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E. Tietze-Conrat Die Bronzen der fürstlich Liechtensteinschen Kunstkammer

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äußerliche Fäden, die Duquesnoys Schaffen mit der niederländisch-florentinischen Gruppe
verbinden, ich nenne als Beispiel, das uns angeht, die motivische Berührung von
Adriaen de Vries’ Merkurstatue des Augsburger Brunnens (1599) mit dem Merkur und
Amor der Giustinianisammlung. Aber die inneren Bedingungen, aus denen ihre Bronze-


Fig. 44 A. de Vries, hl. Sebastian (Galerie)

kunst herkam, sind die gleichen. Sie waren alle Entwurzelte, die in der Heimat keinen
Platz füllen wollten: die immer wiederkehrenden Aufträge der Kirche und der weltlichen
Herren, die geschnitzten Chorstühle und Schranken, die üppigen Kanzeln und Wandfiguren
zwangen sie nicht in das hergebrachte, langsam aus dem alten Stamm aufwachsende Schaffen.
Sie ließen die Tradition der Heimat zurück und warfen sich der anderen fremden Kunst in
die Arme. Auch diese hatte ihr altes Gefüge, das ihnen fern lag, immer fremd bleiben
Jahrbuch des kunsthist. Instituts der k. k. Z. K. für Denkmalpflege 1917 g
 
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