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E. Tietze-Conrat Die Bronzen der fürstlich Liechtensteinschen Kunstkammer
Künstlers ausgeprägt, doch immerhin noch klar genug, um seine Hand daran zu erkennen.
Die Bezeichnung im Inventar von 1658 als ein „kleines Weibsbield, die sich butzen und
waschen thut“, paßt nicht nur auf die Kauernde, sondern auch auf eine zweite stehende
Figur (Fig. 34), die gewöhnlich mit der „Femmina che si lava“ der offiziellen Liste
Fig. 32 Herkules mit der Hydra (Galerie)
identifiziert wird. Ein vorzügliches Stück des Typus ist im Hofmuseum (abgebildet bei
v. Schlosser, Werke der Kleinplastik, Taf. 44); es trägt die volle Signatur des Meisters.
Eine größere Replique in vertikalerer Stellung mit breiteren Formen und einer gegen das
Wiener Stück in die Fläche gebrachten Hauptansicht hat das Kaiser-Friedrich-Museum
(Goldschmidt, a. a. O. 137). Die kleinere Frau in der Liechtensteingalerie steht dem Stück im
Hofmuseum in der Auffassung näher als der Berliner Guß, der das Thema persönlich
E. Tietze-Conrat Die Bronzen der fürstlich Liechtensteinschen Kunstkammer
Künstlers ausgeprägt, doch immerhin noch klar genug, um seine Hand daran zu erkennen.
Die Bezeichnung im Inventar von 1658 als ein „kleines Weibsbield, die sich butzen und
waschen thut“, paßt nicht nur auf die Kauernde, sondern auch auf eine zweite stehende
Figur (Fig. 34), die gewöhnlich mit der „Femmina che si lava“ der offiziellen Liste
Fig. 32 Herkules mit der Hydra (Galerie)
identifiziert wird. Ein vorzügliches Stück des Typus ist im Hofmuseum (abgebildet bei
v. Schlosser, Werke der Kleinplastik, Taf. 44); es trägt die volle Signatur des Meisters.
Eine größere Replique in vertikalerer Stellung mit breiteren Formen und einer gegen das
Wiener Stück in die Fläche gebrachten Hauptansicht hat das Kaiser-Friedrich-Museum
(Goldschmidt, a. a. O. 137). Die kleinere Frau in der Liechtensteingalerie steht dem Stück im
Hofmuseum in der Auffassung näher als der Berliner Guß, der das Thema persönlich