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I

K k e n z e.

Mit Titelbild.


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^eo, Ritter von Klenze, bmr. Wirklicher Geh. Rnth und Oberhof-
bauintendant in München, geb. 1784 auf dem Gute seines Vaters im
Fürstenthume Hildesheim, studirte auf dem Carolineum zu Braunschweig,
dann auf der Bauakademie in Berlin und später in der polytechnifchen
Schule in Paris. Nachdem er eine Kunstreise nach Jtalien gemacht,
wurde er Hofarchitekt des Königs Hieronymus von Westphalen. Nach
Auflösung des Königreiches Westphalen begab er sich nach Wien, wo er sich
dem Mvnarchencongresse durch einen prächtigen Entwurf zu einem Sieges-
und Fciedensdenkmale bekannt machte, der aber nicht ausgeführt wurde.
In Geschäften ging er wieder nach Paris, von wo aus er 1815 dem
Rufe als Hofarchitekt nach München folgte. Bereits 1819 wurde er
Hos-Bauintendant, Ober-Baurath und Vorstand der Ober-Baubehörde im
Ministerium des Innern. Jn den Iahren 1823 und 1824 begleitete er den
jetzigen König von Baiern, Ludwig I., auf seinm Reisen und 1834 ging
er nach Griechenland, um den Plan der in Athen aufzuführenden Gebäude
theils zu prüfen, theils zu entwerfen. Er wurde 1835 Ehrenmitglied der
Akademie dec schönen Künste zu Petersburg, seiner Function aber als
Vorstand der Ober-Baubehörde im Ministerium des Innern im Juli 1843
in Gnaden enthoben und zum Vorstand der obersten Baubehörde mit dem
Titel und Rang des Directors einer Eentralstelle ernannt. Jn demselben
Iahre wurde er nach Petersburg berufen, wo er mit den Entwürfen für
den Neubau des Museums im kaiserl. Winterpallaste beschäftigt war, und
erhielt für diese mit großem Beifall aufgenommene Arbeit den Stanislaus-
orden I. Elasse, so wie er einige Monate früher den Kön. portugiesischen
Ehristusorden erhalten hatte. 1845 reiste er abermals nach Rußland
und wurde auf der Hinreise in Ofen erwartet, um sein Gutachten über
den beabsichtigten Theiß-Donau-Canal abzugeben. Von Petersburg kom-
mend reiste K. in demselben Jahre nach Neapel, und beft'ndet sich gegen-
wärtig in München. Seines Standpunktes als Baumeister haben wir im
Jahrb. 1844 S. 68 erwähnt.

Menzel, Jahrb. d. Bauk. III. Bd. L
 
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