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Heydemann, Heinrich
Hallisches Winckelmannsprogramm (Band 12): Pariser Antiken — Halle, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.5999#0035
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— 33 —

xah]g ^i^'/c' (Stephani Mel. gr. rom. II S. 26)120.
Dagegen fügt ein anderer Sardonyx-Cameo der
früheren Sammlung Alessandro Castellani's (Kata-
log 1884 no. 942) zur Darstellung und Inschrift
noch den Genetiv dessen hinzu, an den man den-
ken soll: (ivijfiovtve ftov t//-- KAIIIIENTE (? wie
dies zu lesen bez. aufzulösen, bleibt wenigstens
mir unklar). — II) Ohr von Hand gezupft; herum
(ivqfiovtve: vgl. Berliner Karneol Stosch V 232
= Tölken VI 205 = CIGr. 7340 (linke innere Hand
und rechtes Ohr): Karneol in Dresden (Hase Verz.
Dresd. Bildw.4 S. 213 no. 219); Karneol im Museum
Wallraf-Kichartz zu Köln (notiert von mir 1872);
Gori Mus. Flor. II 22, 2 (Jaspiscameo: r. Ohr und
r. Hand von oben gesehen)1'-1; Museo Nationale
di Napoli (Gerhard und Panof ka Neap. Ant. Bildw
S. 399 V 13 und VI 7; Louvre no. 518 (das Ohr
wird hier nicht gezupft, sondern nur vom Zeige-
finger berührt); Cabinet des Medailles (Chabouillet
Catal. general raisonne no. 275); Coli. Signol in
Paris (Kev. arch. III. Ser. I 12, 0 p. 301; Stein
Hydrow oder Hitroff (erwähnt Miliin Mon. ined.
II p. 65 s); u. a. m. Vereinzelt findet sich der Plu-
ral fivyfiovtvtTE (Spon Mise. erud. ant. p. 297 [mir
unzugänglich] =Montfaucon Ant.expl. Suppl.11165,
4 [r. Hand und r. Ohr u»] = CIGr. 7350); vereinzelt
auch ein Zusatz wie das schon oben angeführte rrjg
y.ahjg ipvxqq (Spon 1. c. = Montfaucon 1. c. [r. Hand
und r. Ohr»«] = CIGr. 7347)10~>. — III) Hand allein

120) Doch wol identisch mit dem Sardonyx-Cameo
des russischen Generals Hydrow oder Hitroff, den Miliin
Mon. ined. II 7 p. 61 ss. veröffentlicht und besprochen hat.

121) Dieser Cameo stammt aus der von Lorenzo di
Medici gekauften Sammlung des Papstes Paul II (Cardinal
Barbo), in deren Inventar er wie folgt beschrieben ist:
'manus trahens aurem et littere sunt grece in oireuita signi-
ficantes: recordaberis: (Müntz Rev. archeoL NS. 30 p. ltiS).

122) Wenn Montfaucon im Text p. 174 und ebenso
das CIGr. beidemal von einem 'Ringe' statt Ohre sprechen,
so ist das, wie die Abbildung zeigt, unzweifelhaft Irrtlium.

123) Auf der Abbildung steht allerdings nvrjftoveve rtjg
*aA?/? Ti/j^', aber Stephani Mel gr.-rom. II p. 20 ändert

i und fiv?jfiovtvs: vgl. Berliner Karneol von später
schlechter Arbeit [Buchstaben □ und 6] Stosch
V 233 = Tölken VI 206 (r. innere Hand, deren
Daumen und Zeigefinger zupfen ohne dass das
Ohr dargestellt ist; Inschrift im Abdruck ver-
kehrt); Ficoroni Gemm. litt. I 5, 15 (linke Hand
mit derselben zupfenden Fingerstellung); Wiener
Karneol (Sacken-Kenner KK. Münz- und Ant.-Kab.
S. 447,1122); Stein aus Athen (Bull. dell'Inst. 1849
pag. 148 = CIGr. 7348 b); Gatty Catal. Joseph
1 Mayer no. 247 (Onyxcameo; die Inschrift lautet
doch wohl (ivtjfiovsYt und nicht (iitjfioveNe).
Ganz vereinzelt ist auf einein späten Onyxcameo
der Sammlung Joseph Mayer im Museum zu Liver-
! pool der Darstellung des gezupften Ohres die
Inschrift oXßog (tov hinzugefügt (Gatty Catalogue
no. 246):;:. — Zur Symbolik der Darstellung, die
vor der Diadochenzeit nicht vorzukommen seheint,
I ist schon längst auf Plinius Nat Hist. XI § 251
verwiesen: 'est in aure ima memoriae locus, quem
tangentes antestamur'. Vgl. auch die antiken
Stellen vollere und pervellere aurem 'admonendi
gratia' bei Forcellini und Anderen.

70 (no. 540). Schmuckring, dessen gelbliehe
Paste die Koseinschrift1-1 tyvffl yaiQt1 trägt. Aehn-
| lieh ein Carneol in der Ermitage zu Petersburg,
auf dem zu lesen steht xpvyjj [iov xaiQ£ (Stephani
; Mel. greco-rom. II S. 26). Ueberhaupt ist das

I Wort 'ipvyj/' nicht selten auf Ringflteinen zu lesen,

i -

I es nach Analogie des obigen Petersburger Steines (Anm. 120)
| in "r\/?ig\ [Aendcrung nicht nöthig; vgl. Cecil Torr Har-
row School Museum no. 807: Sardonyx ans Spalato mit
j Inschrift yuiQ£ tv/v].

*) 15ei der Mangelhaftigkeit der mir hier zu Gebote
j stehenden einschlägigen Litteratur — so ist mir kB, Raspe-
Tassie (vgl. die dortigen no. 8329 ff.) unzugänglich — ver-
mag ich nicht zu sagen, ob nicht auch (IV) das Ohr allein
mit der Inschrift (tvTjfiOveve vorkommt; ferner (V) /xvtj/io-
j vsve ganz allein sich findet (vgl. dazu möglicherweise CIGr.
7360) und endlich (VI) die betreffenden Darstellungen etwa
ohne jede Inschrift vorhanden sind.

124) Vgl. dazu Xenoph Cyrop. VII 3, 8; u. ü.
 
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