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Verschiedene gesammelte Notizen
DaS doppelte Fahcen und Auf- und Abladen des DungS, welcheS
dadurch entsteht, daß man im Winter den Dung erst vom Hofe nach dem
Felde in Dungstätten führt, wird durch vorerwähnte und manche andere
Vortheile reichlich aufgewogen, namentlich kann man auch die verschiedenen
Düngerarten pafsend durcheinander schichlen. Der Hof kann stets reinli-
cher gehalten werden, was für Menschen und Vieh gewiß angenehmer und
gesünder ist. Was endlich die Arbeitskosten betrifft, so werden diefe theil-
weife auch noch dadurch erfetzt, daß man in den kurzen Tagen im Win-
ter die Arbeiter beim Ausbreiten des Dungs aus dem Felde spart, was
im Frühjahr und Sommer in den langen Arbeitstagen mit der Hälfte zu
beschaffen ist."
Ueber die Krannerscheu gebohrten Marmorröhren.
(Dinglersches Journal. Jahrg. 1845. x. 234. 95. Bd.)
Ueber diese schon mehrmals von uns erwähnten Marmorröhren liegt
uns jetzt ein Protokoll über den Befund der Ausgrabung einer versuchs-
weise gelegten Rohrentour vor, welches in Auftrag des Magistrats der
Stadt Prag aufgenommen wurde. Aus demselben entnehmen wir Fol-
gendes als den wesentlichen Inhalt:
Am 21. Junius 1844 wurde die 140 Klafter lange Röhrenleitung
an drei Orten ausgegraben und am dritten Orte zwei Stück der ungesähr
ein Iahr liegenden marmornen Röhren, wovon das eine Stück zwei, das
andere drei Schuh in der Länge enthielt, herausgehoben, um die Bohrung
deffelben berichtigen zu können, und auch zu erforschen, ob sich Schlamm
darin festgesetzt habe.
Der Hr. Prof. Karl Balling, als Abgeordneter des technifchen Insti-
tuts, gab nach genauer Besichtigung und Prüfung derfelben Nachstehendes
zu Protokoll:
Der zur Dichtung der Zufammenfetzungsfugen gebrauchte Oelkitt ist
hart, wasserdicht, verfchließt die Fugen nicht nur vollkommen, fondern haf-
tet auch fest an den Marmorflächen, so daß er von denselben losgemeißelt
werden muß und dabei Stückchen des Marmors, die an dem Kitt fest
haften bleiben, mitgerissen werden, was von seiner großen bindendenKraft
und starken Anhaftung zeugt. An keinem Orte wurds an der etwa in
einer Länge von zufammen 36 Fuß entblößten Stelle ein Durchsickern von
Wasser durch die verkitteten 48 Fugen, noch durch den Marmor selbst
bemerkt. An den zwei abgenommenen, etwa ein Iahr in Gebrauch ge-
wesenen Marmorröhren zeigte sich die innere Wandung noch ganz glatt,
nicht angegriffen und die Röhren ganz unverfchlämmt. Es ist auch nicht
Verschiedene gesammelte Notizen
DaS doppelte Fahcen und Auf- und Abladen des DungS, welcheS
dadurch entsteht, daß man im Winter den Dung erst vom Hofe nach dem
Felde in Dungstätten führt, wird durch vorerwähnte und manche andere
Vortheile reichlich aufgewogen, namentlich kann man auch die verschiedenen
Düngerarten pafsend durcheinander schichlen. Der Hof kann stets reinli-
cher gehalten werden, was für Menschen und Vieh gewiß angenehmer und
gesünder ist. Was endlich die Arbeitskosten betrifft, so werden diefe theil-
weife auch noch dadurch erfetzt, daß man in den kurzen Tagen im Win-
ter die Arbeiter beim Ausbreiten des Dungs aus dem Felde spart, was
im Frühjahr und Sommer in den langen Arbeitstagen mit der Hälfte zu
beschaffen ist."
Ueber die Krannerscheu gebohrten Marmorröhren.
(Dinglersches Journal. Jahrg. 1845. x. 234. 95. Bd.)
Ueber diese schon mehrmals von uns erwähnten Marmorröhren liegt
uns jetzt ein Protokoll über den Befund der Ausgrabung einer versuchs-
weise gelegten Rohrentour vor, welches in Auftrag des Magistrats der
Stadt Prag aufgenommen wurde. Aus demselben entnehmen wir Fol-
gendes als den wesentlichen Inhalt:
Am 21. Junius 1844 wurde die 140 Klafter lange Röhrenleitung
an drei Orten ausgegraben und am dritten Orte zwei Stück der ungesähr
ein Iahr liegenden marmornen Röhren, wovon das eine Stück zwei, das
andere drei Schuh in der Länge enthielt, herausgehoben, um die Bohrung
deffelben berichtigen zu können, und auch zu erforschen, ob sich Schlamm
darin festgesetzt habe.
Der Hr. Prof. Karl Balling, als Abgeordneter des technifchen Insti-
tuts, gab nach genauer Besichtigung und Prüfung derfelben Nachstehendes
zu Protokoll:
Der zur Dichtung der Zufammenfetzungsfugen gebrauchte Oelkitt ist
hart, wasserdicht, verfchließt die Fugen nicht nur vollkommen, fondern haf-
tet auch fest an den Marmorflächen, so daß er von denselben losgemeißelt
werden muß und dabei Stückchen des Marmors, die an dem Kitt fest
haften bleiben, mitgerissen werden, was von seiner großen bindendenKraft
und starken Anhaftung zeugt. An keinem Orte wurds an der etwa in
einer Länge von zufammen 36 Fuß entblößten Stelle ein Durchsickern von
Wasser durch die verkitteten 48 Fugen, noch durch den Marmor selbst
bemerkt. An den zwei abgenommenen, etwa ein Iahr in Gebrauch ge-
wesenen Marmorröhren zeigte sich die innere Wandung noch ganz glatt,
nicht angegriffen und die Röhren ganz unverfchlämmt. Es ist auch nicht