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Hintze, Erwin [Editor]
Die deutschen Zinngießer und ihre Marken (Band 1): Sächsische Zinngiesser — 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.41594#0010
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VI

Vorwort

heraus. In vorbildlicher Weise hat Geheimrat Gurlitt in der von ihm seit Band XVI
bearbeiteten „Beschreibenden Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler
des Königreichs Sachsen“ die Zinnmarken berücksichtigt. Wichtige Beiträge
über das sächsische Edelzinn veröffentlichte Geheimrat Demiani 1905 im Archiv
für sächsische Geschichte XXV S. 1 ff. und S. 305 ff. Die Geschichte einer
ganzen Innung behandelte Konrad Knebel in seinem Aufsatze über die „Rot-,
Zinn- und Glockengiesser Freibergs“ in den Mitteilungen des Freiberger Alter-
tumsvereins Heft 39 S. 7 ff. Kleinere Abhandlungen und Beiträge von E. W.
Braun, H. Demiani, Emil Finck, C. Gurlitt, Albrecht Kurzwelly, Konrad Lange,
Hermann Lungwitz, Fritz Minkus, Ulrich Otto, W. C. Pfau, Walcher v. Molthein usw.
sind an den einschlägigen Stellen zitiert.
Grösster Wert wurde auf eine sorgfältige und künstlerische Wiedergabe
der Marken gelegt. Die Herstellung der zeichnerischen Vorlagen für die Ab-
bildungen lag in den Händen der Breslauer Email- und Miniaturmalerin Fräulein
Margarete Pfauth. Bei ihrem Tode im Sommer 1917 war noch eine kleine Zahl
von etwa 50 Zeichnungen unvollendet geblieben. In möglichster Anpassung an
die vortrefflichen Pfauthschen Arbeiten haben die Kunstmalerin Frau Schimming-
Rüster und Fräulein Margarete Masner diesen Rest fertig gestellt. Die Abbildungen
geben die Originalmarken in genau anderthalbfacher Grösse wieder. Soweit die
erforderlichen Vorlagen zu eigenen Aufnahmen fehlten, wurden einige Marken aus
dem sächsischen Kunstdenkmälerwerke reproduziert.
Mit grosser Bereitwilligkeit haben mir auf den dem Werke gewidmeten
Reisen die Museums-, Archiv- und Kirchenvorstände, Privatsammler und Lieb-
haber alter Zinngeräte das erforderliche Material zugänglich gemacht. Hilfs-
bereiten Freunden meiner Studien verdanke ich manchen wertvollen Hinweis auf
entlegene Archivalien oder Zinnarbei'ten. Besonders häufig hatte ich im Texte
der freundlichen Mitteilungen des Herrn Curt Böttger in Dresden zu gedenken,
der selbst grössere Eisenbahnfahrten nicht scheute, wenn es galt, einen unbekannten
Stempel herbeizuschaffen. Die Aufbringung des Markenmaterials und seine bild-
liche Wiedergabe war mit erheblichen Kosten verknüpft. Hätte mir hier nicht
Herr Rittergutsbesitzer Dr. Ernst Gallinek auf Krysanowitz als ein wohlwollender
Förderer zur Seite gestanden, wäre die wissenschaftliche Vollständigkeit oft hinter
dem erstrebten Ziele zurückgeblieben.
Im Jahre 1914 übernahm die Firma Heinrich Keller in Frankfurt a. M.
den Verlag. Durch meine Einberufung zum Heeresdienste kam die Drucklegung
ins Stocken. Nach Schluss des Krieges hatte die Firma Keller den Mut ver-
loren, unter den inzwischen veränderten wirtschaftlichen Verhältnissen die früher
eingegangenen Verbindlichkeiten zu erfüllen. Die Herausgabe des Werkes war
in Frage gestellt, wenn nicht die Verlagsbuchhandlung Karl W. Hiersemann an
die Stelle Kellers getreten wäre.
Allen denjenigen, die zum Gelingen des Werkes beigetragen haben, sei
auch an dieser Stelle mein wärmster Dank ausgesprochen.
Breslau, im Dezember 1920.

Erwin Hintze
 
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