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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 11.1917

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Tietze-Conrat, Erica: Die Bronzen der fürstlich Liechtensteinischen Kunstkammer
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https://doi.org/10.11588/diglit.42304#0094
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E. Tietze-Conrat Die Bronzen der fürstlich Liechtensteinschen Kunstkammer

gewachsenen Haarbüschel ist uns geläufig; es ist nicht die reiche Physiognomie eines
Porträts, es ist die Maske einer Charaktercharge. Es ist die aufdringliche Mönchsfratze, die
uns in Dürers Holzschnitt (B. 9) empört. — Das nur zur Charakterisierung des Kopfes; ich


Fig. 52 M. Soldani, Hadrian, nach einer Büste in den Uffizien
(Galerie)

wage es nicht, in diese Parallele eine Kausalität zu bringen, den Typus, wie ihn Tizian
schon seinem Vitellius gibt, von der Karikatur des Dürer abzuleiten.
Die Kopien des Soldani sind neue Werke; die Flächen werden belebter, die Kanten
schärfer, die Technik des Marmors in die des Gusses umgesetzt. Wenn uns die Originale
in Florenz nicht erhalten wären, wir müßten von den Güssen in den meisten Fällen auf
Bronzevorlagen schließen. Die Haarbehandlung hat die für den Marmor charakteristischen
 
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