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Ludwig v. Baldass Unbekannte niederländische Bilder in Wien und Budapest

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rühmten „Joes de Hemessen pingebat 1536“ bezeichneten verlorenen Sohnes in Brüssel,
welches Bild seinerzeit den Ausgangspunkt für die Identifizierung abgegeben hatte, mit
dem Budapester Gemälde, so wird die absolute Richtigkeit dieser Bestimmung sofort klar.
Ebenso klar aber wird es, daß der Schöpfer dieser kleinfigurigen Szenen aus der Apostel-


Fig. 4 Jan Sanders van Hemessen, Ausschnitt aus dem verlorenen Sohn
(Brüssel, Museum)

geschichte nicht identisch sein kann mit dem Braunschweiger Monogrammisten. Was beide
Künstler so scharf trennt, ist der Romanismus, von dessen Tendenzen die Kunst Hemessens
auch in diesem kleinfigurigen Bilde durchtränkt ist, wogegen der anonyme Künstler frei
davon erscheint. Während der Romanist Hemessen sich bemüht, jede Bewegung in den
Gelenken deutlich auszudrücken und seine schlanken nackten Arme und Beine stets auf
 
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