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Hoffmann, Karl [Hrsg.]; Krahmer, Alix [Ill.]
Der Neustädter Altar von Lucas Cranach und seiner Werkstatt — Berlin, [1955]

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https://doi.org/10.11588/diglit.28261#0126
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ANMERKUNGEN

1. Kirchenarchiv Neustadt/Orla. Kirchrechnungen 1496 — 1528. A. IV. 1. 31. Regal 1,
Fach 14, Blatt 107 a, 107 b, 108 a.

Soweit die neuere Cranachliteratur den Neustädter Altar berücksichtigt, datiert sie
die Aufstellung des Altars auf Grund der Angaben, die Volkmar Gillsch in der
»Weimarer Zeitung« vom 3. April 1881 gemacht hat, auf den 24. Juni 1513. (Vgl. auch
die 1953 erschienene Veröffentlichung der Deutschen Akademie der Künste »Lukas
Cranach der Ältere, der Künstler und seine Zeit«, Seite 12, 159, 160). Zu der von uns
vorgenommenen Verschiebung des Datums um ein Jahr gaben folgende Feststeh
lungcn, die der Herausgeber dem Kirchenarchivwart der Evangelisch*Lutherischen
Kirche in Thüringen, Dr. R. Jauernig, verdankt, Anlaß:

Die für die Datierung des Altars wichtigste Urkunde ist die obengenannte Rechnung
über die Kosten für den Transport und die Aufstellung des Altares. Diese Rechnung
ist ein Teilstück der die Blätter 87 bis 108 umfassenden Jahresrechnung, die, wie aus
der Präambel auf Blatt 87 b hervorgeht, am Dienstag, dem 14. September 1512 von
den Altarleuten in Gegenwart des Bürgermeisters und der Stadkämmerer »gethan«,
das heißt gelegt, geprüft und mit einem Dank an die Rechnungsführer verabschiedet
wurde. Die in der Rechnung enthaltenen Einnahme* und Ausgabeposten erstrecken
sich also auf die Zeit vom 3. September 1511, dem Tag der vorjährigen Rechnungs*
legung, bis zum 13. September 1512 und nicht, wie Gillsch irrtümlicherweise ange*
nommen hat, vom 14. September 1512 bis zum 5. September 1513. Demnach sind
die auf Blatt 107 a stehenden Daten der Lieferung und Aufstellung des Altars auf
den 14., bzw. 23. Juni 15L2 zu fixieren.

Dasselbe gilt sinngemäß für die Eintragung auf Blatt 70b, die von dem Handgeld
berichtet, das bei der Bestellung des Altars gezahlt wurde. Da die für diese Ausgabe
in Frage kommende Rechnung für die Zeit vom September 1509 bis zum 2. Sep*
tember 1510 gelegt wurde, ist das dort erwähnte Datum Vincula Petri nicht der
1. August 1511, sondern der 1. August 1510. In Widerspruch zu dieser Verschiebung
der Daten um ein Jahr steht allerdings die Jahreszahl 1513 auf der leider verloren»
gegangenen Quittung, die Matthes Cranach für die Bezahlung von 100 Gulden

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