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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 11.1917

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Tietze-Conrat, Erica: Die Bronzen der fürstlich Liechtensteinischen Kunstkammer
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https://doi.org/10.11588/diglit.42304#0124
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E. Tietze-Conrat Die Bronzen der fürstlich Liechtensteinschen Kunstkammer


(7 1) La Testa di una Donna di bronzo,
coronata di fiori alta piedi I.,
e once 3. — zirka 38 cm hoch,
lichte goldigbraune Naturpatina.
Ich sehe darin einen Abguß des
Soldani nach der Anima beata
des Bernini im Palazzo Spada in
Rom. In der Korrespondenz des
Fürsten mit dem Künstler wird
zwar von dieser Büste nicht ge-
sprochen, doch bezeichnet ihr Her-
ausgeber sie als lückenhaft, so
daß wir uns an die stilistische
Übereinstimmung mit den an-
deren Güssen des Meisters halten
dürfen. (Fig. 55.)
(72) Una Testa di bronzo di un uomo
apparemente preso dallo spavento,
alto piedi I., e once 2y2. — Queste
due Teste son poste egualmente
sopra de’ piedistalli di legno nero,
e fogliami dorati. — Nach der
Beschreibung ist es evident, daß
die Büste das Pendant zur vori-
gen und ein Guß nach Berninis
Anima dannata war. (Abgebildet
in Stanislav Fraschetti, II Bernini.
Milano 1900, S. 17.)
Nicht mehr in der Galerie.
(77,78) Due ngurette di bronzo, ambedue a
cavallo sopra due bovi; Idoli chi-
nesi antichi, alti once — Ich
konnte diese beiden Bronzen nach
der Beschreibung nicht mit einem
bestimmten Typus identifizieren.
Nicht mehr in der Galerie.
Una Venere, che giace, di metallo composto, longa once 6. — Auch dieses Stück ist
nach der ungenauen Beschreibung nicht näher zu bestimmen. Nur kann man mit
einiger Wahrscheinlichkeit sagen, daß es eine österreichische Arbeit des XVIII. Jhs.
gewesen sein dürfte, weil es in dem beliebten (Metallo composto) Blei gegossen war.
Allerdings ist es dann auffällig, daß die Tradition nicht einmal einen so kurzen Weg
dem Stücke folgen konnte.
Nicht mehr in der Galerie.
Due Fanciulli di bronzo; alti piedi I., e once 9. — Auch diese lakonische Beschrei-
bung ließe keine Vermutung über die Stücke aufkommen, wenn wir nicht aus der
Korrespondenz mit Soldani wüßten, daß sich der Fürst um Bronzekopien nach Putten
von Algardi bemühte. „Von zwei Putti in Marmor von Algardi, die der kurz ver-

Fig. 78 Girardon, Raub der Proserpina.
Dresden, Grünes Gewölbe
 
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