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Hofstede de Groot, Cornelis; Valentiner, Wilhelm Reinhold [Hrsg.]
Beschreibendes und kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten holländischen Maler des XVII Jahrhunderts (1. Band): Jan Steen, Gabriel Metsu, Gerard Dou, Pieter de Hooch, Carel Fabritius, Johannes Vermeer — Esslingen a. N.: Paul Neff Verlag, 1907

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.53739#0336

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308

Gabriel Metsu.

von hinten gesehene Dienstmagd in braunem Rock und graubrauner
Jacke und wartet mit einem Brief in der Linken. Sie hat mit der
Rechten den Vorhang, der vor einem Gemälde, einem Seestück hängt,
gelüftet und betrachtet das Bild. Unter dem linken Arm hält sie
einen Markteimer. Ein Hündchen hat die Vorderpfoten auf das
Podium gestellt und sieht zu ihr empor. Rechts ein Stuhl. Über
der Dame ein kleiner Spiegel an der Wand. Das Bild steht dem
Delft’schen Vermeer sehr nahe in den gelben und blauen Tönen,
der weißen stark beleuchteten Wand, dem Gesichtstypus u. s. f. Doch
ist die Malweise weniger trocken, das einzige Charakteristikum, durch
welches die beiden Künstler in diesem Werk zu unterscheiden sind.
Bezeichnet auf dem Brief, den die Dienstmagd in der Hand
hält: Mr. Metsu tot Amsterdam Port.
Holz 52,5X40,2, Pendant zu der folgenden Nummer.
Erwähnt von Waagen II 116.
Ausgestellt in der British Gallery 1815; in der Royal Academy 1881 Nr. 125
und 1900 Nr. 46, im South Kensington Museum 1891
Nr. 38, im Burlington Fine Arts Club 1900 Nr. 46.
Herkunft wie das Gegenstück.
Sammlung Lord Fr. Pelham Clinton Hope in Deepdene, die 1898 en bloc
von A. Wertheimer und P. und D. Colnaghi ange-
kauft wurde.
Sammlung Alfred Beit (f) in London.
185. JUNGER HERR, DER EINEN BRIEF SCHREIBT. Er sitzt mit dem
Sm. 20. unteren Teil des Körpers in Vorderansicht, mit dem Oberkörper nach
links gewandt an einem Tisch, der mit einer roten orientalischen Decke
bedeckt ist, und schreibt einen Brief. Sein Kostüm ist schwarz mit
weißen Unterärmeln und Halskragen. An der Lehne seines Stuhles
hängt sein Hut. Auf dem Tisch ein silbernes Schreibzeug und ein
Stempel. Links ein offenes Fenster, durch welches Licht einflutet;
hinter dem Fensterflügel ein Globus. An der Wand ein Gemälde mit
Landschaft und Vieh in der Art des G. B. Weepix, das im Ohrmuschel-
stiel gerahmt ist. Schwarzweiße Fliesen, Delfter Kacheleinlage unten
an der Wand. Das Rot der Tischdecke und das Schwarz des An-
zuges des jungen Mannes bestimmen den Gesamteindruck des
Bildes. Ausgezeichnetes Werk.
Rechts oben voll bezeichnet.
Holz 52,5X40,5.
Gegenstück zu der Dame, die einen Brief liest, gleichfalls bei A. Beit.
Erwähnt von Waagen II 116.
Ausgestellt wie das vorige Bild.
Eine Replik vermutlich Kopie auf der Versteigerung H. Ten Kate in Amster-
dam am 10. funi 1801 Nr. 108 (fl. 135 an Pruyssenaar);
sie war auf Leinwand gemalt.
Versteigerung Hendrik Sorgh in Amsterdam am 28. März 1720 Nr. 29
(fl. 560 zus. mit Pendant).
— G. Bruyn in Amsterdam am 16. März 1724 (fl. 785 mit
Pendant).
— G. Braamcamp in Amsterdam am 31. fuli 1771 (fl. 5205 mit
Pendant an Jan Hope).
Sammlung Lord Fr. Pelham Clinton Hope, die 1898 en bloc von A. Wert-
heimer und P. und D. Colnaghi gekauft wurde.
Sammlung Alfred Beit in (f) London.
 
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