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Grohmann, Johann Gottfried [Hrsg.]
Ideenmagazin für Liebhaber von Gärten, englischen Anlagen und für Besitzer von Landgütern — o.J. Heft 30 39

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https://doi.org/10.11588/diglit.48489#0049
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Tab. I.
Wie viel von dem ersten Eindruck’ abhängt, den man von einer Sache erhält, hat
jeder, der nur einige Zeit in der Welt, aber nicht wie ein Blinder, lebte, unzählich oft
erfahren. Die Thüre, das Thor oder der Eingang, durch welchen man in einen
verschlossenen Raum, er heifse nun Vorplatz, Hof, Garten oder Park, tritt, kann
daher nichts weniger als gleichgültig sein. Aber eben defswegen' möchten wir den
Eingang, der auf diesem Blatte vorgestellet ist, nicht zu einem Englischen oder
Naturgarten, lieber zu einem regeln)äfsig angelegten, so genannten Lustgarten, am
liebsten aber zu einem grofsen Vorplatze vor ejnem schönen herrschaftlichen Wohn-
gebäude, empfehlen.
Der Eingang selbst bildet einen vorn parallel verlängerten Halbzirkel, in
dessen Mitte ein eisernes Gatterthor den Zugang verschliefst. Zu beiden Seiten dieses
Thores befindet sich ein Arkadenfenster, gleichfalls mit eisernem Gitterwerk versehen.
Die genannte Verlängerung des Halbzirkels macht zu beiden Seiten ein
Kabinett, das zu Wohnungen für Thürhüter und Arbeiter eingerichtet werden kann.
In einer an der Vorderseite angebrachten Nische an jedem Kabinett befindet sich eine
Statüe. Fenster und Thüren sind dem, der in gerader Richtung auf diesen Eingang
zugeht, verborgen,
Tab. II.
Ein liebliches, lachendes Plätzchen in der Nähe eines Wohngebäudes wird
durch dieses Postament, mit einer Inschrift und Blumengehängen, eine sehr änge-
nehme und belebende Zierde erhalten. Eine Nymphe in reitzendem Gewände kniet
auf demselben, und giefst aus einer Urne einen reinen Wasserstrahl, der sich von
hier durch einen schönen grünen Rasenplatz schlängelt.
Statt des dabei befindlichen Gartensofa’s möchte man sich einen bessern Schutz
gegen die Strahlen der Sonne wünschen, da man in der Nähe eines angenehm rau-
schenden Wasserfalles bei heifsem Wetter gewifs gern recht lange verweilen zu kön-
nen wünscht.
Das Säuseln der Luft durch die Blätter der hohen Pappeln mufs diesem
Plätzchen einen neuen Reitz geben, und zu noch längerem Verweilen einladen.
Tab. III.
Das auf diesem Blatte vorgestellte, ganz massiv gebaute schöne Landhaus
enthält im Erdgeschofs einen kühlen Sahl, in welchen man durch eine bedeckte, mit
vier Säulen verzierte Vorlaube tritt, rechts ein Zimmer zum Einheitzen, linksein
anderes Zimmer, das vermittelst eines schmahlen Ganges mit einem andern zusam-
menhängt, und in dem hintern Theile ein Vorhaus, in welchem eine Treppe in das
erste Stockwerk führt, und eine geräumige Küche. Neben dieser gelangt man in
den Keller.
No. XXXIV. I
 
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