Aernjprecher-S.-A. 7Z51—53.
„Heidelberger Neusste NachrichLen"
,Herdelberger Anzeiger"
Domrerstag, 6. August 1936
Nr.
Ztalienerin Valla mit 11,6 den Weltrekord der Deut-
schen Ruth Cngslhardt erreichte. Zwei der deut-
fchen Teilnehmerinnc» konnten stch für die Entscheidung
durchsehen.
2luch bei den übrigen Vorkämpfen schnitten die Deut-
schen gut ab. Nur im Stabhochsprung schieden Müller
und Schulz, nachdem ste 3,80 Meter noch bewältigt hat-
ten, aus. Wie immer, nahm die Entscheidung in diesem
Wettbewerb Stunden in Anspruch, umsomehr, als einige
Regengüste zu vorübergehender klnterbrechung zwangen.
Im Cndkamps gab es ein erbittertes Ringen zwischen
Amerikanern und Iapanern, die von ihren Landsleuten
durch Pfeisen angefsuert wurden, eine Methode, die die
Deutschcn gern übornahmen. So herrschte troh der Ver-
zögerung bis zuletzt eine prachtvolle Stimmung.
Im modernen Fünfkamps liegt nach der vier-
ten llebung, dem Schwimmen, der beste Deutsche, Ober-
leutnant Handrick, in knapper Führung vor dem
Schweden Thofelt.
Zn den Rasenspielen schlug Iapan im Hockey
dis Dereinigten Staaten 5:1 (2:0) und Indien die iln-
aarn 4:0 (2:0). Im Futzball mußten die Ungarn ein
o:0 (2:0) durch die Polen hinnehmen, während Äegypten
gegen Oeiterreich 1:3 (0:2) unterlag. Im Polo endlich
holten fich die favorisierten Argentinier einen 15 :5-Sieg
über Mexiko.
Clek-Schacherer Olympiasiegerin im Damen-Florettfechten.
Nach hartem Kampf fiel im Kuppelsaal dcs Reichs-
sportfeldes die Entscheidung im Florett-Cinzel-
fechten der Frauen. Die llngarin Clek-Schache-
rer siegte vor der Deutschen Helene Mayer vor der
olympischen Diegerin von Los Angeles Ellen Preis
(Oesterreich).
Der Führer in der Deutschlandhalle.
Der Führer begab sich gegen 18 Ahr in Veglei-
tung von Reichsminister Rudols Heß und Reichssport-
fuhrer von Tschammer und Osten vom Olympia-
stadion nach der Deutschlandhalle, wo die Gewichtshcber-
entscheidungen im Mittel- und Schwergewicht stattfinden.
Ioses Manger Olympiasteger im Gewichtheben der
Schwergewichtsklafse.
llnter dem brausenden Iubel der Zehntausend und im
schwersten Kampf errang im Gewichtheben der Schwer-
gewichtsklaffe Ioses Manger (Freising) den Olympia-
sieg und die Golden« Medaille mit der überragenden Lei-
stung von 410 Kilo für Dcutschland, die im Dreikampf
Olympiarckord bedeutet.
Der tschechische Rekordmann Psenicka stcherte sich
die Silberne Medaille und Luhäär (Cstland) wurde
dritter.
In der Mittelgewichtsklaffe der Gewichtheber wurde
der Aegypter Touni mit 387,5 Kilo Olympiasicger.
Rudolf Ismayr und Adolf Wagner kamen mit der
gleichen Leistung von je 352,5 Kilo aus den zweiten und
den dritten Platz, so datz Deutschland in diesem
Wettbewerb eine Silberne und cine Bronzene
Medaille gewinnen konnte.
Zwei Goldmedaillen sür die Schweiz.
Das Znternationale Olympische Komitee hat zwei
vielbegehrte Arszeichnungen an die Schweiz vergeben.
Dis Goldens Medaille für die beste Leistung aus
dem Gebiet der Alpinistik ist dem Chepaar Prof. Dr.
Dyhrenfurt (Zürich) für die Himalaja-Cxpedition
zugesprochen worden. Für die beste Leistung auf dem
Gebiet des Flugsports ist Oberexperte Schreiber vom
Schweizer Aero-Club für die erste lleberquerung der
Alpen mit dem Segelflugzeug mit der Goldenen Me
daille ausgezeichnet worden.
Sriechesliid mter Kriegszlistand.
Die Derbindungen zwischen Vulgarien und
Griechenland unterbrochen.
Sosia, 5. August. Seit den frühen Morgenstunden
des Mittwoch sind die Fernsprechverbindungen
mit Griechenland, wo der Kriegszustand er-
klärt wurde, unterbrochen. Die Drahtverbindungen
mit Saloniki find zwar nicht gestört, doch wird von den
Deamten in Saloniki erklärt, daß fie Gespräche weder
annehmen noch weitergeben können.
In Saloniki soll es nach Mitteilung dieser Beamten
bisber zu keinerlei Ruhestörungen gekommen sein. Im
Hafen seicn einige Kriegsschiffe eingelaufen, die in
ständiger Verbindung mit den Zentralbehörden in Athen,
sowie mit den Garnisonskommandanten von Saloniki
stehen. In den Straßen von Saloniki seien überall Mi-
litarpatrouillen in voller Kriegsuniform zu sehen. Iede
Ansammlung von Personen sei streng untersagt.
Nachrichten der hiesigen Vlätter von der bulgarisch-
griechischcn Grenzstation Kula besagen, datz der Grenz-
übergang unterbunden ist. Von den griechi-
schen Grenzossizieren werde indes versichert, daß es in
Griechisch-Mazcdonien völliq ruhig sei und datz auch aus
dem übrigen Griechenland bisher keinerlei ernstere Zwi-
schenfälle qemeldet worden seien.
MmrWche Bluttalen la Somlen.
Slngerichtelr werden znr Echm geslel».
Amsterdam, 5. August. Das „Dagblad" von Noord-
Drabant veröffentlicht einen erschüttsrnden Vericht über
das Vlutbad vonMadrid.
In dem Vericht, der durch einen Sonderkurier über
Lifsabon an das Blatt gelangt ist, heißt es, die Tri-
bunalc, deren Mitglieder durch die marxistischen Ge-
werkschaften ernannt werden, arbeiten Tag und Nacht.
Der Berichterstatter, der in umnittelbarer Nähe einer
Kaserne wohnt, hört jeden Morgen das Geknatter
der Salven dsr Cxekutionskommandos.
Die Namen der hingerichteten werden
nicht bekanntgegcben, doch werden die grauenhast
verstümmelten Leichen der Erschoffenen zur Schau
gestellt, angeblich mit der Absicht, die Bevölkerung
einzuschüchtern.
In langen Reihen ziehen Hunderte an den Leichenplätzen
vorbei. In der Kaserne Nr. 5 der Sturmtruppen hat
der Berichterstatter einen solchen grauenhasten Vorbei-
marsch selbst miterlebt. An dem Fuß einer hohen
Mauer, an der noch deutlich Kugeleinschläge zu sehen
waren, lagen die Leichen der Opser auf einem
Häujen. Cs waren 42, meist in Offiziersuni-
sorm oder im Priesterkleid. Die Leichen der
Frauen waren völlig entkleidet. Grotze Lachen
von Vlut waren auf dem Boden. Anter den Anwesen-
den, die in stillem Grauen langsam an diesem Leichenseld
vorüberzogen, befanden sich Frauen, Mütter, Schwestern,
ja selbst Kinder von Verhaftsten, die unter den Toten
ihre Angehörigen suchten.
Die WLchter, roheste Burschen in ofsenen Waffen-
röcken, hatten die Anweisung, aus Wunsch die Leichen
der Angehörigen zu zeigen
Mit Futztritte« wurden die entseelten Körper aus
dem grotzen Hausen herausgestotze».
Vlut, Gedärme und Hirnmaffe der Getöteten sprihten
dabei in die Höhe. Es ist vorgekommen, so schreibt der
Vcrichterstatter, datz Angehörige der Opfer nach diesen
Vorgängen sich in wilder Verzweiflung mit blotzen
Fäusten auf die Henker geworfen haben, um gleich darauf
den Kugeln der Marxistensoldateska zum Opfer zu fallen.
