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Z12 VIII. Verschiedene gcsnmmelte Notizen, neue Erfindungen rc.,

Polyt. Journ. Zweites Seytemberheft.

Ueber die chemische Z u s a m me n s etz u n g des rheini -
schen Cements (T'raß, Duckstein); von vr. L. Elsner. — Aus dem
Journ. für yrakt. Chemie, 1844, No. 17.

Von diesem höchst wichtigen Material für den Wafferbau sind mir
nur zwei Analysen bekannt, die eine von Berthier, die andere in der Le-ol«
pvC'weliniguo angesteklt; beide treichen in ihren Angaben bedeutend ab —
ein Umstand, der nicht auffallend' erfcheinen kann, da der Augenschein
fchon lehrt, daß der Traß ein Gemenge verschiedenartiger Substanzen ist,
und es schien kein Grund vorhanden, auf's Neue eine chemische Unterfu-
chung dieses Fossiles zu unternehmen; sieht man aber die Resultate der
Analyse genauer an, so finden sich die einzelnen, den Traß zusammensetzen-
den Bestandtheile nur eben so ausgeführt, wie sie die Analyse ergeben hat ;
so z. B. bestand der von Berthier analysirte Traß in 100 Theileu aus:
57,0 Kieselerde, 16,0 Thonerde, 2,6 Kalk, 1, 0 Magnesia, 7, 0 Kali, 1,
0 Natron, 5, 0 Eisenoryd (und Titansäüre), 9, 0 Wasser. — Die Ana-
lyse in der keolo yolvteeliniguo giebt 57, 0 Kieselerde, 28 Thonerde, 6, 5
Kalk, 8, 5 Eisenoryd. — Da aber der Traß unbezweifelt ein vulkani-
sches Produkt ist, die Klingsteiue, Basalte, Meteorsteine und der Thonschie-
ser nach den Untersuchungen von Gmeliu und Berzelius aus theils durch
Salzsäure aufschließbaren, theils in dieser Säure nicht ausschließbaren Sili-
taten bestehen, so war auch von dem Traß dasselbe zu erwarten, besonders
da ich vorher durch die qualitarive Untersuchung einer ziemlichen Anzahl
ven Laven und den mitunter porösen Hohofenschlacken gleichfalls gefuneen
batte, daß alle diese durch vulkanische Wirkung entstandenen Produkte aus
einem Gemenge von theils aufschließbaren, theils nicht aufschließbareu
Silikaten bestehen. — Zeigte der Traß ein gleiches Verhalten wie die so
eben genannten, theils natürlichen, theils künstlichen Alineralkörper, so ver-
diente derselbe gewiß eine neue wiederholte Analyse. — Die qualitative
Untersuchung eines Traß aus der Nähe von Andernach auf dem Wege
nach dem Lacher - See ergab auch in der That eine den oben genannteu
Mineralkörpern ganz ähuliche Zusammensetzung, daher ich unter meiner
Aussicht von dem ehemaligen Zöglinge des königl. Gewerbe - Jnstituts, R.
Jllgner, im Laboratorium der Anstalt eine quautitative Analyse dcs Traß
anstcllen ließ. —

Der zur Analyse angewandte Traß hatte ein schmutzig - gelbgraues
Ansehen, war zum Theil sehr zerreiblich, theils enthielt er Stückchen eines
dichten, mehr weißgrauen, aber gleichfallS verwitterten Fosstls, außerdem
aber uoch unveränderte Thonschieser - Stückchen und gab beim Anhauchen
den starken Thongeruch zu erkennen. —
 
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