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6s Dritter Abschnitt. Von Tempeln, Grotten,
selbst die besonder« Lagen der Tempel nach der Verschiedenheit des Charakters der
Gottheiten bestimmen: Jupiter, Juno und Minerva sollten, als die vornehmsten
Schußgötter, die ihnen geweiheten Gebäude an dem erhabensten Orte; Merkur am
Markte; Apoll und Bacchus beym Theater; Ceres außerhalb der Stadt; und
NeptUN am Ufer des Meeres haben.
Alle Verzierungen der Tempel, äußere und innere, sie mochten halb erhobene
Bildwerke, Statüen, Gemälde seyn, sie mochten aus Geschichte oder Allegorie be-
stehen, hatten doch immer eine harmonische Beziehung auf die Natur, die Eigen-
schaften oder Thaten der Gottheiten. In diesem Geschmack war z. B. zu Rom auf
dem palatinifchen Berge der berühmte Tempel des Apoll verziert, den August er-
richten ließ. In der Halle umher glänzten Statüen, die auf die wohlthätt'gen Wir-
kungen des Gottes winkten; an der Vorderspiße des Gebäudes zeigte sich der goldene
Wagen der Sonne; die elfenbeinernen Thüren und die marmornen Wände enthielten
Gemälde, die den Apoll angiengen; er selbst erschien im Innern, eine herrliche Sta-
tue, und rührte voll Entzücken dieLeyer; zwo Bibliotheken, eine mit griechischen,
die andere mit römischen Werken, verkündigten seine göttliche Macht. — Selbst
die Verzierung sowohl, als die Höhe der Altäre, war bestimmt und andeutend. Die
Zweige oder das Laubwerk des Lorbeers, des Epheu, der Fichte, der Cyprefse, des
Oelbaums, der Myrte kündigten das Heiligthum des Apoll, des Bacchus, des
Pan, des Pluto, der Minerva, der Venus an; und höher erschien der Altar des
Jupiter, da hingegen der Vesta und dem Neptm ein niedriger zugetheilt ward.


2. Schon
 
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