Geistliche und Nonnen lebendig verbrannt.
Kopenhagen, 5. August. Cin dänischer Inge-
nieur, der sich als Vertreter der Maschinenfabrik von
Vurmeister u. Wains vom 19. bis 30. Iuli in Varcelona
aufgehalten hat und am Montag über Marseille nach
Kopenhagen zurückkehrte, hat einem Vertreter der „Ber-
lingske Tidendc" seine Crlebniste geschildert. Lr habe,
so 'erklärte er, Schrecken erlebt, die seine wildcste
Phantasie überstiegen hätten. So habe der Pöbcl in den
Kirchen aus der Einrichtung grotze Scheiterhau-
fen errichtet, was er in zwei FLllen selbst habe beobach-
ten können. Die Geistlichen habe man ins Feuer
geworfen und ste lebendverbrennen lassen.
Die Nonnen hätten einen noch fürchterlichercn
Tod erlitten, doch darüber wolle er nicht sprechen. Lei-
chen seien ausgegraben und mit roten Arm-
binden versehen auf den Straßen aufgestcllt worden.
Dabei habe der Sprecher der katalanischen Negierung im
Rundsunk eine halbe Stunde verkündet, datz alles in
Ordnung und ruhig sei.
Helst den FlülWiigen aus Spasien!
Durch den blutigen Bürgerkrieg in Spanien find
Tausende von deutschen Volksgenossen gezwun-
gen, fluchtartig ihr Gastland zu verlaffen. Mehr als
3000 Deutsche sind schon unter dem Schutz unserer
Kriegsschifse auf reichsdeutsche und italienische Dampser
gebracht worden und befinden sich auf dem Weg in die
Heimat. Fast täglich laufen in der Hauptstadt der Ve-
wegung Sondcrzüge mit Flüchtlingen ein.
Das nationalsozialistische Deutschland bereitet diesen
unglücklichen Volksgenoffen einen herzlichen Cmp-
fang. Cs gilt, viel unverschuldete Not zu lindern. Der
Hilssausschutz für Spaniendeutsche unter der Leitung von
Gauleiter Bohle der Auslandsorganisation der
NSDAP hat die ehrenvolle Aufgabe übernommen, die
Flüchtlinge zu betreuen. Es ist noch nicht abzusehen,
wieviel Deutsche gezwungen sein werden, das Land zu
verlaffsn, in dem so viele von ihnen schon seit Iahr-
zehntsn im Intereffe beider Länder gewirkt haben.
Deutsche Volksgenoffen! Helft unsere« Brüdern in
ihrer Not. Spendet sür unsere Flüchtlinge aus Spanien!
Spenden sind zu richten an den Hilfsausschutz
für Spaniendeutsche in der Leitung dcr Auslandsorgani-
sation der NSDAP, Verlin V>' 35, Tiergartenstr. 4 a,
Konto: Berliner Stadtbank: Girokonto 2400, Hilfsaus-
schutz für Spaniendeutsche. Autzerdem nehmen sämtliche
Spar- und Girokaflen Zahlungen cntgegen.
Moskmi «m Wttt.
„At SriNe SMerimtimmit ivieü die große Karle aus!"
Rom, 5. August. Zuständige politische Kreise er-
klären am Mittwoch abend mit Nachdruck, datz man in
Italien die Lage an allen Stellen Curopas ohne
jede Besorgnis und mit vollkommener Ruhe betrachte.
Dafür spreche auch die Tatsachs, datz Mussolini erst
Mitte nächster Woche von seinem Sommeraufenthalt an
der Adria nach Rom zurückkehren werde.
In einem gewiffen Gegensatz dazu nimmt jedoch ein
Teil der römischen Abendpreffe unter Hinweis auf die
Ausrusung derMilitärdiktatur inGrie-
chenland zu der umstürzlerischsn Propaganda, die
in letzter Zeit in verschiedenen Ländern alarmierenden
Umsang angenommen habe, sehr schars Stellung. Grie-
chenland, so bemerkt die „Tribuna", versuche jetzt die Ge-
fahr abzuwenden. Kennzeichnend für die Lage in diesem
Land sei es, datz 41 griechische Dampser wegen
fortgesehter Agitation unter den Seeleuten unter
englischer Flagge traten. Argentinien suche,
wenn auch mit inderen Mitteln, dieWühlarbeit zu
unterbinden. InPolen und Rumänien wur-
den Spione veihaftet und Moskauer Propagandamate-
rial beschlagnahmt. Die Dritte Internationale
spiele also, so fügt die „Tribuna" hinzu, ihre ganz
grotze Karte aus. Anterdeffen vertrödele Curopa
seine Zeit mit diplomatischen Noten, die nur Gegen -
sätze aufzeigten, die sich dann zu Gunsten der Kräfte des
Verfalls und der Llnordnung auswirkten.
„Ottobre" spricht ebenfalls von dem Anschwel-
len derkommunistischenAktivität in der
ganzen Welt. Die roten Franzose» erklärten ihre
Solidarität mit der Volkssront in Madrid, tn Bel-
gien lehnten fich die Truppen gegen ihrs Offizicre auf,
in Griechenland proklamiere die Regierung unter
dem Druck der kommunistischen Gefahr den Belagerungs-
zustand, in Oesterreich wurde eine olympische Fest-
lichkeit durch rote Zwischensälle reinsten Waffers ge-
stört. In der Ratlosigkeit Curopas hole Moskau in der
hofsnung auf einen sicheren Sieg zum entscheiden -
deu Schlag aus.
MMiikiirWe ilieldet Me Ersiloe.
Schwere Verluste der roten Miliz.
Liffabon, 6. August. (Cig. Funkmeldung.) General
Queipo de Llano hat im Rundfunk bekanntgegeben,
daß er sich persönlich von der vollständigen Ruhe in
Lorboda überzeugen konnte. Gensral Mola sei mit
den Vorbereitungen für den Cndkampf be-
schäftigt, der in wenigen Tagen beginnen werde.
Ueber die Kampflage teilte der General mit, daß
nationalistische Llbteilungen aus Granada auf dem Weg
von Malaga nach Monte Frio marxistische For-
kunsl und Visseuschask.
sArchitekt Werner March zum Profeffor ernannt.f
Dsr Führer und Reichskanzlcr hat aus Vorschlag dcs
Reichs- und preutziscben Ministcrs des Innern Dr. Frick
dem Schöpser der olympischen Bauten auf dem Reichs-
sportseld, Ärchitekt Werner March, den Titel Pro-
feffor verliehen.
sDer „Gläserne Mensch".j I» der Zcit vom 22.
August bis zum 20. Septembcr wird das Deutsche Hy-
giene-Museum in den Zoo-Ausstellungshallen in Ham-
burg eine Schau zeiqen, aus der aüch der „Gläserne
Msnsch", ein durchsichtiges Modell des mcnschlichen
Körpers zu sehen sein wird.
sFreiliaraths lehter Sohn gestorben.s Ciner Mel-
dung aus Simmern (Hunsrück) zufolge ist der lehtc
Sohn des Dichters Ferdinand Freiligrath, Wolsgang
Freiligrath, im Alter von 88 Iahren in Kuelz bei
Simmern gestorben. Er hat den größten Teil seines
Lebens bei Freunden seines Vaters in einem Förster-
haus bei Simmern verbracht.
sNeuordnung des Droste-Hülshoss-Hauses in Mün-
stcr.s Das Städtische Droste-Museum in Münster i. W.
bcherbergte bisher alle Crinnerungen an di« Dichterin
Annette von Droste-Hülshoss. Nunmehr
brachte man die Stücke nach dem Droste-Haus, dem so-
genannten Rüschhaus, das als Erinnerungsstättc an die
Dichterin eingerichtet wurde, und wo man auch ihr Ar-
beitszimmer genau so wiederherstellte, wie sie es benutzt
hat.
sKleists richtiges Geburtsdatum.s Vei der Wieder-
herstellung der Grabstätte Heinrich von Kleists in
Verlin-Wannsee hat man Bedacht genommen, quch das
richtige Geburtsdatum des Dichters einzusetzen, statt des
10. Oktober 1876 den 18. Oktober 1877. Der bisherige
Vierzeiler hat aus dem neuen Stein mit Platz gefunden:
die alte kleine Marmortafel, die ihn cnthielt und der
alts Stein werden voraussichtkich im Märkischen Mu-
scum qufbewahrt werden. Das Zehlendorser Gartenamt
hat es sich angelegen sein laffen, durch Neuanpflanzung
von Sträuchern und Blumen di« Stätte würdig auszu-
gestalten.
sDie deutschen Neurologen und Psychiater in Frank-
surt.s Vom 22. bis 25. August findet in Franksurt
die 2. Iahresversammlung der Gesellschast deutscher
Nsurologen und PsYchiater in Frankfurt a. M.
statt, der qüch ausländische Wiffenschastler beiwohnen
wsrden. Zu den Sihungen der verschiedenen Abteilungen
und Ausschüffe sind bisher nicht weniger als 73 Vorträge
deutscher und ausländischer Wiffenschastler angemeldet.
