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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 5.1911

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Bergner, Paul: Zwei unbekannte Gemälde von Hans Baldung Grien
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https://doi.org/10.11588/diglit.18127#0275
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i73

Paoi. Bkrgner Zwei unbekannte Gemälde von Hans Baidung Grien

174

flattert sein dunkelrotvioletter Mantel und richtet
seinen Blick gegen den links unten gähnenden Erd-
schlund, aus welchem das Feuer und die verpesten-
den Dämpfe aufsteigen. Rechts unter dem Felsen
stehen einige Männer und Frauen und blicken mit
traurigen Mienen zu dem sich Opfernden empor.

steigenden, sich wellenförmig verbreitenden Dämpfe
stellenweise verdeckt.

An der dunklen, senkrechten Fläche des Ab-
grundes am Felsen befindet sich die Inschrift
MARCVS CVRCIS, das Monogramm des Künstlers
und die Jahreszahl 1530.

Hinter dieser Gruppe kommt auf einem Schimmel
geritten ein alter, weißbärtiger Vornehmer, mit Her-
melinkragen, dunkelrotem Gewände mit blauen
Ärmeln, um der Szene beizuwohnen. In der Ferne
links ein Steingebäude, dessen Fenster und Mauern
mit Frauen und Männern besetzt sind, die den Sturz
des Ritters mitansehen. Im Hintergrunde zieht sich
durch hohes blaues Gebirge ein Tal. Der lichtblaue
Himmel wird durch dis vom Abgrunde links auf-

Beide Bilder sind auf Lindenholz in Tempera
gemalt, das erstere 0-985 m hoch, 0-725 m breit, das
letztere 0.975 111 hoch, 0-69 in breit (etwas abge-
schnitten). Die Erhaltung ist, bis auf zwei Brett-
sprünge bei dem zweiten Bilde, eine sehr gute.

Wie aus dem Evidenzkataloge der Gemälde-
galerie der Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde
in Prag (Rudolfinum) zu entnehmen ist, waren beide
Bilder in den Jahren 1808—1852 in dieser Sammlung
 
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