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ganzer Jahre lang in ein Zimmer gesperrt. Sie
sah niemanden, als Bernhard, ihren gewesenen
Vormund, den Pfarrer, und eine Magd die sie
bediente.
Mittlerweile wurde der Heyrachsconkract auf-
gesetzt. Bernhard war im Falt Rosalie versterbest
sollte der Ergenchümer ihres ganzen Vermögens.
Alles war ordentlich und Gesetzmäßig errichten
denn der Richt, r war Bernhards Freund, und be-
kam für sinne Bemühung fünfzig Ducaten.
Bernhard betrug sich gegen Rosalie, wie es
seine rauhe Gemüthsart vermachen ließ, Karls
Kind wurde den dritten Tag aus dem Haufe gewor-
fen, und Rosalie, so ost sie Karls Nahmen aus-
sprach, bis auf den Tod geschlagen.
Fünf ganzer Jahre lang dauerte die Sklave«
rey der armen Rosalie. Sie fand nirgends einen
Freund, nirgends Unterstützung. Manche die
Nachricht von ihrem unglücklichen Schicksale hat-
ten, waren gleichgültig d-y der Sache — andre
sagten — was? Ein«. Katholikin sich bey einem
protestantischer Geistlichen etnftgnen zu lassen, und
drey Jahre durch in solch einer Ehe leben — das
ist ein strafwürdiges Verbrechen — Von Rechts-
wegen sollte man solche Leute nicht mehr in des
Tages Licht lassen.
So urcheiit der Pöbel, der allzeit lieber Böses,
als Gutes, von si inem Mumenfchen spricht - - und
Rosalte war das Opfer der Bovhm und der Vor-
urcheile,
- Nach
 
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