Die Verteilung der Crbmedaille erfolgt in einer Mit-
gliederversammlung am 24. August.
sDeutsche Filmnennungen sür Venedig.s Die sür
die Intsrnationale Film-Kunst-Ausstellung in
Venedig von Deutschland gemeldete Filmliste, die
insgefamt sechs Spielsilme, zwei dokumentarische und
sechs kurze Kultursilme umsatzt, hat sinige Aenderungen
erfahren müffen. Von der Prüsungskommiffion der In-
ternationalen Film-Kunst-Ausstellung wurden die von
Deutschland angemeldeten Filme „Allotria" und „Ma-
zurka" nicht zugclaffen mit der Begründung, daß diese
Oilmc schon vor lüngerer Zeit im Ausland angelaufen
seien. Unter Berücksichtigung dieses Umstandes sind nun-
mehr durch Deutschland solgende Films bestimmt wor-
den: Der Luis-Trenker-Film der Tobis-Rota: „Der
Kaiser von Kalifornien"; der Carl-Froelich-Film des
Syndikats „Traumulus" mit Cmil Iannings in der
Hauptrolle; die beidsn ilsa-Filme „Schlutzakkord" und
„Verräter", sowie der Itala-Film des Syndikats „Ave
Maria" mit Gigli in der Hauptrolle und der Algefa-
Film des Syndikats „Drei Mäderl um Schubert". Än
dokumentarischen Filmen wurden gemeldet:
der Film der RPL. von den Olympischen Winterspie-
len l9Zg (n Garmisch-Partsnkirchen „Iugend der Welt"
und der Film der RPL. von der grotzen Deutschlandsahrt
des LZ. „Hindenburg": „Für Chre, Freiheit und Frie-
den". Die Liste der sechs kurzen Kulturfilme um-
satzt: „Cin Meer versinkt" (Bavaria); „Fische unserer
Hcimat" (Bavaria); „Handwerk im Dors" (Kulturfilm
Institut Dr. Hans Cürlis); „Metall dcs Himmels"
(Usa); „Die Kamera sährt mit (Tobis-Melo) und „Ün>
sere Säuglinge" (Afa).
Kleine Notizen.
Das Nordische Museum in Stockholm hat drei
tzig Volkstumssorscher in die verschiedenen Teile
Schwedens entsandt, um alte Dörfer, Landestrachten, altc
Uebcrlieserungcn, Märchen, Sagen, Sprichwörter und
ähnliches zu erforschen.
Wie aus Rom gemeldet wird, wurde bei einem
Stratzenbau in Fondi eine gut erhaltene Büste des
Kaiscrs Augustus gesunden, die weit über Le
bensgrötzc hat und dcn Kaiser in der Vlütezeit seines Le
bens darstellt. Fondi ist der Herkunftsort von Livia, der
Gemahlin des Äugustus.
Cin Priester aus Bukarest hat das Abend
mahl des Lionardo da Vinci in sünf Iahren aus
120 000 Briefmarken in Originalgröße zusammengeklebt.
Ieutsches Reich.
Empsänge beim Führer. Der zu den Olympibbc^
Spielen in Verlin weilende Maharadicha
Tripura stattete am Mittwoch vormittag dem o ^
rer und Reichskanzler einen Besuch ab.
empfing der Führer und Reichskanzler den kanaoii i
Handelsminister Culer, der sich zu deutsch-kanadym ,
Handelsvertragsverhandlunqen in Verlin aufhält. Auu ,
dem nahm der Führer und Reichskanzler die °Meio .
des Kommandanten des zur Zcit in Hamburg liegcnv-
brasilianischen Schulschiffes „Almirantc Saldanha,
gattenkapitän Dutra, entgegen, der durch dcn bral'
nischen Botschaster jn Berlin Moniz de Aragao ^
Führer vorgestellt wurde. .
Der Präfident von Peru begliickwünscht den FUM
Aus Anlatz dcr Cröfsnung der Elften Olympiade in B
lin hat der Präsident von Peru, General Benav i v e '
" ^ - - . - - und Reichskanzler telegraphisch ldiu.
M
dem Führer _,_„ . .
wünsche der peruanischen Regicrung und Nation
Deutfchland übermittelt, für die der Führer im Nam-,
des deutschen Volkes auf telegraphischem Weg herzn^
gedankt hat.
Sir Robert Vansittart beim Führer.
Verlin, 5. August. Der Führer und ReichskanZ^
empfing am Mittwoch vormittag den zur Zeit zum
Oe-
such der Olympischen Spiele in Berlin weilenden brstn
schen Ständigen Anterstaatssekretär für auswärtige 2lm
gelegenheiten, Sir Robert Vanfittart, sowis ferM
den früheren britischen Marineminister Lord Monsel
Empfang beim Reichsautzenminifter Freiherrn
von Neurath.
Verlin, 6. August. Der Reichsminister des Äu-'
wärtigen und Freifrau von Neurath veranstaltet-
am Mittwoch abend anlätzlich der Clften Olympischc
Spiele 1936 Berlin im Schlotz Charlottenburg eu>.
Abendtafel mit anschlietzendem Cmpfang zu Chren
pes
Prästdenten und des Vollzugsausschusses des IÖC. u".
zur Zeit in Berlin weilendcr ausländischer Fürstlichke'
ten und Staatsmänner. „
Anter den Gästen befanden sich der Kronprinz uv»
Italien, der Kronprinz von Griechenland, Crbprinz u.U"
Crbprinzeffin Gustav Ädolf von Schweden, die beteilE
ten Miffionschefs und dcutschen Persönlichkeiten u»
ihren Damen.
mationen vernichtet hätten. Nach erbitterten
Kämpfen sei es den Streitkräften der Militärgruppe ge-
lungen, die Ortschaft Vracana zu besetzen, woselbst
zahlreiches Kriegsmaterial und Munitions-
vorräte in ihre Hände gesallen seien. Die Roten
hätten 2 0 0 Tote auf dem Kampsplatz zurückgelaffen.
Schlietzlich gab General Queipo de Llano noch bekannt,
datz sich nunmehr 6000 Mann Stoßtruppen aus dem spa-
nischen Festland befänden, die aus Fremdenlegio-
nären zusammengesetzt seien.
Wie „Diario Lisboa" erfährt, sollen Madrider
Milizgruppe» am Mittwoch versucht haben, den
linken Flügel der vor der Hauptstadt stehenden Streit-
kräste General Molas einzukreisen. Der Dersuch
sei mitzlungen und die rote Miliz sei nach einem hef-
tigen Kampf zurückgeworsen worden, wobei sie 6 0 0 Tote
verloren habe. In die hände der Militärgruppe
seien 60 Gesangene, zwei Tanks und 14 Kraftwagen ge-
sallen. Der Verichterstatter des Vlattes meldet weiter,
datz General Lavacanti zur Verstärkung der vor Madrid
stehenden Streitkräfte der Militärgruppe 3500 Mann
heranführe.
*
Reue spanische Goldsendung für Paris.
Paris, 5. August. Aus dem Pariser Flugplah
Le Bourget ist wieder ein spanisches Flugzcug
aus Madrid mit füns Fahrgästen und 1160 Kilo-
gramm Gold angekommen.
