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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 11.1917

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Tietze-Conrat, Erica: Die Bronzen der fürstlich Liechtensteinischen Kunstkammer
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https://doi.org/10.11588/diglit.42304#0090
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E. Tietze-Conrat Die Bronzen der fürstlich Liechtensteinschen Kunstkammer

Köpfe dann am 18. Juni. Die Originale sind noch heute in den Uffizien, wir können sie
mit Soldanis Güssen (Fig. 49 und 50) in der Galerie vergleichen. Jedesmal ist die Büste
verändert, gekürzt und auf eine einheitliche Fassung gebracht. Die dekorative Wirkung
der Marmorvorbilder in ihrer üppigen Breite ist zugunsten des Kopfes, als Trägers des


Fig. 49 M. Soldani, Cicero, nach einer Büste in den Uffizien (Galerie)

Ausdruckes, beschränkt. Das Vorbild des Pseudo-Seneca — eines typischen Kynikerkopfes —
ist als Herme gestaltet.
Bei den Imperatorenköpfen liegt die Frage etwas anders; hier sind die meisten Vor-
bilder in Florenz angezweifelte Stücke. Die Renaissance wollte mehr Kaiserbüsten in ihren
Galerien aufstellen, als ihr die Ausgrabungen lieferten; da mußten die Bildhauer nach-
helfen. Es entwickelt sich eine Art Großbetrieb, manche Künstler legen sich die Herstellung
 
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