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E. Tiktze-Conrat Die Bronzen der fürstlich Liechtensteinschen Kunstkammer
jedenfalls eine florentinische Arbeit der zweiten Hälfte des XVI. Jhs., die dem Bologna-
kreis nahesteht29).
Aus dem Gebiet literarischer Erwägungen zur kunsthistorischen Betrachtung führt das
Fig. 28 Tarquinius und Lukretia, Berlin, Kaiser-Friedrichs-Museum
nächste Stück, Tarquinius und Lukretia (Fig. 28). Auch diese Gruppe ist nicht mehr in
der Galerie; doch ist die Beschreibung so genau, daß wir mit voller Sicherheit den Typus
29) Der Merkur erinnert an den dem Elia Candido zu-
geschriebenen Perseus im Kaiser-Friedrich-Museum (Fritz
Goldschmidt, a. a. O. Nr. 127). Der Archetypus dieses
Merkurs dürfte eine literarisch überlieferte Wasserkunst des
Giovan Francesco Rustici von 1515 sein: gli fece fare
sopra il finimento della fontana che e nel cortile grande del
palazzo di Medici, il Mercurio di bronzo alto circa un braccio,
che e nudo sopra una palla in atto di volare: al guale mise
fra le mani un instrumento che e fatto, dalF acqua che egli
versa in alto, girare etc.“ (Vasari-Milanesi, VI, S. 602).
E. Tiktze-Conrat Die Bronzen der fürstlich Liechtensteinschen Kunstkammer
jedenfalls eine florentinische Arbeit der zweiten Hälfte des XVI. Jhs., die dem Bologna-
kreis nahesteht29).
Aus dem Gebiet literarischer Erwägungen zur kunsthistorischen Betrachtung führt das
Fig. 28 Tarquinius und Lukretia, Berlin, Kaiser-Friedrichs-Museum
nächste Stück, Tarquinius und Lukretia (Fig. 28). Auch diese Gruppe ist nicht mehr in
der Galerie; doch ist die Beschreibung so genau, daß wir mit voller Sicherheit den Typus
29) Der Merkur erinnert an den dem Elia Candido zu-
geschriebenen Perseus im Kaiser-Friedrich-Museum (Fritz
Goldschmidt, a. a. O. Nr. 127). Der Archetypus dieses
Merkurs dürfte eine literarisch überlieferte Wasserkunst des
Giovan Francesco Rustici von 1515 sein: gli fece fare
sopra il finimento della fontana che e nel cortile grande del
palazzo di Medici, il Mercurio di bronzo alto circa un braccio,
che e nudo sopra una palla in atto di volare: al guale mise
fra le mani un instrumento che e fatto, dalF acqua che egli
versa in alto, girare etc.“ (Vasari-Milanesi, VI, S. 602).