Der deutsche Geschäststräger wieder in Madrid.
Verlin, 5. August. Der dcutsche Geschäststräger,
Votschaftsrat Völckers, der sich ebenso wie die übri-
aen Mitglieder des diplomatischen Korps zur Zeit des
Äusbruchs der Unruhen in San Sebastian befand,
hat sich bei der Durchführung der von deutschen Kriegs-
und Handelsschifsen unternommenen Hilfsaktion sür
die durch die hartnäckigen Kämpfe gefährdetcn Neichs-
deutschen, besonders Frauen und Kinder, große Ver-
dienste erworben. Nachdem die lokalen Vehörden, die
die Sicherheit der diplomatischen Auslandsvertreter
nicht mehr gewährleisten zu können glaubten, dis Äbreise
der fremden Vertreter von San Sebastian erbeten haben,
ist Botschaftsrat Völckers unter Aeberwindung besonderer
Schwierigkeiten und auf großen stmwsgen wieder in
Madrid eingetrossen uiid hat dort die Leitung der
Botschast wieder übernommen.
Die tzWthctm-ZmsseMig.
Vei den össentlichen Körperschaften.
Verlin, 5. August. Der Reichsfinanzminister ha^
unter Vezugnahme auf das Geseh über Hypotheke»'
zinsen vom 2. Iuli 1936 die nachgeordneten Stelle"
ermächttgt, Hypothekenschuldner dcs Reiches auf ih^'
Antrag frühestens zum 1. Iuli 1936 Zinsermätzk'
gungen in gleichem Llmfang einzuräumen, m>c
sie dcn Gläubigern der freien Hand durch das Gesetz
über Hypothekenzinsen auferlegt worden ist.
Gleichzeittq ersucht er, in allen Fällen, in dcnen da^
Reich Hypothekenschuldner ist, zu prüfen, ob die VorauS'
sehungen für eine Zinssenkung gegeben sind und gegeb^
nen Falles das weitere gemäß dsm Geseh über Hypoth^
kenzinsen zu veranlaffen. Im Ministerialblatt de»
Reichs- und preußischen Ministeriums des Innern wtt"
jeht ein Runderlatz veröffentltcht, in dem die KoininU'
nalaussichtsbehörden, Gemeinden, Gemeindeverbände et'
sucht werden, den Crlatz des Reichsfinanzministers durch'
zuführen.
Di» Dmzizer Zeitrimdlitt lerdite».
Wegen ungeheuerlicher Verleumdung der Danziger u»d
deutschen Regierung.
Danzig, 5. August. Das Danziger Jentrumsorgau.
die „Danziger Volkszeitung", hat in ihre»
gestrigen Ausgabe einen Aussatz eines katholischen Pfah'
rers, Dr. Moske, verössentlicht, der in ungeheuerlichK
Weise die deutsche und die Danziger Regle.'
rung verleumdet und von dcr überwiegenden M
heit der Danziger Bevölkeruttg als schwere H e ra>
forderung aufgesaßt werdcn mutz.
Besonders bemerkenswert und kennzeichnend ist dw
hinterhältige Form dieses Aussatzes. Der VersasM
zitiert äußerst feindliche Ängriffe, die ein Dominikanc^
pater im Iahr 1872 gegen den damaligen Liberalisinuc
niederjchrieb. Diese Kennzeichnung ausgerechnet vce
Liberalismus vor 64 Iahren wird — wie der Aufsatz dcs
Danziger Zentrumsorgans ausdrücklich bestätigt — a"'
unsere Zeit, also auf den Nattonalsozialismus,
übertragen. In dem Aufsah der „Danziger Volks-c>'
tung" wird der nationalsozialistischen StaatSführuW
unterstellt, daß die „von oben herab" eine verleumdcrisM
Hetze gegen die Katholischc Kirche veranlatzt habc.
Der Danzigcr Polizcipräsident hat dahcr die „DaU'
ziger Volkszeitung" aus Grund dcr Danziger Ordnungs'
bestimmungen aus die Dauer von sechs Mo»a'
ten verboten.
In der Verbotsbegründung wird die äutzerst h > u'
terhältige und verwerfliche Form dcs Auf'
sahes hervorgehoben. Der Polizeipräsident stellt wcitc
fest, daß der Inhalt des Aussatzes eine Verleu»fi
dung der Danziger und der deutschen Regierung ew'
hält; er sei geeignet, die Bevölkerung zu verhehc"
und die guten und lebcnswichtigen Bezichungcu
dsr Freien Stadt Danzig zum Dcutschen Reich zu bc'
einträchtigen.
-lus aller welt.
— Tilly Fleischer hciratet. Tilly Fleischer, ^
Olympiasicgerin im Speerwerfen, wird dcmnächst .
raten, und zwar den Frankfurter Zahnarzt Dr. Hä^
ßer, der an der Seite des Vaters von Tilly im Olv"b
pia-Stadion dcn Triumph seincr Vraut miterlcbc
konnte. Tilly Fleischer will mit dem Sport sctzt aufvo'
rsn und sich ganz den Haussrauenpslichten widmcn.
— Der Mörder seiner Frau. Die polizsilichen
mittlungen zur Ausklärunq des Lcichenfundes in W.cttt
beim Bochum haben zum Crfolg gcführt. Der KriminH
polizei wurde bekannt, datz sei einigen Tagen
25 Iahre alte Frau des Angestellten Konditormciw
Gerhard Kulicke aus Manne-Cickel vsrmitzt wurb '
auf die die Beschreibung der Leiche zutras. Die Persou" .
bsschreibung des mutmaßlichen Täters patzte aus bc
Ehemann. Kulicke, zur Derantwortung gezogen,
hauptete ansangs, seine Frau sei vermitzt und mchl
jcdsn Tag zurückkehren. Cr bequemte sich aber schh^^
lich doch zu einem Geständnis. Cr habe mit scü'H
Frau, mit dcr er scit cinem Iahr verheiratet sei, s"0
j scit längerer Zeit in Llnsrieden gelebt. In der Nacht
Donncrstag sei es wegen seiiier späten Hcimkehr vo
Wirtshausbesuch zwischen ihnen zu einer tätlichcn M.
einandersetzung gekommen, wobei die Frau so unglüal^
Worte sür diese Zeit.
Nur mit Magemut kommt man zu grotzen Dingen.
Mit diesem Trost und dem sesten Entschlutz, allen denen
Ohrseigen zu geben, die sich in den Weg stellen, kann man
der Hölle und dcm Teusel trotzen, ruhig die Zeitungen
lcsen, behaglich die Prahlereien seiner Feinde anhören
und sich der Ueberzeugung hingeben, datz mon mit Chren
bestehen wird. Friedrich dcr Große.
gesallen sei, daß der Tod nach etwa zehn Minuten c>
gstreten sei. Aus Angst vor der Cntdeckunq habe er dcw
am nächsten Morgen die Leiche zerstüüelt," in Säcke »n.,
Papier verpackt und am Donnerstag abend mit dcm -o
nach Wetter gebracht und dort im Harkortsce vcrsenkt.
Ausländische Olympiasternslieger starten nach
Schlesien. .,
Verlin, 5. Auqust. Das Programm des Internatb^.
nalen Olympiatrefsens sicht im Anschlutz a»
fliegerischen Wettbewerbe füns T o u r ist c n f l » 9
dsr ausländischen Sportfliegcr in verschiedcne Gegcrs-.^
Deutschlands vor. Dcr Aero-Klub von Deutschland
hiermit seinen ausländischen Gästen einen umsangrcttv y
Cindruck von der Schönheit des deutschen Landcs »
der Aufbauarbeit des neuen Reiches vermitteln.
Am Mittwoch starteten vom Flughafen Rangsb^
zwöls ausländische Sportflieqer mit sünf Flugzeugen -
crsten Touristikflug nach Schlesicn. Der Touciff',
flug, der am Samstaq beendct ist, führt übcr Brcsm,
und Hirschberg und sieht in seincm Programm ncm.
Ausflügen in das Ricsengebirge, Vesichtigungen dec c
den Städte und des Staubeckens Ottmachau vor.
