eiirer aUgeittemm Bauformettlehre.
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Ebeiimaaß iii ihrer Stellmig. Dies kam vaher, weil man sich ausschließ--
lich der Kamiiie zur Heizung bediente, und jedes Kamin eine besondere
znm Dache hoch hinausgesührte Röhre bedurfte, wenn es nicht einrau-
chen sollte.
ß. 6. Einzelne Theile durch die Form bedingt und die
Form bedingend.
Durchbrechung der Mauern. Jede vollLMauer oder Wand
dient entweder als bloße Begrenzung oder zugleich als Tragung der dar-
über liegenven Deckung. Es können jedoch mannichfache Bedingnngeil
eintreten, welche es nothwendig machen, die volle Mauer auf verschiedene
Weise zu durchbrechen, und auf der Art, wie dies geschieht, beruht, zunächst
mit der Wahl der Decke und Bedachung, die so rckchhaltige Verschiedenhelt
der Bauformen, da die genaunten Theile dcs Gebäudes seine wefentlichsten
Erfordernisse ausmachen helfen und bei der Formengestaltung aller Bau-
style maaßgebend sind, wie wir sehen werden. Zu den Durchbrechungen
der Dtauern gehören Thüren, Thore, Fenster, Pfeiler und Säulenstellun-
gen, so wie der damit nothwendig verbundene Schluß dieser Oeffnungen
und dessen naturgemäße Gestaltung. Es können noch anderweitige Mau-
eröffnungen nothwendig werden, welche sedoch nicht so unter allen Umstän-
den eintreten und deren zu gebende Form leicht Erledigung findet, wenn
man die naturgemäßen Einrichtungen derselben erwägt.
Denkt man sich eine Anzahl unregelmäßig gestalteter Oeffnnngen
zngleich in unregelmäßigen Zwischenräumen beliebig da und dort in eine
Mauer gebrochen, so würde diese Anordnung eine das Auge beleivigende
Ordnungslosigkeit darstellen. Denkt man sich dagegen regelmäßig nach ir-
gend einer Art geformte Oeffnnngen in regelmäßigen Zwischenräunien, so
wird der Anblick eines wohlgeordneten Ganzen entstehen. Es wird atso
wohl die Form der Oefsnungen selbst, als auch deren Vertheilung in deu
Mauern gewissen Bedingungen untcrivorfen sein.
Als blos nothwenvige Oeffnungen betrachtet wirv die Form dafür
ziemlich gleichgültig sein, wenn sie nur ihren Zweck erfüllen; mögen sie
viereckig oder rund, oder beliebig gestalren sein, uno wir sinden in den ver-
schiedenen Baustylen in der That Maueröffnnngen von höchst mannichfa-
cher Form. Es muß also geistige Ursachen geben, welche diese verschiedene
Gestaltung zu einem und demselben Zwecke zuläßt, und wir werden diese
llrsachen später bei dem Einklange der Formen (Harmonie), bei dem Eben-
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Ebeiimaaß iii ihrer Stellmig. Dies kam vaher, weil man sich ausschließ--
lich der Kamiiie zur Heizung bediente, und jedes Kamin eine besondere
znm Dache hoch hinausgesührte Röhre bedurfte, wenn es nicht einrau-
chen sollte.
ß. 6. Einzelne Theile durch die Form bedingt und die
Form bedingend.
Durchbrechung der Mauern. Jede vollLMauer oder Wand
dient entweder als bloße Begrenzung oder zugleich als Tragung der dar-
über liegenven Deckung. Es können jedoch mannichfache Bedingnngeil
eintreten, welche es nothwendig machen, die volle Mauer auf verschiedene
Weise zu durchbrechen, und auf der Art, wie dies geschieht, beruht, zunächst
mit der Wahl der Decke und Bedachung, die so rckchhaltige Verschiedenhelt
der Bauformen, da die genaunten Theile dcs Gebäudes seine wefentlichsten
Erfordernisse ausmachen helfen und bei der Formengestaltung aller Bau-
style maaßgebend sind, wie wir sehen werden. Zu den Durchbrechungen
der Dtauern gehören Thüren, Thore, Fenster, Pfeiler und Säulenstellun-
gen, so wie der damit nothwendig verbundene Schluß dieser Oeffnungen
und dessen naturgemäße Gestaltung. Es können noch anderweitige Mau-
eröffnungen nothwendig werden, welche sedoch nicht so unter allen Umstän-
den eintreten und deren zu gebende Form leicht Erledigung findet, wenn
man die naturgemäßen Einrichtungen derselben erwägt.
Denkt man sich eine Anzahl unregelmäßig gestalteter Oeffnnngen
zngleich in unregelmäßigen Zwischenräumen beliebig da und dort in eine
Mauer gebrochen, so würde diese Anordnung eine das Auge beleivigende
Ordnungslosigkeit darstellen. Denkt man sich dagegen regelmäßig nach ir-
gend einer Art geformte Oeffnnngen in regelmäßigen Zwischenräunien, so
wird der Anblick eines wohlgeordneten Ganzen entstehen. Es wird atso
wohl die Form der Oefsnungen selbst, als auch deren Vertheilung in deu
Mauern gewissen Bedingungen untcrivorfen sein.
Als blos nothwenvige Oeffnungen betrachtet wirv die Form dafür
ziemlich gleichgültig sein, wenn sie nur ihren Zweck erfüllen; mögen sie
viereckig oder rund, oder beliebig gestalren sein, uno wir sinden in den ver-
schiedenen Baustylen in der That Maueröffnnngen von höchst mannichfa-
cher Form. Es muß also geistige Ursachen geben, welche diese verschiedene
Gestaltung zu einem und demselben Zwecke zuläßt, und wir werden diese
llrsachen später bei dem Einklange der Formen (Harmonie), bei dem Eben-