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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 11.1917

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Tietze-Conrat, Erica: Die Bronzen der fürstlich Liechtensteinischen Kunstkammer
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https://doi.org/10.11588/diglit.42304#0048
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E. Tietze-Conrat Die Bronzen der fürstlich Liechtensteinschen Kunstkammer

und bittet; bald hat er aber, ich weiß nicht wie, alles wieder vergessen“ — erzählt die
Mutter der keuschen Mondgöttin, die auch einmal den Anschlägen des bösen Knaben zum
Opfer fiel10). Dieser Ironisierung ins Spießbürgerliche muß ein süßerer Concetto vorange-
gangen sein, der die Göttin den Sohn in anmutigerer Weise strafen ließ. Literarischen Beleg

Fig. 16 Francesco Susini, Venus verbrennt die Pfeile des Cupido
(Stadtpalais)
bringt hierfür nur eine spätere Quelle; in Resposians (c. 300 n. Chr.) De concubitu Martis
et Veneris11) droht die gekränkte Geliebte dem verspäteten Freund mit zornheuchelnder
Miene — vultum mentita furentis — sie werde ihn mit dem Kranze schlagen: Verbera saepe
10) Lucian, Deutsch von Dr. Theodor Fischer, Berlin- u) Anthologia Latina (Alexander Riese), Lipsiae
Schöneburg, i.Bd., S.96. MDCCCLXXXIV, T. I. I, 202 ff., Vers 83.
 
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