„Heidelberger Neusste NachrichLen"
,Herdelberger Anzeiger"
Domrerstag, 6. August 1936
Nr.
Ztalienerin Valla mit 11,6 den Weltrekord der Deut-
schen Ruth Cngslhardt erreichte. Zwei der deut-
fchen Teilnehmerinnc» konnten stch für die Entscheidung
durchsehen.
2luch bei den übrigen Vorkämpfen schnitten die Deut-
schen gut ab. Nur im Stabhochsprung schieden Müller
und Schulz, nachdem ste 3,80 Meter noch bewältigt hat-
ten, aus. Wie immer, nahm die Entscheidung in diesem
Wettbewerb Stunden in Anspruch, umsomehr, als einige
Regengüste zu vorübergehender klnterbrechung zwangen.
Im Cndkamps gab es ein erbittertes Ringen zwischen
Amerikanern und Iapanern, die von ihren Landsleuten
durch Pfeisen angefsuert wurden, eine Methode, die die
Deutschcn gern übornahmen. So herrschte troh der Ver-
zögerung bis zuletzt eine prachtvolle Stimmung.
Im modernen Fünfkamps liegt nach der vier-
ten llebung, dem Schwimmen, der beste Deutsche, Ober-
leutnant Handrick, in knapper Führung vor dem
Schweden Thofelt.
Zn den Rasenspielen schlug Iapan im Hockey
dis Dereinigten Staaten 5:1 (2:0) und Indien die iln-
aarn 4:0 (2:0). Im Futzball mußten die Ungarn ein
o:0 (2:0) durch die Polen hinnehmen, während Äegypten
gegen Oeiterreich 1:3 (0:2) unterlag. Im Polo endlich
holten fich die favorisierten Argentinier einen 15 :5-Sieg
über Mexiko.
Clek-Schacherer Olympiasiegerin im Damen-Florettfechten.
Nach hartem Kampf fiel im Kuppelsaal dcs Reichs-
sportfeldes die Entscheidung im Florett-Cinzel-
fechten der Frauen. Die llngarin Clek-Schache-
rer siegte vor der Deutschen Helene Mayer vor der
olympischen Diegerin von Los Angeles Ellen Preis
(Oesterreich).
Der Führer in der Deutschlandhalle.
Der Führer begab sich gegen 18 Ahr in Veglei-
tung von Reichsminister Rudols Heß und Reichssport-
fuhrer von Tschammer und Osten vom Olympia-
stadion nach der Deutschlandhalle, wo die Gewichtshcber-
entscheidungen im Mittel- und Schwergewicht stattfinden.
Ioses Manger Olympiasteger im Gewichtheben der
Schwergewichtsklafse.
llnter dem brausenden Iubel der Zehntausend und im
schwersten Kampf errang im Gewichtheben der Schwer-
gewichtsklaffe Ioses Manger (Freising) den Olympia-
sieg und die Golden« Medaille mit der überragenden Lei-
stung von 410 Kilo für Dcutschland, die im Dreikampf
Olympiarckord bedeutet.
Der tschechische Rekordmann Psenicka stcherte sich
die Silberne Medaille und Luhäär (Cstland) wurde
dritter.
In der Mittelgewichtsklaffe der Gewichtheber wurde
der Aegypter Touni mit 387,5 Kilo Olympiasicger.
Rudolf Ismayr und Adolf Wagner kamen mit der
gleichen Leistung von je 352,5 Kilo aus den zweiten und
den dritten Platz, so datz Deutschland in diesem
Wettbewerb eine Silberne und cine Bronzene
Medaille gewinnen konnte.
Zwei Goldmedaillen sür die Schweiz.
Das Znternationale Olympische Komitee hat zwei
vielbegehrte Arszeichnungen an die Schweiz vergeben.
Dis Goldens Medaille für die beste Leistung aus
dem Gebiet der Alpinistik ist dem Chepaar Prof. Dr.
Dyhrenfurt (Zürich) für die Himalaja-Cxpedition
zugesprochen worden. Für die beste Leistung auf dem
Gebiet des Flugsports ist Oberexperte Schreiber vom
Schweizer Aero-Club für die erste lleberquerung der
Alpen mit dem Segelflugzeug mit der Goldenen Me
daille ausgezeichnet worden.
Sriechesliid mter Kriegszlistand.
Die Derbindungen zwischen Vulgarien und
Griechenland unterbrochen.
Sosia, 5. August. Seit den frühen Morgenstunden
des Mittwoch sind die Fernsprechverbindungen
mit Griechenland, wo der Kriegszustand er-
klärt wurde, unterbrochen. Die Drahtverbindungen
mit Saloniki find zwar nicht gestört, doch wird von den
Deamten in Saloniki erklärt, daß fie Gespräche weder
annehmen noch weitergeben können.
In Saloniki soll es nach Mitteilung dieser Beamten
bisber zu keinerlei Ruhestörungen gekommen sein. Im
Hafen seicn einige Kriegsschiffe eingelaufen, die in
ständiger Verbindung mit den Zentralbehörden in Athen,
sowie mit den Garnisonskommandanten von Saloniki
stehen. In den Straßen von Saloniki seien überall Mi-
litarpatrouillen in voller Kriegsuniform zu sehen. Iede
Ansammlung von Personen sei streng untersagt.
Nachrichten der hiesigen Vlätter von der bulgarisch-
griechischcn Grenzstation Kula besagen, datz der Grenz-
übergang unterbunden ist. Von den griechi-
schen Grenzossizieren werde indes versichert, daß es in
Griechisch-Mazcdonien völliq ruhig sei und datz auch aus
dem übrigen Griechenland bisher keinerlei ernstere Zwi-
schenfälle qemeldet worden seien.
MmrWche Bluttalen la Somlen.
Slngerichtelr werden znr Echm geslel».
Amsterdam, 5. August. Das „Dagblad" von Noord-
Drabant veröffentlicht einen erschüttsrnden Vericht über
das Vlutbad vonMadrid.
In dem Vericht, der durch einen Sonderkurier über
Lifsabon an das Blatt gelangt ist, heißt es, die Tri-
bunalc, deren Mitglieder durch die marxistischen Ge-
werkschaften ernannt werden, arbeiten Tag und Nacht.
Der Berichterstatter, der in umnittelbarer Nähe einer
Kaserne wohnt, hört jeden Morgen das Geknatter
der Salven dsr Cxekutionskommandos.
Die Namen der hingerichteten werden
nicht bekanntgegcben, doch werden die grauenhast
verstümmelten Leichen der Erschoffenen zur Schau
gestellt, angeblich mit der Absicht, die Bevölkerung
einzuschüchtern.
In langen Reihen ziehen Hunderte an den Leichenplätzen
vorbei. In der Kaserne Nr. 5 der Sturmtruppen hat
der Berichterstatter einen solchen grauenhasten Vorbei-
marsch selbst miterlebt. An dem Fuß einer hohen
Mauer, an der noch deutlich Kugeleinschläge zu sehen
waren, lagen die Leichen der Opser auf einem
Häujen. Cs waren 42, meist in Offiziersuni-
sorm oder im Priesterkleid. Die Leichen der
Frauen waren völlig entkleidet. Grotze Lachen
von Vlut waren auf dem Boden. Anter den Anwesen-
den, die in stillem Grauen langsam an diesem Leichenseld
vorüberzogen, befanden sich Frauen, Mütter, Schwestern,
ja selbst Kinder von Verhaftsten, die unter den Toten
ihre Angehörigen suchten.
Die WLchter, roheste Burschen in ofsenen Waffen-
röcken, hatten die Anweisung, aus Wunsch die Leichen
der Angehörigen zu zeigen
Mit Futztritte« wurden die entseelten Körper aus
dem grotzen Hausen herausgestotze».
Vlut, Gedärme und Hirnmaffe der Getöteten sprihten
dabei in die Höhe. Es ist vorgekommen, so schreibt der
Vcrichterstatter, datz Angehörige der Opfer nach diesen
Vorgängen sich in wilder Verzweiflung mit blotzen
Fäusten auf die Henker geworfen haben, um gleich darauf
den Kugeln der Marxistensoldateska zum Opfer zu fallen.
