neue Ersindungen rc.
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nommen werden kann, die Bestimmung des Ortes des Feuers natürlich
unersüllt. Mithin ist es allerdings rathsam, sür solche Fälle noch einen
zweiten Feueranzeiger aus einem andern hochgelegenen Standpunkte aufzu-
stellen und zu gebrauchen.
Mehr über den Jahn'schen Feueranzeiger und über den Gebrauch des-
selben wird der Leser in einer kleinen, ,,Der Ortsfeueranzeiger" betitelten
Brochure des Ersinders antreffen, auf welches Schristchen daher zu ver-
weisen wir uns erlauben, da der Gegenstand nicht uninteressant und zu-
gleich für das offentliche Wohl von nichl geringer Bedeutung ist.
Mauern von gestampfter Erde mit Kalkputz. Bei der
zunehmenden Baulust, welche durch die Künste des Friedens — an deren
Spitze die Eisenbahnen, diese Saugeammen der großen Städte — stets
neuen Anreiz erhält, sollte man mehr, als es bis jetzt noch geschieht, nach
Verwohlfeilung der Bauausfübrungen streben, ohne Aufgabe jedoch der
Tüchtigkeit, im Gegentheil: zusammt derselben. ^— Jn vielen Gegenden,
wo es an einem brauchbaren, gewachsenen Baumaterial fehlt und man zu
künstlichen, zu Ziegeln greifen muß, weil auch der Transport des natür-
lichen aus weiter Ferne zu theuer zu stehen kommt, ist man gar zu häusig
der Willkür der Ziegelbrennereien ausgesetzt, die den Preis über die Ge-
bühr steigern, wenn der Begehr ihnen zu Hülse kommt. Zudem giebt
es Gegenden, denen es so sehr an reinem, guten Lehm gebricht, daß ste
bei dem besten Willen keine Ziegel zu brennen vermogen, die der wechseln-
den Einwirkung der Nässe und Kälte zu widerstehen vermögen, weil die
in ihnen besindlichen Kalktheile sich ablösen und verwittern. Es ist daher
zu verwundern,, daß man nicht mehr, als es seither geschah, zu dem so
wohlfeilen und trefflichen Bau mit gestampftem Lehm, dem sogenannten
Pisobau, seine Zuslucht genommen hat, der von den erfahrensten Bauver-
ständigen so wiederholt empfohlen ist und stch in vielsältigen Bauausfüh-
rungen jederzeit bewährte, wenn sie richtig unternommen wurden. Diese
Erschsinung mag einestheils in dem Widerftand dss eifersüchtelnden Zunft-
geistes und in der Neigung zum Herkömmlichen, dann aber auch darin
ihre Erklärung sinden, daß der Putz auf den Pisemauern nur mit
Schwierigkeit haltbar zu machen ist. Zur Beseitigung dieses
Uebelstandes ist das Verfahren der Eingebornen in Algerien zu empfehlen,
welches die französtschen Einwanderer mit Vortheil nachgeahmt haben.
Es besteht — nach Crelle's Journal — darin, die Erde oder den Lehm
mit einem Mörtel von Kalk und groben Sande zu umgeben, fo daß er
die beiden Flächen der Mauer bildet, von Strecke zu Strecke durch die-
selbe hindurcbgeht und so die beiden Bekleidungen der Mauer miteinander
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nommen werden kann, die Bestimmung des Ortes des Feuers natürlich
unersüllt. Mithin ist es allerdings rathsam, sür solche Fälle noch einen
zweiten Feueranzeiger aus einem andern hochgelegenen Standpunkte aufzu-
stellen und zu gebrauchen.
Mehr über den Jahn'schen Feueranzeiger und über den Gebrauch des-
selben wird der Leser in einer kleinen, ,,Der Ortsfeueranzeiger" betitelten
Brochure des Ersinders antreffen, auf welches Schristchen daher zu ver-
weisen wir uns erlauben, da der Gegenstand nicht uninteressant und zu-
gleich für das offentliche Wohl von nichl geringer Bedeutung ist.
Mauern von gestampfter Erde mit Kalkputz. Bei der
zunehmenden Baulust, welche durch die Künste des Friedens — an deren
Spitze die Eisenbahnen, diese Saugeammen der großen Städte — stets
neuen Anreiz erhält, sollte man mehr, als es bis jetzt noch geschieht, nach
Verwohlfeilung der Bauausfübrungen streben, ohne Aufgabe jedoch der
Tüchtigkeit, im Gegentheil: zusammt derselben. ^— Jn vielen Gegenden,
wo es an einem brauchbaren, gewachsenen Baumaterial fehlt und man zu
künstlichen, zu Ziegeln greifen muß, weil auch der Transport des natür-
lichen aus weiter Ferne zu theuer zu stehen kommt, ist man gar zu häusig
der Willkür der Ziegelbrennereien ausgesetzt, die den Preis über die Ge-
bühr steigern, wenn der Begehr ihnen zu Hülse kommt. Zudem giebt
es Gegenden, denen es so sehr an reinem, guten Lehm gebricht, daß ste
bei dem besten Willen keine Ziegel zu brennen vermogen, die der wechseln-
den Einwirkung der Nässe und Kälte zu widerstehen vermögen, weil die
in ihnen besindlichen Kalktheile sich ablösen und verwittern. Es ist daher
zu verwundern,, daß man nicht mehr, als es seither geschah, zu dem so
wohlfeilen und trefflichen Bau mit gestampftem Lehm, dem sogenannten
Pisobau, seine Zuslucht genommen hat, der von den erfahrensten Bauver-
ständigen so wiederholt empfohlen ist und stch in vielsältigen Bauausfüh-
rungen jederzeit bewährte, wenn sie richtig unternommen wurden. Diese
Erschsinung mag einestheils in dem Widerftand dss eifersüchtelnden Zunft-
geistes und in der Neigung zum Herkömmlichen, dann aber auch darin
ihre Erklärung sinden, daß der Putz auf den Pisemauern nur mit
Schwierigkeit haltbar zu machen ist. Zur Beseitigung dieses
Uebelstandes ist das Verfahren der Eingebornen in Algerien zu empfehlen,
welches die französtschen Einwanderer mit Vortheil nachgeahmt haben.
Es besteht — nach Crelle's Journal — darin, die Erde oder den Lehm
mit einem Mörtel von Kalk und groben Sande zu umgeben, fo daß er
die beiden Flächen der Mauer bildet, von Strecke zu Strecke durch die-
selbe hindurcbgeht und so die beiden Bekleidungen der Mauer miteinander
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