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Königliche Sammlung.
Im Haar liegt ein wulstiger Reif. Die Stirn ist hoch, der Aus-
druck der Augen mild und schwermüthig; der Mund fein geschnit-
ten. Neu sind die Nase und das Bruststück mit der Aufschrift
ΣΟΦΟΚΛΗΣ
Feine, aber an manchen Stellen etwas flüchtige Arbeit, von ho-
hem Interesse.
Aus Tivoli, mit Azäras Namen. Ueber die Bildnisse des Sophokles
vgl. Visconti Tafel 4, 1 bis 3 und Weicker im neuen rhein. Museum 9,
1854 S. 285 f., und dazu Monum. dell’ inst. 4 Tafel 27. 28.
176 C39 [410] H. 53 Griechischer Marmor.
Bärtiger Grieche, mit kurzgeschorenem, wie eine Haube
glatt anliegendem Haar und langem zierlich gelockten Bart; in
alterthümlichem Stil. Neu ist die Nase, von der jedoch der breite
Ansatz ganz erhalten ist, der r. Theil des langen Schnurrbartes,
das 1. Ohr und die Hälfte des r., ferner hinten ein Stück des
Halses und das ganze Bruststück mit der Aufschrift
ΦΈΡΕΚΥΛΗΣ
Wahrscheinlich der Kopf einer Statue, welche dem Stil nach nicht
viel jünger als die der Aegineten gewesen sein kann; die scharf-
geschlitzten Augen, der geöffnete Mund mit breiter Unterlippe,
der lächelnde, puppenhafte Ausdruck zeigen noch alterlhümliche
Befangenheit in hergebrachten Formen; das Haar des Bartes ist
schon mit grösserer Freiheit behandelt. Das älteste und eines
der interessantesten Stücke der Madrider Sammlung.
Aus Tivoli mit Azäras Namen. Abgebildet, aber sehr ungenügend
von Fea in seiner Uebersetzung von Winkelmanns storia delle arti del
disegno 3, 1784 S. 416; vgl. 2 S. 97 und 3 S. 471, 9; erwähnt auch zu
Winkelmanns Werken 4 S. 405. Azära gab ihm den Namen nach Gro-
novs thes. ant Graec. 2 Tafel 37. Die Züge erinnern ein wenig an den
Kopf des Cheilon auf einem Mosaik in Verona bei Visconti (Tafel 11, 2),
von dem freilich das Bild desselben Philosophen auf dem Cölner Mosaik
(siehe Urlichs im rhein. Museum 4, 1846 S. 613) beträchtlich ab weicht.
177 C15 [378] H. 38.
Bärtiger Grieche; etwas kolossal, mit auf eine Herme pas-
Königliche Sammlung.
Im Haar liegt ein wulstiger Reif. Die Stirn ist hoch, der Aus-
druck der Augen mild und schwermüthig; der Mund fein geschnit-
ten. Neu sind die Nase und das Bruststück mit der Aufschrift
ΣΟΦΟΚΛΗΣ
Feine, aber an manchen Stellen etwas flüchtige Arbeit, von ho-
hem Interesse.
Aus Tivoli, mit Azäras Namen. Ueber die Bildnisse des Sophokles
vgl. Visconti Tafel 4, 1 bis 3 und Weicker im neuen rhein. Museum 9,
1854 S. 285 f., und dazu Monum. dell’ inst. 4 Tafel 27. 28.
176 C39 [410] H. 53 Griechischer Marmor.
Bärtiger Grieche, mit kurzgeschorenem, wie eine Haube
glatt anliegendem Haar und langem zierlich gelockten Bart; in
alterthümlichem Stil. Neu ist die Nase, von der jedoch der breite
Ansatz ganz erhalten ist, der r. Theil des langen Schnurrbartes,
das 1. Ohr und die Hälfte des r., ferner hinten ein Stück des
Halses und das ganze Bruststück mit der Aufschrift
ΦΈΡΕΚΥΛΗΣ
Wahrscheinlich der Kopf einer Statue, welche dem Stil nach nicht
viel jünger als die der Aegineten gewesen sein kann; die scharf-
geschlitzten Augen, der geöffnete Mund mit breiter Unterlippe,
der lächelnde, puppenhafte Ausdruck zeigen noch alterlhümliche
Befangenheit in hergebrachten Formen; das Haar des Bartes ist
schon mit grösserer Freiheit behandelt. Das älteste und eines
der interessantesten Stücke der Madrider Sammlung.
Aus Tivoli mit Azäras Namen. Abgebildet, aber sehr ungenügend
von Fea in seiner Uebersetzung von Winkelmanns storia delle arti del
disegno 3, 1784 S. 416; vgl. 2 S. 97 und 3 S. 471, 9; erwähnt auch zu
Winkelmanns Werken 4 S. 405. Azära gab ihm den Namen nach Gro-
novs thes. ant Graec. 2 Tafel 37. Die Züge erinnern ein wenig an den
Kopf des Cheilon auf einem Mosaik in Verona bei Visconti (Tafel 11, 2),
von dem freilich das Bild desselben Philosophen auf dem Cölner Mosaik
(siehe Urlichs im rhein. Museum 4, 1846 S. 613) beträchtlich ab weicht.
177 C15 [378] H. 38.
Bärtiger Grieche; etwas kolossal, mit auf eine Herme pas-