Geistliche und Nonnen lebendig verbrannt.
Kopenhagen, 5. August. Cin dänischer Inge-
nieur, der sich als Vertreter der Maschinenfabrik von
Vurmeister u. Wains vom 19. bis 30. Iuli in Varcelona
aufgehalten hat und am Montag über Marseille nach
Kopenhagen zurückkehrte, hat einem Vertreter der „Ber-
lingske Tidendc" seine Crlebniste geschildert. Lr habe,
so 'erklärte er, Schrecken erlebt, die seine wildcste
Phantasie überstiegen hätten. So habe der Pöbcl in den
Kirchen aus der Einrichtung grotze Scheiterhau-
fen errichtet, was er in zwei FLllen selbst habe beobach-
ten können. Die Geistlichen habe man ins Feuer
geworfen und ste lebendverbrennen lassen.
Die Nonnen hätten einen noch fürchterlichercn
Tod erlitten, doch darüber wolle er nicht sprechen. Lei-
chen seien ausgegraben und mit roten Arm-
binden versehen auf den Straßen aufgestcllt worden.
Dabei habe der Sprecher der katalanischen Negierung im
Rundsunk eine halbe Stunde verkündet, datz alles in
Ordnung und ruhig sei.
Helst den FlülWiigen aus Spasien!
Durch den blutigen Bürgerkrieg in Spanien find
Tausende von deutschen Volksgenossen gezwun-
gen, fluchtartig ihr Gastland zu verlaffen. Mehr als
3000 Deutsche sind schon unter dem Schutz unserer
Kriegsschifse auf reichsdeutsche und italienische Dampser
gebracht worden und befinden sich auf dem Weg in die
Heimat. Fast täglich laufen in der Hauptstadt der Ve-
wegung Sondcrzüge mit Flüchtlingen ein.
Das nationalsozialistische Deutschland bereitet diesen
unglücklichen Volksgenoffen einen herzlichen Cmp-
fang. Cs gilt, viel unverschuldete Not zu lindern. Der
Hilssausschutz für Spaniendeutsche unter der Leitung von
Gauleiter Bohle der Auslandsorganisation der
NSDAP hat die ehrenvolle Aufgabe übernommen, die
Flüchtlinge zu betreuen. Es ist noch nicht abzusehen,
wieviel Deutsche gezwungen sein werden, das Land zu
verlaffsn, in dem so viele von ihnen schon seit Iahr-
zehntsn im Intereffe beider Länder gewirkt haben.
Deutsche Volksgenoffen! Helft unsere« Brüdern in
ihrer Not. Spendet sür unsere Flüchtlinge aus Spanien!
Spenden sind zu richten an den Hilfsausschutz
für Spaniendeutsche in der Leitung dcr Auslandsorgani-
sation der NSDAP, Verlin V>' 35, Tiergartenstr. 4 a,
Konto: Berliner Stadtbank: Girokonto 2400, Hilfsaus-
schutz für Spaniendeutsche. Autzerdem nehmen sämtliche
Spar- und Girokaflen Zahlungen cntgegen.
Moskmi «m Wttt.
„At SriNe SMerimtimmit ivieü die große Karle aus!"
Rom, 5. August. Zuständige politische Kreise er-
klären am Mittwoch abend mit Nachdruck, datz man in
Italien die Lage an allen Stellen Curopas ohne
jede Besorgnis und mit vollkommener Ruhe betrachte.
Dafür spreche auch die Tatsachs, datz Mussolini erst
Mitte nächster Woche von seinem Sommeraufenthalt an
der Adria nach Rom zurückkehren werde.
In einem gewiffen Gegensatz dazu nimmt jedoch ein
Teil der römischen Abendpreffe unter Hinweis auf die
Ausrusung derMilitärdiktatur inGrie-
chenland zu der umstürzlerischsn Propaganda, die
in letzter Zeit in verschiedenen Ländern alarmierenden
Umsang angenommen habe, sehr schars Stellung. Grie-
chenland, so bemerkt die „Tribuna", versuche jetzt die Ge-
fahr abzuwenden. Kennzeichnend für die Lage in diesem
Land sei es, datz 41 griechische Dampser wegen
fortgesehter Agitation unter den Seeleuten unter
englischer Flagge traten. Argentinien suche,
wenn auch mit inderen Mitteln, dieWühlarbeit zu
unterbinden. InPolen und Rumänien wur-
den Spione veihaftet und Moskauer Propagandamate-
rial beschlagnahmt. Die Dritte Internationale
spiele also, so fügt die „Tribuna" hinzu, ihre ganz
grotze Karte aus. Anterdeffen vertrödele Curopa
seine Zeit mit diplomatischen Noten, die nur Gegen -
sätze aufzeigten, die sich dann zu Gunsten der Kräfte des
Verfalls und der Llnordnung auswirkten.
„Ottobre" spricht ebenfalls von dem Anschwel-
len derkommunistischenAktivität in der
ganzen Welt. Die roten Franzose» erklärten ihre
Solidarität mit der Volkssront in Madrid, tn Bel-
gien lehnten fich die Truppen gegen ihrs Offizicre auf,
in Griechenland proklamiere die Regierung unter
dem Druck der kommunistischen Gefahr den Belagerungs-
zustand, in Oesterreich wurde eine olympische Fest-
lichkeit durch rote Zwischensälle reinsten Waffers ge-
stört. In der Ratlosigkeit Curopas hole Moskau in der
hofsnung auf einen sicheren Sieg zum entscheiden -
deu Schlag aus.
MMiikiirWe ilieldet Me Ersiloe.
Schwere Verluste der roten Miliz.
Liffabon, 6. August. (Cig. Funkmeldung.) General
Queipo de Llano hat im Rundfunk bekanntgegeben,
daß er sich persönlich von der vollständigen Ruhe in
Lorboda überzeugen konnte. Gensral Mola sei mit
den Vorbereitungen für den Cndkampf be-
schäftigt, der in wenigen Tagen beginnen werde.
Ueber die Kampflage teilte der General mit, daß
nationalistische Llbteilungen aus Granada auf dem Weg
von Malaga nach Monte Frio marxistische For-
kunsl und Visseuschask.
sArchitekt Werner March zum Profeffor ernannt.f
Dsr Führer und Reichskanzlcr hat aus Vorschlag dcs
Reichs- und preutziscben Ministcrs des Innern Dr. Frick
dem Schöpser der olympischen Bauten auf dem Reichs-
sportseld, Ärchitekt Werner March, den Titel Pro-
feffor verliehen.
sDer „Gläserne Mensch".j I» der Zcit vom 22.
August bis zum 20. Septembcr wird das Deutsche Hy-
giene-Museum in den Zoo-Ausstellungshallen in Ham-
burg eine Schau zeiqen, aus der aüch der „Gläserne
Msnsch", ein durchsichtiges Modell des mcnschlichen
Körpers zu sehen sein wird.
sFreiliaraths lehter Sohn gestorben.s Ciner Mel-
dung aus Simmern (Hunsrück) zufolge ist der lehtc
Sohn des Dichters Ferdinand Freiligrath, Wolsgang
Freiligrath, im Alter von 88 Iahren in Kuelz bei
Simmern gestorben. Er hat den größten Teil seines
Lebens bei Freunden seines Vaters in einem Förster-
haus bei Simmern verbracht.
sNeuordnung des Droste-Hülshoss-Hauses in Mün-
stcr.s Das Städtische Droste-Museum in Münster i. W.
bcherbergte bisher alle Crinnerungen an di« Dichterin
Annette von Droste-Hülshoss. Nunmehr
brachte man die Stücke nach dem Droste-Haus, dem so-
genannten Rüschhaus, das als Erinnerungsstättc an die
Dichterin eingerichtet wurde, und wo man auch ihr Ar-
beitszimmer genau so wiederherstellte, wie sie es benutzt
hat.
sKleists richtiges Geburtsdatum.s Vei der Wieder-
herstellung der Grabstätte Heinrich von Kleists in
Verlin-Wannsee hat man Bedacht genommen, quch das
richtige Geburtsdatum des Dichters einzusetzen, statt des
10. Oktober 1876 den 18. Oktober 1877. Der bisherige
Vierzeiler hat aus dem neuen Stein mit Platz gefunden:
die alte kleine Marmortafel, die ihn cnthielt und der
alts Stein werden voraussichtkich im Märkischen Mu-
scum qufbewahrt werden. Das Zehlendorser Gartenamt
hat es sich angelegen sein laffen, durch Neuanpflanzung
von Sträuchern und Blumen di« Stätte würdig auszu-
gestalten.
sDie deutschen Neurologen und Psychiater in Frank-
surt.s Vom 22. bis 25. August findet in Franksurt
die 2. Iahresversammlung der Gesellschast deutscher
Nsurologen und PsYchiater in Frankfurt a. M.
statt, der qüch ausländische Wiffenschastler beiwohnen
wsrden. Zu den Sihungen der verschiedenen Abteilungen
und Ausschüffe sind bisher nicht weniger als 73 Vorträge
deutscher und ausländischer Wiffenschastler angemeldet.
