Hinweis: Dies ist eine zusätzlich gescannte Seite, um Farbkeil und Maßstab abbilden zu können.
0.5
1 cm
Betty Kurth Ein Freskenzyklus im Adlerturm zu Trient
67
Unsere bisherigen Ausführungen ergeben somit einerseits, daß der neue Stil weder
durch eine autochthone veronesische Kunstentwicklung gebildet wurde, noch als Produkt
fremder Einflüsse von Verona als Zentrum aus sich verbreitete. Andererseits, daß er in Verona
eine kräftige Entwicklung- von immerhin unterscheidbarer lokaler Eigenart nimmt, die es
als erklärlich erscheinen läßt, wenn man geneigt war, der veronesischen Kunst eine führende
Rolle in dieser Epoche zuzuweisen. Um so mehr wird sich uns nun die Frage aufdrängen,
wo nach dem Zeugnis der Denkmäler die Entstehung des neuen Stiles zu suchen sei? Da
weist uns nun zunächst die Beobachtung, daß die Stilmerkmale in den westlichen Provinzen
Oberitaliens am stärksten ausgeprägt erscheinen, dann auch die topographische Verteilung
Bergamo, Biblioteca civica. Skizzenbuch =_
CO
Ü
der Kunstwerke auf eine von "West nach Ost verlaufende KunststE
hinzu, daß schon wiederholt auf die nahen Beziehungen der piemont -
des benachbarten Frankreich hingewiesen wurde146) und daß Paolo :E
für die Malereien im Kastell Manta in französischen Miniaturen beibET n
— m ^
Tatsache, die bei der Grenznähe des Landes und der Stammesverwanz: _~
nichts Verwunderliches hat und überdies durch die auf mehreren p ET C 3
befindlichen französischen Beischriften eine Art Bestätigung erfäh:= vJ ^
bedenken, so liegt es nahe, auch für die Kunst des übrigen =~ O
fluß Frankreichs als stilbildendes Ferment anzunehmen. = ^
I- CD c
14C) Paolo d'Ancona, op. cit. Arte VIII, 1905. ,4') Paot.o d'Ancon ~ ^ ^_ a>
Schlosser, op. cit. Jahrbuch d. Samml. d. Allerh. Kaiser- 188 ff. (mit Abbildungen). = £j
hauses XVI. —
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Unsere bisherigen Ausführungen ergeben somit einerseits, daß der neue Stil weder
durch eine autochthone veronesische Kunstentwicklung gebildet wurde, noch als Produkt
fremder Einflüsse von Verona als Zentrum aus sich verbreitete. Andererseits, daß er in Verona
eine kräftige Entwicklung- von immerhin unterscheidbarer lokaler Eigenart nimmt, die es
als erklärlich erscheinen läßt, wenn man geneigt war, der veronesischen Kunst eine führende
Rolle in dieser Epoche zuzuweisen. Um so mehr wird sich uns nun die Frage aufdrängen,
wo nach dem Zeugnis der Denkmäler die Entstehung des neuen Stiles zu suchen sei? Da
weist uns nun zunächst die Beobachtung, daß die Stilmerkmale in den westlichen Provinzen
Oberitaliens am stärksten ausgeprägt erscheinen, dann auch die topographische Verteilung
Bergamo, Biblioteca civica. Skizzenbuch =_
CO
Ü
der Kunstwerke auf eine von "West nach Ost verlaufende KunststE
hinzu, daß schon wiederholt auf die nahen Beziehungen der piemont -
des benachbarten Frankreich hingewiesen wurde146) und daß Paolo :E
für die Malereien im Kastell Manta in französischen Miniaturen beibET n
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Tatsache, die bei der Grenznähe des Landes und der Stammesverwanz: _~
nichts Verwunderliches hat und überdies durch die auf mehreren p ET C 3
befindlichen französischen Beischriften eine Art Bestätigung erfäh:= vJ ^
bedenken, so liegt es nahe, auch für die Kunst des übrigen =~ O
fluß Frankreichs als stilbildendes Ferment anzunehmen. = ^
I- CD c
14C) Paolo d'Ancona, op. cit. Arte VIII, 1905. ,4') Paot.o d'Ancon ~ ^ ^_ a>
Schlosser, op. cit. Jahrbuch d. Samml. d. Allerh. Kaiser- 188 ff. (mit Abbildungen). = £j
hauses XVI. —