgischen
Drucke Spaniens und zugleich der erste Druck von Plasencia, das
Missale Tarraconense von 1499, das einzige erhaltene Exemplar
und vieles andre mehr.

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