Die Verteilung der Crbmedaille erfolgt in einer Mit-
gliederversammlung am 24. August.
sDeutsche Filmnennungen sür Venedig.s Die sür
die Intsrnationale Film-Kunst-Ausstellung in
Venedig von Deutschland gemeldete Filmliste, die
insgefamt sechs Spielsilme, zwei dokumentarische und
sechs kurze Kultursilme umsatzt, hat sinige Aenderungen
erfahren müffen. Von der Prüsungskommiffion der In-
ternationalen Film-Kunst-Ausstellung wurden die von
Deutschland angemeldeten Filme „Allotria" und „Ma-
zurka" nicht zugclaffen mit der Begründung, daß diese
Oilmc schon vor lüngerer Zeit im Ausland angelaufen
seien. Unter Berücksichtigung dieses Umstandes sind nun-
mehr durch Deutschland solgende Films bestimmt wor-
den: Der Luis-Trenker-Film der Tobis-Rota: „Der
Kaiser von Kalifornien"; der Carl-Froelich-Film des
Syndikats „Traumulus" mit Cmil Iannings in der
Hauptrolle; die beidsn ilsa-Filme „Schlutzakkord" und
„Verräter", sowie der Itala-Film des Syndikats „Ave
Maria" mit Gigli in der Hauptrolle und der Algefa-
Film des Syndikats „Drei Mäderl um Schubert". Än
dokumentarischen Filmen wurden gemeldet:
der Film der RPL. von den Olympischen Winterspie-
len l9Zg (n Garmisch-Partsnkirchen „Iugend der Welt"
und der Film der RPL. von der grotzen Deutschlandsahrt
des LZ. „Hindenburg": „Für Chre, Freiheit und Frie-
den". Die Liste der sechs kurzen Kulturfilme um-
satzt: „Cin Meer versinkt" (Bavaria); „Fische unserer
Hcimat" (Bavaria); „Handwerk im Dors" (Kulturfilm
Institut Dr. Hans Cürlis); „Metall dcs Himmels"
(Usa); „Die Kamera sährt mit (Tobis-Melo) und „Ün>
sere Säuglinge" (Afa).
Kleine Notizen.
Das Nordische Museum in Stockholm hat drei
tzig Volkstumssorscher in die verschiedenen Teile
Schwedens entsandt, um alte Dörfer, Landestrachten, altc
Uebcrlieserungcn, Märchen, Sagen, Sprichwörter und
ähnliches zu erforschen.
Wie aus Rom gemeldet wird, wurde bei einem
Stratzenbau in Fondi eine gut erhaltene Büste des
Kaiscrs Augustus gesunden, die weit über Le
bensgrötzc hat und dcn Kaiser in der Vlütezeit seines Le
bens darstellt. Fondi ist der Herkunftsort von Livia, der
Gemahlin des Äugustus.
Cin Priester aus Bukarest hat das Abend
mahl des Lionardo da Vinci in sünf Iahren aus
120 000 Briefmarken in Originalgröße zusammengeklebt.
Ieutsches Reich.
Empsänge beim Führer. Der zu den Olympibbc^
Spielen in Verlin weilende Maharadicha
Tripura stattete am Mittwoch vormittag dem o ^
rer und Reichskanzler einen Besuch ab.
empfing der Führer und Reichskanzler den kanaoii i
Handelsminister Culer, der sich zu deutsch-kanadym ,
Handelsvertragsverhandlunqen in Verlin aufhält. Auu ,
dem nahm der Führer und Reichskanzler die °Meio .
des Kommandanten des zur Zcit in Hamburg liegcnv-
brasilianischen Schulschiffes „Almirantc Saldanha,
gattenkapitän Dutra, entgegen, der durch dcn bral'
nischen Botschaster jn Berlin Moniz de Aragao ^
Führer vorgestellt wurde. .
Der Präfident von Peru begliickwünscht den FUM
Aus Anlatz dcr Cröfsnung der Elften Olympiade in B
lin hat der Präsident von Peru, General Benav i v e '
" ^ - - . - - und Reichskanzler telegraphisch ldiu.
M
dem Führer _,_„ . .
wünsche der peruanischen Regicrung und Nation
Deutfchland übermittelt, für die der Führer im Nam-,
des deutschen Volkes auf telegraphischem Weg herzn^
gedankt hat.
Sir Robert Vansittart beim Führer.
Verlin, 5. August. Der Führer und ReichskanZ^
empfing am Mittwoch vormittag den zur Zeit zum
Oe-
such der Olympischen Spiele in Berlin weilenden brstn
schen Ständigen Anterstaatssekretär für auswärtige 2lm
gelegenheiten, Sir Robert Vanfittart, sowis ferM
den früheren britischen Marineminister Lord Monsel
Empfang beim Reichsautzenminifter Freiherrn
von Neurath.
Verlin, 6. August. Der Reichsminister des Äu-'
wärtigen und Freifrau von Neurath veranstaltet-
am Mittwoch abend anlätzlich der Clften Olympischc
Spiele 1936 Berlin im Schlotz Charlottenburg eu>.
Abendtafel mit anschlietzendem Cmpfang zu Chren
pes
Prästdenten und des Vollzugsausschusses des IÖC. u".
zur Zeit in Berlin weilendcr ausländischer Fürstlichke'
ten und Staatsmänner. „
Anter den Gästen befanden sich der Kronprinz uv»
Italien, der Kronprinz von Griechenland, Crbprinz u.U"
Crbprinzeffin Gustav Ädolf von Schweden, die beteilE
ten Miffionschefs und dcutschen Persönlichkeiten u»
ihren Damen.
mationen vernichtet hätten. Nach erbitterten
Kämpfen sei es den Streitkräften der Militärgruppe ge-
lungen, die Ortschaft Vracana zu besetzen, woselbst
zahlreiches Kriegsmaterial und Munitions-
vorräte in ihre Hände gesallen seien. Die Roten
hätten 2 0 0 Tote auf dem Kampsplatz zurückgelaffen.
Schlietzlich gab General Queipo de Llano noch bekannt,
datz sich nunmehr 6000 Mann Stoßtruppen aus dem spa-
nischen Festland befänden, die aus Fremdenlegio-
nären zusammengesetzt seien.
Wie „Diario Lisboa" erfährt, sollen Madrider
Milizgruppe» am Mittwoch versucht haben, den
linken Flügel der vor der Hauptstadt stehenden Streit-
kräste General Molas einzukreisen. Der Dersuch
sei mitzlungen und die rote Miliz sei nach einem hef-
tigen Kampf zurückgeworsen worden, wobei sie 6 0 0 Tote
verloren habe. In die hände der Militärgruppe
seien 60 Gesangene, zwei Tanks und 14 Kraftwagen ge-
sallen. Der Verichterstatter des Vlattes meldet weiter,
datz General Lavacanti zur Verstärkung der vor Madrid
stehenden Streitkräfte der Militärgruppe 3500 Mann
heranführe.
*
Reue spanische Goldsendung für Paris.
Paris, 5. August. Aus dem Pariser Flugplah
Le Bourget ist wieder ein spanisches Flugzcug
aus Madrid mit füns Fahrgästen und 1160 Kilo-
gramm Gold angekommen.
