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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Editor]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 10.1889

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Köpl, Karl: Urkunden, Acten, Regesten und Inventare aus dem k. k. Statthalterei-Archiv in Prag, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5753#0071
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LXVI

K. k. Statthalterei-Arclüv in Prag.

Eger, welcher noch einigen Adeligen des Egerer Kreises,
die mit dem König gegen die Türken flehen sollen, zum
tail arbait zu fertigen schuldig. Damit aber von seinet-
wegen gedachte ritcrschaft nit gesaumbt, hinderstellig
und uns zu nochtail geraichen möchte, so ist an euch
unser genedig begern, ir wellet benanten Cuncz Frid-
rich, platner, diser zeit des peenfalls, in der suplication
begriffen, begeben. Wo er aber solhe erlassung und be-
gebung des peenfalls bei euch nit erlangen möchte, so
bevelhen wir, daz ir ine von unsertwegen auf ain halb
jar verglaitet, versichert, in der stat berueblich beleiben
und die angenomen zugesagten auch khunftigen arbaiten
verbringen lasset.

Copialbuch Nr. 7, pag. 47p—480.

5943 i5ß2 August i5, Regensburg.

König Ferdinand I. befiehlt dem Burian Schlugkh,
den Balthasar Lorch, Sohn des Regensburger Mänr-
meisters Martin Lerch, nicht länger mit schmechlichen
schriften und nachreden in die lcut zu pildcn sondern,
wenn er einen Anspruch an ihn haben vermeine, ihn
vor seinem ordentlichen Gerichte ^u belangen.

Copialbuch Nr. 7, pag. 4g8.

5944 i5jj September 5, Linz.

König Ferdinand I. befiehlt dem Christoph von Gen-
dorf, das du uns zu Prag aufs furderlichist bestellest zu
machen 8 seidin filzhuet, zwen schwarz, zwen grab,
zwen gruen, zwen rot, wie man di jeczt zu Behaim tregt,
nit prait sonder halb aufgestülpt, mit fledseiden über
und über eingezogen, sein in forma wie ander eingezo-
gen filzhuet, allain daz si von seiden eingezogen sein,
wie du hiebeiligund ain triml seiden findest. Der Veit,
huetschmikher, so auf unserm palacz fail gehabt, macht
solh zum maisten; gesteet ainer ungeverlich ain hunge-
rischen oder 2 rheinisch gülden. Auch inwendig mit
daffat fuetern lassest und, wan di gemacht, uns aufs
allerpeldist one Verzug zueschikhest.

Copialbuch Nr. 7, pag. 5oy—5o8.

5945 i5-y April 4, Wien.

König Ferdinand I. schreibt unter Anderem an
die böhmische Kammer:

Was betreffend ist die münz in Slesien, derhalben
ir uns ain sonder schreiben sambt curm rat und guet-
bedunkhengethonundfurderung derselben münz auf vor-
beschchen abkhundung der Kuttenpergerischen kupher
lendet, mit mererm inhalt etc.; dieweil wir nun nit be-
finden mugen, das wir die saigerung der kupfer von
denen von Nürnberg mit fueg einziehen und deshalben
die silber davon in die münz in Slesien nit ervolgen
mugen, ist unser bevelch, das ir auf ander weg und mitl,
wie sonst beruerte münz in furderung und würchung
gebracht und erhebt werden möchte, gedenkhet.

Copialbuch Nr. 8, pag. 282.

5946 7537 April 18, Prag, Schloss.

Die böhmische Kammer berichtet unter Anderem
an König Ferdinand I.:

Dann das uns eur maj. auch genedigist bevilcht,
das wir nachdacht sein sollen, das die münz in Slesien
in vvürkhung khombe, und dasselb nachdenkhen muesste,
dieweil eur maj. nicht befinden muge, das di saigerung
der kupfer von denen von Nurmberg mit fueg eingezo-

gen werden muge, numer auf ander weg als auf die Sil-
ber, so in denselben kupfern, gestellt sein etc. Aller-
genedigister herr! Wir haben bei uns mit dem pesten
vleis, so uns muglich gewesen, bisz anher derhalben
unser nachgedenkhen und in bedacht gehabt das emb-
sig und vilfcltig anhalten der fursten und stände in
Slesy, so si ainer gueten münz halben an eur maj. ge-
than, darauf eur maj. mer dann auf ainem landtag inen
genedigiste zuesagung gethan, inen ain guete münz auf-
zerichten, darüber sich eur maj. mit inen aines schrots
und khorn, welches si begirlich angenommen, vergleicht,
darüber ainen munzmaister, wardein, munzgesellen und
ander nodturft zu der münz bestellen auch ain munz-
haus pauen lassen. Und auf solh eur maj. zuesagen,
der münz halben gethan, haben si auch entgegen der
steurn piers und schafflgelts eingegangen, wie dann
solches die landtag mit sich bringen. Nun haben wir zu
furderung der münz und zu volziehung eur maj. zue-
sagens die münz nicht änderst wissen mit silbern zu
verlegen dann mit den saigersilbern zum Kuttenperg,
wie obbemelt, also dann sich die ratsles anfankhlich
darauf erstrekht und eur maj. darüber denen von Nurm-
berg die abkhundigung gethan hat, auch mit den silbern
zu Alaschaw und zu Peuten und ander orten in der
Slesy. So aber eur maj. die saigersilber denen von Nurm-
berg ausserhalb des lands nachlassen wollt und des
perkhwerchs zu Pewten halben mit dem marggraven
noch in irthumb steet auch das perkhwerch zu Nalasch-
aw noch nicht in der hand und nuezung hat und ander
perkhwerch wenig silber ertragen, hat eur maj. genedi-
gist zu erwegen, woher wir doch die münz mit silbern
verlegen oder eur maj. zuesagen nach ain genuegen thuen
mechten. Und wurdet durch die personen der stand in
Slesy etwas schimpflich davon geredt und wir zu vil-
malen angesprochen, warumb doch eur maj. zuesagen,
land und leuten zu teglichen grossen schaden, so gar
in vergessen gesteh werde. Demnach so haben wir mit
dist embsigerm vleis gehandlt, die handlsleut und weg
zu suechen, dardurch die kupfer im land in eur maj.
namen auch zu eur maj. nuez gesaigert und die silber
zu underhaltung der münz in Slesy gegeben und ver-
munzt wurden, und haben bei uns mer eur maj. zue-
sagen und rumen auch eur maj. und des lands nuez
dann die von Nurmberg bedacht und in diser sachen
khain vleis underlassen. Und wo eur kgl. maj. je die
kupfer von denen von Nurmberg nicht endwenden will
und von den andern perkhwerchen, die noch in irrthumb
steen, khain silber erfolgen mag, so wissen wir weiter
zu aufrichtung der münz in Slesy khainen rat, wollen
demnach eur maj. dise handlung genedigist zu bewegen
in aller underthanikhait haimbgegeben haben.

Copialbuch Nr. <), pag. 416—422. — Vgl. Reg. 5t)45.

5947 i5ß3 Mai 1, Wien.

König Ferdinand I. schreibt unter Anderem an
die böhmische Kammer:

Betreffend die münz in Slesien, als ir in beruer-
tem eurm schreiben (vom 18. April) anzaigt, was die ver-
hindrung ist, das die münz in Slesien nit in gang bracht
werden müge, nämblich das man kain silber vom kupfer
saigern noch von den perkhwerchen zu Pewtten und
Elleschaw, dieweil die in irrung steen, zu Verlegung der
münz erlangen konde etc., darauf geben wir euch zu
erkhennen, dieweil die zeit sanet Veits tag nahend ist
 
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