Janssen, Johannes [Hrsg.]: Frankfurts Reichscorrespondenz nebst andern verwandten Aktenstücken von 1376 - 1519 (Band 1): Aus der Zeit König Wenzels bis zum Tode König Albrechts II. 1376 - 1439 (Freiburg im Breisgau, 1863)

II. Zur geschiente der regierungszeit könig Sigmunds

von seiner wähl bis zu seiner königskrönung in Aachen.
1410—1414.

Nota. In diessem buche sint geschrieben verhandelunge
brieffe und geschiente nach tode des allirdurchluchtigsten for-
sten und herren herrn Ruprecht Römischen koniges seiger ge-
dechtnisze, des seien got barmherezig sin wolle.

Zum ersten hat unser herre von Mencze dem rade ge-
schriben und einen zedeln eins artickels usz der gülden bul-
len darinne verslossin gesant, als hernach geschriben steet.

364» Erzbischof Johann von Mainz fragt bei dem rath zu Frankfurt an, ob
er sich bei der dort bevorstehenden neuen königswahl nach Vorschrift
der goldenen bulle verhalten wolle, deren desfallsige Weisung er in
abschrift beilegt. Gernsheim 1410 iuni 3.

Johann erezbischoff zu Mencze. Ersamen lieben besundern!
Als unser herre der Römische kunig von todes wegen abe-
gegangen [mai 18] und furfaren ist, davon uns nach fryheit
unsers Stiftes, alter gewonheit und nach geseeze und uzwisun-
gen der gulten bullen geboret und zugehoret, andere alle un-
ser myddekurfursten zu virboten zusamen zu komen by uch
gein Franckinfurd, daselbes nach uszwisunge des heiligin geistes
einen Romschen konig und werntlich heubt der cristenheit zu
kiesen. Und als dieselbe gülden bulle vurter uszwiset wie ir
globen und zu den heiligin sweren sollet uch uff dieselbin
zyt gein uns und unsere mitkurfursten zu tun und halten, als
wir uch des einen zedel von worte zu worte hieinne beslossen
senden, des begern wir, das ir uns mit diesem unserm boten
in uwerm brieffe wissen lassent, ob ir das also tun wollit ane