154
III. Verichte über Bauten,
sehr schön gesertigt worden. Die ats Fußgestcll dienenden Greife beziehen
sich auf das Stadtwappen Greifswalds. ,Siehe Tafel IV. Aus derselben
Tafel befindet sich der für diesen Bau entworfene Taufftein, welcher ent-
weder in Holz oder Metallguß ausgesührt werden sollte, was aber unter-
blieb, da die Mittel uicht ausreichten. Die Grundfarbe des Jnneren am
hohen Chor wurde aus einem hellgrünlichen Grau gcstriehen, und damuf
aus eiuem eben solchen, aber etwas dunkleren Tone Liuien gezogen, wel-
che den architektonischen Linien der Gewölbegurten, Pfeiler, Bogen rc.
folgten nnd dieselben begrenzten, um die Einförmigkeit eines bloßen Wand-
anstriches aufznheben.
Um den Altar herum war der Fußboden erhöht von Holz und
parquettirt. —
Das vor dem Altar befindliche Gitter ist ebcnfalls von Kiefernholz
und eichenholzfarbig augestrichen.
An beiven Seiten des hohen Chores wtirden, in Form mittelalter-
licher Chorstühle, Sitze für Communicanten und Catechumenen angebracht,
welche ebenfalls eichenholzfarbig gestrichen stnd, unv deren vertiefte Felver
ganz in derselben Art, wie die des Altars, verziert sind, d. h. auf dunkel-
rothem Grunde wurden Verzierungen als eingelegte Holzarbeit gemalt,
und passende Sinnbilder dazu gewählt. Auf Tafel IV. steht man vorn zn
beiden Seiten dieselben in der Seitenansicht.
Die Fenster anlangend, mnßten dieselben im hohen Chor ganz erneu-
ert werden, welches in folgender Weise geschah. Die Mittel ließen nicht
zu, ganz gemalte Fenster anzuordnen, um aber des angenehmen Farben-
spieles bunter Scheiben nicht ganz zu entbehren, wurde in sedes Feld zwi-
schen zwei Windeisen eine größere Scheibe von buntem Glase eingesetzt,
welches in roth, gelb, blau, grün, violet wechselte. Um nun znglcich eine
angenehme Verzierung für diese Scheiben zu erreichen, wurden anf den-
selben Blumenformen rc. chablonirt. Der Grund wurde dazu aus Kien-
ruß und wenig Grünspan, mit Oelfirniß abgerieben, gebildet, wodnrch für
die Verzierungen ein schwarzer Grund entstand und die Pflanzenform selbst
in der natürlichen Farbe des bunten Glases erschien. Es ist hierbei noch
zn bemerken, daß die schwarze Farbe auf der inneren Seite der Scheiben
anfgetragen werden muß, damit ste nicht vom Wetter leive.
Außer dem hohen Cliore wurde in der genannten Kirche nichts her-
gesteüt. Der größte übrige Theil ist abgeweißt, so wie der Anstrich fämmt-
licher Kirchenstühle, der Kanzel, Orgel und der in der Kirche befindlichen
Windfänge eine hellgraue Oelfarbe ist, wodurch eine unangenehme Eintö-
nigkeit entsteht, w'elche, durch nichts weiter unterbrochen, zugleich dem mehr-
farbigen hohen Chore nur schaden kann.
III. Verichte über Bauten,
sehr schön gesertigt worden. Die ats Fußgestcll dienenden Greife beziehen
sich auf das Stadtwappen Greifswalds. ,Siehe Tafel IV. Aus derselben
Tafel befindet sich der für diesen Bau entworfene Taufftein, welcher ent-
weder in Holz oder Metallguß ausgesührt werden sollte, was aber unter-
blieb, da die Mittel uicht ausreichten. Die Grundfarbe des Jnneren am
hohen Chor wurde aus einem hellgrünlichen Grau gcstriehen, und damuf
aus eiuem eben solchen, aber etwas dunkleren Tone Liuien gezogen, wel-
che den architektonischen Linien der Gewölbegurten, Pfeiler, Bogen rc.
folgten nnd dieselben begrenzten, um die Einförmigkeit eines bloßen Wand-
anstriches aufznheben.
Um den Altar herum war der Fußboden erhöht von Holz und
parquettirt. —
Das vor dem Altar befindliche Gitter ist ebcnfalls von Kiefernholz
und eichenholzfarbig augestrichen.
An beiven Seiten des hohen Chores wtirden, in Form mittelalter-
licher Chorstühle, Sitze für Communicanten und Catechumenen angebracht,
welche ebenfalls eichenholzfarbig gestrichen stnd, unv deren vertiefte Felver
ganz in derselben Art, wie die des Altars, verziert sind, d. h. auf dunkel-
rothem Grunde wurden Verzierungen als eingelegte Holzarbeit gemalt,
und passende Sinnbilder dazu gewählt. Auf Tafel IV. steht man vorn zn
beiden Seiten dieselben in der Seitenansicht.
Die Fenster anlangend, mnßten dieselben im hohen Chor ganz erneu-
ert werden, welches in folgender Weise geschah. Die Mittel ließen nicht
zu, ganz gemalte Fenster anzuordnen, um aber des angenehmen Farben-
spieles bunter Scheiben nicht ganz zu entbehren, wurde in sedes Feld zwi-
schen zwei Windeisen eine größere Scheibe von buntem Glase eingesetzt,
welches in roth, gelb, blau, grün, violet wechselte. Um nun znglcich eine
angenehme Verzierung für diese Scheiben zu erreichen, wurden anf den-
selben Blumenformen rc. chablonirt. Der Grund wurde dazu aus Kien-
ruß und wenig Grünspan, mit Oelfirniß abgerieben, gebildet, wodnrch für
die Verzierungen ein schwarzer Grund entstand und die Pflanzenform selbst
in der natürlichen Farbe des bunten Glases erschien. Es ist hierbei noch
zn bemerken, daß die schwarze Farbe auf der inneren Seite der Scheiben
anfgetragen werden muß, damit ste nicht vom Wetter leive.
Außer dem hohen Cliore wurde in der genannten Kirche nichts her-
gesteüt. Der größte übrige Theil ist abgeweißt, so wie der Anstrich fämmt-
licher Kirchenstühle, der Kanzel, Orgel und der in der Kirche befindlichen
Windfänge eine hellgraue Oelfarbe ist, wodurch eine unangenehme Eintö-
nigkeit entsteht, w'elche, durch nichts weiter unterbrochen, zugleich dem mehr-
farbigen hohen Chore nur schaden kann.