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V. Benchte über vaterl. Ballten, Denkmale re. 183

Die vollftändige Verwirklichung dieses' eben fo wohlthÄigen als kühnen
Planes erheischte einen Anfwand von einer Million Fl. C. M. Hierbei
wnrden die Kosten der Hauptleitnng auf 600,00V Fl., jene der Nebenlei-
tungen in die Vorstävte mit Einschluß der Fontainen auf 400,000 Fl.
veranschlagt. Die Beschaffung dieses Kapitals soüte eigeutlich den Stadt-
und Gemeindeverwaüungkn Wiens zur Last faüen, um ihnen jedoch die-
selbe zu erleichtern, wurden von dem K. O. Regierungsprästvium allge-
ureine Sammlungen und Unterzeichnungen veranlaßt ^ die nainhafte Sum-
men lieserten. Auch wurde aus dem allgemeinen Fond zu gemeinnützigen
Unternehmungen ein Beitrag von 50,000 Fl. bewilligt und somit ein
ursprüngliches Deckrmgskapital gegründet. Der Rest der erforderlichen
Summen wurde auf den jährlichen Beitrag der mit Wasser versehenen
Gemeinden und den Erlos aus den Priüatabzapfungen überwieftn.

Zittau. Das neue Ratchhaus. (Die illustr. Zeit. 1844
9to. 70. liefert eine Abbildung.) Als im Jahre 1834 der Umbau der
St. Johanniskirche nach den Entwürfen des Oberbaudirektors Schinkel zu
Berlin in Ausfübrung, kam, ward auch der Rathhausbau wieder kräftiger
in Anregung gsbracht. Der Ban wurde nach den Zeichnungen des in
Zittau anwesendeiL Architekren Schramm ausgefnhrt, welcher den Umbau
der Johanniskirche geleitet hatte. Die erwählte Baudeputation, von dem
rühmlichen Grundsatzs ausgechend, ein derartiges öffentliches Gebäude
m üsse sowohl hinsichtlich sei n e s A nsehens den Anforde -
rungen des Geschmacks, als auch bezüglich seiner Cinrich-
tung allen Ersordern iffen eines soliden dauerhasten
Baues entsprecheu, hat bereitwillig alles das genehmigt, was
zur Erreichung dieser Zwecks notchwendig war.

Der alte vorhandene Thurui wurde mit benutzt. Das neue Gebauve
bildet in seiner Grundform einRechteck von 70 Ell.n und 73 Ellen Tiese;
es besteht aus vier Flügeln von thcils 40, theils 44 Ellen Höhe, Vie einen
Hosraum von 33 Ellen Länge und 22 Ellen Breite einschließen. Jn vier
uber einander liegenven Geschossen sind sowohl sämmkliche Näume sür das
jetzige Geschäftsbedürsniß, als auch eine Anzahl sreibleibenver Gemächer
untergebracht.

Die Räumlichkeiten für den Weinschank wurden von den Rathhaus-
räumen getrennt und durch besondere Eingänge und Treppen zugänglich
gemacht. Beive unterste Geschosse finden sich sast durchgängig überwölbt
unv enthalten außer den Weinkellcrn die erforderlichen Räume sür die
Kämmerei, die Steuerverwaltung, die Deputation der mildeu Stiftungen,
die Polizei und den Eommunalgarden-Ausschuß, außerdem noch eme
 
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