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eines Zeugmelatera Uberlicfert(14l)9 Einzelheiten fehlen
jedoch. Da zu den Aufgaben der BJcheen^elster auch die In-
standhaltung der etadtelgenen ^affenvorräte gekörte, ist
eine ähnliche Regelung wie in anderen Städten anzune^en.
Selbat nach dem Sr&nae von 1589, de^ auch das Zeughaus zum
Opfer fiel, ^urde n eh ein ^eugwart beschäftigt. Seine ge-
ringe Besoldung lädt vertäuten, daß ein Handwerker 1^ Hebens
^mt diesen Posten mitverauh(142). Da im 18. Jahrhundert
nur ne oh kümmerliche Reste äse mittelalterlichen Wehrwe-
s&as vorhandenwaren, wird er ohnehin nicht mehr viel zu
tun gehabt haben.
Die erste Erw^nung eines Zeughauses geschieht in einem
Bericht über den großen Brand von 1253. Das Arsenal befand
sieh danals im B^rge rhof, welcher am 30, April 1259 samt
dem d^rin befindlichen Xriegeger^t eingeäschert eurde(l43).
Bald nach Pfingsten 126, begannen die Bürger wiederum in
B^rgerhof In der "agenstraSe ein 1@wölbe(t44) zur Aufbe-
wahrung ihres Erlegegarätes zu trrlchten(l45). Die Geist-
lichkeit erhob dagegen Einspruch unter Berufung auf eine
Urkunde vom Wal 1 32, durch welche Friedrich II* den Platz
der Kirch® geschenkt hatte(146). Schließlich kam ein ^er-
gleich zustande, wonach der Stadt geg^n üblichen Zins der
Bauplatz wugeaprecnen und die Errichtung eines steinern an
Zeughauses erlaubt wurde(147).
Ala der lut dann am Ende des Mittel ltere ein neues Rat-
haus hier erbaute, erstellte er ein beeonderca Zeughaus,
einen stattlichen Bau, in der äähe der fredlgergasse(148).
Um im Alarmfall ^inea ^affenvorrat griffbereit au hüben,
richtete der x^t 1497 unter d&r alt^n ^Une eine Kammer zu,
in der ein Vorrat von 3'eh^en und Gewehren an die Band ge-
ric^t^t w^r(149). Im J^hrc 14^, vergrößerte ^^ diesen
"Alarmvorrat" durch 8 Achsen ^i z^oi Jesch t&e(152)*

Das Zeughaus bildete d^e Jersstüek des st&atiach^n Wehrwe-
eens, besäen Jfeen sich auch die Anführer des Aufstandes von
1513 bewußt. Wachden sie es verstanden hatten, eich des
Zeughauses zd bemächtigen, schien der vorläufige Erfolg des
Aufruhrs gesichert(l51). inter dem Vorwand, der Rat stunde
mit dem Feinde in geheimer Verbindung, schleppten eie gro-
ße und kleine Geschonte, Fulver, Stelle unu andere Vorrä-
te des Zeughauses in die Vorstädte, um das Wehrweeen in
Unordnung au bringen, verteilten Büchsen, Spieße, Hellebar-
den und andere Waffen an ihre Genossen und zogen die gro-
ßen Geschütze auf den Markt(152).
Dieser Bericht vermittelt eine Verstellung von der Gianni g-
f&ltlgkelt des städtischen {r&dgsvorrates.
Der Eindruck wirrt verstärkt durch eine Meldung von 1623,
wonach die Truppen des Herzoge von Lothringen Ruben vielen
Lunten und Kugeln 12 0 Musketen und eine große ^enge Pul-
ver aus .de^ Zeughaus entnommen haben • Es blieben danach neck
50 - 60 Tonnen übrig, welche sie sprcngten(153)w Wenn man
betankt, daß schon 1%0 die At&ut nur 1000 wehrfähige Wr-
g^r aufbitten konntet 154(, so erscheint diese z^l nach
150 Jahren des 'Niederganges au© dann noch sehr hoch, wenn
man annimat, daß in dieser zahl die Gewehre aer entwaffneten
ten Brger(155) miteinbegriffen Baien.
 
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