Der deutsche Geschäststräger wieder in Madrid.
Verlin, 5. August. Der dcutsche Geschäststräger,
Votschaftsrat Völckers, der sich ebenso wie die übri-
aen Mitglieder des diplomatischen Korps zur Zeit des
Äusbruchs der Unruhen in San Sebastian befand,
hat sich bei der Durchführung der von deutschen Kriegs-
und Handelsschifsen unternommenen Hilfsaktion sür
die durch die hartnäckigen Kämpfe gefährdetcn Neichs-
deutschen, besonders Frauen und Kinder, große Ver-
dienste erworben. Nachdem die lokalen Vehörden, die
die Sicherheit der diplomatischen Auslandsvertreter
nicht mehr gewährleisten zu können glaubten, dis Äbreise
der fremden Vertreter von San Sebastian erbeten haben,
ist Botschaftsrat Völckers unter Aeberwindung besonderer
Schwierigkeiten und auf großen stmwsgen wieder in
Madrid eingetrossen uiid hat dort die Leitung der
Botschast wieder übernommen.
Die tzWthctm-ZmsseMig.
Vei den össentlichen Körperschaften.
Verlin, 5. August. Der Reichsfinanzminister ha^
unter Vezugnahme auf das Geseh über Hypotheke»'
zinsen vom 2. Iuli 1936 die nachgeordneten Stelle"
ermächttgt, Hypothekenschuldner dcs Reiches auf ih^'
Antrag frühestens zum 1. Iuli 1936 Zinsermätzk'
gungen in gleichem Llmfang einzuräumen, m>c
sie dcn Gläubigern der freien Hand durch das Gesetz
über Hypothekenzinsen auferlegt worden ist.
Gleichzeittq ersucht er, in allen Fällen, in dcnen da^
Reich Hypothekenschuldner ist, zu prüfen, ob die VorauS'
sehungen für eine Zinssenkung gegeben sind und gegeb^
nen Falles das weitere gemäß dsm Geseh über Hypoth^
kenzinsen zu veranlaffen. Im Ministerialblatt de»
Reichs- und preußischen Ministeriums des Innern wtt"
jeht ein Runderlatz veröffentltcht, in dem die KoininU'
nalaussichtsbehörden, Gemeinden, Gemeindeverbände et'
sucht werden, den Crlatz des Reichsfinanzministers durch'
zuführen.
Di» Dmzizer Zeitrimdlitt lerdite».
Wegen ungeheuerlicher Verleumdung der Danziger u»d
deutschen Regierung.
Danzig, 5. August. Das Danziger Jentrumsorgau.
die „Danziger Volkszeitung", hat in ihre»
gestrigen Ausgabe einen Aussatz eines katholischen Pfah'
rers, Dr. Moske, verössentlicht, der in ungeheuerlichK
Weise die deutsche und die Danziger Regle.'
rung verleumdet und von dcr überwiegenden M
heit der Danziger Bevölkeruttg als schwere H e ra>
forderung aufgesaßt werdcn mutz.
Besonders bemerkenswert und kennzeichnend ist dw
hinterhältige Form dieses Aussatzes. Der VersasM
zitiert äußerst feindliche Ängriffe, die ein Dominikanc^
pater im Iahr 1872 gegen den damaligen Liberalisinuc
niederjchrieb. Diese Kennzeichnung ausgerechnet vce
Liberalismus vor 64 Iahren wird — wie der Aufsatz dcs
Danziger Zentrumsorgans ausdrücklich bestätigt — a"'
unsere Zeit, also auf den Nattonalsozialismus,
übertragen. In dem Aufsah der „Danziger Volks-c>'
tung" wird der nationalsozialistischen StaatSführuW
unterstellt, daß die „von oben herab" eine verleumdcrisM
Hetze gegen die Katholischc Kirche veranlatzt habc.
Der Danzigcr Polizcipräsident hat dahcr die „DaU'
ziger Volkszeitung" aus Grund dcr Danziger Ordnungs'
bestimmungen aus die Dauer von sechs Mo»a'
ten verboten.
In der Verbotsbegründung wird die äutzerst h > u'
terhältige und verwerfliche Form dcs Auf'
sahes hervorgehoben. Der Polizeipräsident stellt wcitc
fest, daß der Inhalt des Aussatzes eine Verleu»fi
dung der Danziger und der deutschen Regierung ew'
hält; er sei geeignet, die Bevölkerung zu verhehc"
und die guten und lebcnswichtigen Bezichungcu
dsr Freien Stadt Danzig zum Dcutschen Reich zu bc'
einträchtigen.
-lus aller welt.
— Tilly Fleischer hciratet. Tilly Fleischer, ^
Olympiasicgerin im Speerwerfen, wird dcmnächst .
raten, und zwar den Frankfurter Zahnarzt Dr. Hä^
ßer, der an der Seite des Vaters von Tilly im Olv"b
pia-Stadion dcn Triumph seincr Vraut miterlcbc
konnte. Tilly Fleischer will mit dem Sport sctzt aufvo'
rsn und sich ganz den Haussrauenpslichten widmcn.
— Der Mörder seiner Frau. Die polizsilichen
mittlungen zur Ausklärunq des Lcichenfundes in W.cttt
beim Bochum haben zum Crfolg gcführt. Der KriminH
polizei wurde bekannt, datz sei einigen Tagen
25 Iahre alte Frau des Angestellten Konditormciw
Gerhard Kulicke aus Manne-Cickel vsrmitzt wurb '
auf die die Beschreibung der Leiche zutras. Die Persou" .
bsschreibung des mutmaßlichen Täters patzte aus bc
Ehemann. Kulicke, zur Derantwortung gezogen,
hauptete ansangs, seine Frau sei vermitzt und mchl
jcdsn Tag zurückkehren. Cr bequemte sich aber schh^^
lich doch zu einem Geständnis. Cr habe mit scü'H
Frau, mit dcr er scit cinem Iahr verheiratet sei, s"0
j scit längerer Zeit in Llnsrieden gelebt. In der Nacht
Donncrstag sei es wegen seiiier späten Hcimkehr vo
Wirtshausbesuch zwischen ihnen zu einer tätlichcn M.
einandersetzung gekommen, wobei die Frau so unglüal^
Worte sür diese Zeit.
Nur mit Magemut kommt man zu grotzen Dingen.
Mit diesem Trost und dem sesten Entschlutz, allen denen
Ohrseigen zu geben, die sich in den Weg stellen, kann man
der Hölle und dcm Teusel trotzen, ruhig die Zeitungen
lcsen, behaglich die Prahlereien seiner Feinde anhören
und sich der Ueberzeugung hingeben, datz mon mit Chren
bestehen wird. Friedrich dcr Große.
gesallen sei, daß der Tod nach etwa zehn Minuten c>
gstreten sei. Aus Angst vor der Cntdeckunq habe er dcw
am nächsten Morgen die Leiche zerstüüelt," in Säcke »n.,
Papier verpackt und am Donnerstag abend mit dcm -o
nach Wetter gebracht und dort im Harkortsce vcrsenkt.
Ausländische Olympiasternslieger starten nach
Schlesien. .,
Verlin, 5. Auqust. Das Programm des Internatb^.
nalen Olympiatrefsens sicht im Anschlutz a»
fliegerischen Wettbewerbe füns T o u r ist c n f l » 9
dsr ausländischen Sportfliegcr in verschiedcne Gegcrs-.^
Deutschlands vor. Dcr Aero-Klub von Deutschland
hiermit seinen ausländischen Gästen einen umsangrcttv y
Cindruck von der Schönheit des deutschen Landcs »
der Aufbauarbeit des neuen Reiches vermitteln.
Am Mittwoch starteten vom Flughafen Rangsb^
zwöls ausländische Sportflieqer mit sünf Flugzeugen -
crsten Touristikflug nach Schlesicn. Der Touciff',
flug, der am Samstaq beendct ist, führt übcr Brcsm,
und Hirschberg und sieht in seincm Programm ncm.
Ausflügen in das Ricsengebirge, Vesichtigungen dec c
den Städte und des Staubeckens Ottmachau vor.