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Ludwig v. Baddass Unbekannte niederländische Bilder in Wien und Budapest


Fig. 8 Marten van Cleve, Die Bettler mit den Fuchsschwänzen, Zeichnung
(München, Königl. graphische Sammlung)

sehen eine Bauerngesellschaft um einen mit Speisen bedeckten Tisch sitzen und gierig
die buntgemalten Gerichte eines großen Buches, das von einem Narren gehalten wird, be-
trachten. Die Haustiere von Martens früheren vlämischen Haushaltungen, deren Wiedergabe
so charakteristisch für den Meister ist, fehlen auch hier nicht. Die plumpen Köpfe mit den
runden Glotzaugen und roten Nasen und das kräftige Kolorit mit den grellen roten, grünen
und gelben Farbflächen stellen das Gemälde in die Nähe der kleinen Rauferei der Wiener
Galerie27), die durch das Inventar Granvellas beglaubigt ist und bereits Brouwer vorahnen
läßt. Eine selbständige Komposition Martens van Cleve im Stile des alten Bruegel ist uns
ferner in dem- Stich „Falsi pastores“ von H. Bol erhalten. Ferner gehören hierher drei
braun und blau lasierte Federzeichnungen der Albertina, flüchtige Kompositionsentwürfe,
von denen die eine (Holl. III. 192, h. 25-6, br. 41-4 cm) eine Kirmesse mit Bauerntanz und
Hochzeit, die andere (Inv.-Nr. 13282, h. 31 -4, br. 44 cm) einen großen Jahrmarkt, die dritte
(Altniederl. V. 68, h. igu, br. 29-6 cm auf der Vorderseite eine Metzgerbude, auf der Rückseite
einen Fischhändler am Hafen darstellt. Auf dem zweiten Blatt, das unter den Anonymen

27) Publ. in Basteiners und de Loo’s Bruegelwerk, Abb. 114-
 
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