ser Stellung waren sie, als ohngcfahr eine Menge
Schergen — und Gerichtsdiener nebst dem Vor-
mund in das Zimmer traten — Sogleich bemäch-
tigten sie sich des armen Karls, und rissen ihn in
das Gefänglich fort — Rosalie wurde bewacht.
Des andern Morgen ftüb wurde Rosalie, von
Wachtern begleitet, in den Pfarrhof geführt. Dort
war schon alles bereit. Bernhard, der Sohn des
Brauers erwartete sie — Rosalie sollte mit ihm
verbunden werden. Alle ihre Vorstellungen wa-
ren vergebens, ihre Thranen stossen fruchtloß —-
Rosalie wurdezum Altar gerlssen, Bernhard ergreift
mit Gewalt ihre Hand, und der Pfarrer spricht
den Segen darüber. Der Vormund und Bern-
hards Vater sind Zeugen. Nun ist Rosalie Bern-
hards Frau, die Frau eines Menschen den sie ver-
abscheute, und wer soll gegen diese Verbindung et-
was einzuwenden haben? Rosaliens verkaufte
Hande sind in eisernen Kerken zusammen gefesselt —
Herzen getrennt die sich liebten, und Herzen verbun-
den, die sich hassen; aber alles gesetzmäßig. Und
wer hierwieder murmelt, üver den will ich den
Bannfluch aussprechen — Und er soll mir nach
seinem Tode nicht mehr auf den Kirchhof begraben
werden, wo seine Gebeine vielleicht das Glück ha-
ben könnten, neben den Gebeinen solcher christlichen
Leute, wie unser Vormund, zu modern.
Wie ein Scvlachtopfcr führte man Rosalien
vom Altar zurück, und weil Bernhard glaubte,
daß Rosalie entfliehen könnte, so wurde sie fünf
gäuzer