I. Zur geschiente der regierungszeit köiiig Wenzels.
1376—1400.
1. Die schwäbischen bundesstädte schreiben an den rath zu Frankfurt über
die entstehung ihres bundes, ihren streit mit kaiser Karl IV. und ihre
gegenwärtigen misshelligkeiten mit dem grafen Eberhard von Wirtem-
berg; bitten um förderung ihrer Sachen. Ulm 1376 nov. 8.
Unsern wilgin dinst voran. Wir lassin uch wissin von der
stosse und ungenaden wegen also unser herre der keiser gein uns
hat, also ir wol virnomen haut. No wollen wir uwir fruntschaft
an desem brife eygentlich virschribin und furlegen wie sieh
daz virhandelt hat und dozu komen ist. Des ersten: do er
sinen son zu Römischen konige machte hatte [1376 iuni 10],
do wart uns zu ertlicher masse kund gedan, daz er undir uns
stedin zu Schwabin ettlich virseezen und von deme heiigen riche
gebin wolde, also er auch daz gedan hat, und vil andirs des ri-
chis gut domit. Und dozu wart uns auch zu erkennen gebin,
daz er uns abir bescheezin und gut abenemen wolde. Und dez
irschrackin wir gar groszelichin, wan uns vormals gar ungne-
delichin und ungutlichin beschehin ist von im. Und do wir daz
also virnomen hatten, do rettin unsere sechezehin stede in Swa-
bin zusamen und machtin eynen bunt mit einander [iuli 4] und
sworen den uff vierdehalb iar zu haldin. Und den haben wir ume
nichtis andirs gemacht noch gesworen wran darume, daz wir
unbescheezit, unverseezit, unverkauft, unheingegebin und by
unsern gewonlichin sturre an dem riche blibin mögen. Und
haben auch in denselbin bunt mit namen uzdedingit deme
heiigen riche sin recht zu haldin und zu dune, wan wir uns,
obe got wil, dovon nummer geezihin wollin. Und donach sante
unser herre der keiser zu uns ume huldunge sinem sonne
dem konige. Do schickten wir unsern erbir botschaft zu eme
gein Norenberg [im aug.] und hiszin sine gnade bittin, daz
1376—1400.
1. Die schwäbischen bundesstädte schreiben an den rath zu Frankfurt über
die entstehung ihres bundes, ihren streit mit kaiser Karl IV. und ihre
gegenwärtigen misshelligkeiten mit dem grafen Eberhard von Wirtem-
berg; bitten um förderung ihrer Sachen. Ulm 1376 nov. 8.
Unsern wilgin dinst voran. Wir lassin uch wissin von der
stosse und ungenaden wegen also unser herre der keiser gein uns
hat, also ir wol virnomen haut. No wollen wir uwir fruntschaft
an desem brife eygentlich virschribin und furlegen wie sieh
daz virhandelt hat und dozu komen ist. Des ersten: do er
sinen son zu Römischen konige machte hatte [1376 iuni 10],
do wart uns zu ertlicher masse kund gedan, daz er undir uns
stedin zu Schwabin ettlich virseezen und von deme heiigen riche
gebin wolde, also er auch daz gedan hat, und vil andirs des ri-
chis gut domit. Und dozu wart uns auch zu erkennen gebin,
daz er uns abir bescheezin und gut abenemen wolde. Und dez
irschrackin wir gar groszelichin, wan uns vormals gar ungne-
delichin und ungutlichin beschehin ist von im. Und do wir daz
also virnomen hatten, do rettin unsere sechezehin stede in Swa-
bin zusamen und machtin eynen bunt mit einander [iuli 4] und
sworen den uff vierdehalb iar zu haldin. Und den haben wir ume
nichtis andirs gemacht noch gesworen wran darume, daz wir
unbescheezit, unverseezit, unverkauft, unheingegebin und by
unsern gewonlichin sturre an dem riche blibin mögen. Und
haben auch in denselbin bunt mit namen uzdedingit deme
heiigen riche sin recht zu haldin und zu dune, wan wir uns,
obe got wil, dovon nummer geezihin wollin. Und donach sante
unser herre der keiser zu uns ume huldunge sinem sonne
dem konige. Do schickten wir unsern erbir botschaft zu eme
gein Norenberg [im aug.] und hiszin sine gnade bittin, daz