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Arndt, Ernst Moritz [Contr.]
Historisches Taschenbuch: für das Jahr ... — 1814

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Bruchstücke einer teutschen Kronik
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d. König Friedrich der Zweite und sein Zeitalter
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https://doi.org/10.11588/diglit.70525#0188
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— 14? —
sie», und Zufälliges kam hinzu,des König-
geistiges Wirken verderblicher zu machen.
Friedrich zeigte von Kindauf einen küh-
nen, feurigen, aufstrebenden Geist und Nei-
gung zu allerlei Kunst und Wissenschaft, de-
ren Uebung seinem rohen Vater unköniglich
und pedantisch dauchte; das Geistreiche, das
Witzige, das Scharfe zog den Knaben frü-
he an, seine schlaue und rankevvlle Mutter
half dies ausbilden, bald faßte ihn alles
Französische durch das Blendende und Schim-
mernde , was in ihm liegt, mit einem un-
widerstehlichen Rein. Dies verdroß seinem
Vater, der alles Französische haßte und dem
selbst das plumpe Deutsche angenehm war,
und er weissagte: der Fritz möge immer
viel Witz und Kopf haben und wie ein Schul-
meister Latein und Französisch schreiben kön-
nen, aber er werde sein Volk verderben.
Ein solches Vorgefühl, das in dem Vater
war, die ewige Unruhe, welche die Lügen
und Durchstechereien und Verhandlungen der
rankevollen Mutter in dem königlichen Hause
und der ganzen Freundschaft erregte, dann
des Vaters Wunderlichkeit und oft Unleid-
lichkeit, endlich das, was von Natur als eine
Kluft zwischen Vater und Sohn stand — al-
tes dies stiftete Groll und Feindschaft und
 
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