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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 11.1917

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Tietze-Conrat, Erica: Die Bronzen der fürstlich Liechtensteinischen Kunstkammer
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https://doi.org/10.11588/diglit.42304#0067
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E. Tietze-Conrat Die Bronzen der fürstlich Liechtensteinschen Kunstkaramer

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wenig gebogen, ist gesenkt, die Hand faßt energisch den Schwertgriff; der linke Arm soll
wohl den Schild vor die Brust heben. Der Oberkörper ist stark gedreht, so daß die breit-
entwickelte Brust mit der Schreitstellung der Beine eine Ebene hält; in diese fügt sich
auch das ins Profil gesetzte Haupt des Gottes, das der reich ornamentierte Helm deckt.
Die Kopfstellung des Mars ist wichtig: der Blick geht geradaus über den linken Arm, der

XXX.


Fig. 30 Mars Gradivus,
nach Maffei, Raccolta di Statue antic.he e moderne

den Schild getragen hat, dem Feind entgegen. Nach diesem Archetyp ist eine Bronzefigur
des Wiener Hofmuseums gebildet (Fig. 31), die Schlosser in seinen Werken der Kleinplastik36)
Henker des Johannes nennt, dem, wie es häufig vorkommt, das abgeschlagene Haupt in
der Linken fehlt: (die Figur) „geht wohl auf ein industriell verwertetes Vorbild aus dem
Atelier des Bologna zurück und ist der noch häufiger vorkommenden vollbärtigen Figur
36) J. v' Schlosser, Werke der Kleinplastik in der Skulpturensammlung des Allerh. Kaiserhauses, Wien 1910,
Bd. I, S. 12.

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