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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 10.1889

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Köpl, Karl: Urkunden, Acten, Regesten und Inventare aus dem k. k. Statthalterei-Archiv in Prag, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5753#0077
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LXXII

K. k. Statthalterci-Archiv in Prag.

5969 15^5 Mär% Wien.

König Ferdinand I. schreibt an die böhmische
Kammer:

Nachdem Claws Kraws, etwo unser munzmaister
in Sandt-Joachimbstall, wie ir wisset, desselben munz-
maisterambts aus Ursachen durch uns entseezt worden
und unser notturft ervordert, einen andern tauglichen
munzmaister daselbsthin in Sandt-Joachimbstall zu ver-
ordnen, haben wir unsern getreuen Hannsen Weiczl-
man, der ein zeit heer unser munzmaister in unserm
furstenthumb Steyr gewest und noch ist, zu unserm
munzmaister in Sandt-Joachimbstall furgenumben, den
wir aufs furderlichist hinein fertigen und schikhen
wellen. Daz zaigen wir euch hiemit an, des ein wissen
zu haben, und emphelhen euch, daz ir solches dem
jeezigen Verwalter der münz im Joachimbstall verkon-
det, sich wisse darnach zu richten und zu seiner raitung
und abtretung der münz zue schikhen, alz ir zu tuen
wisst.

Copialbuch Nr. 8, pag. 43o. — Vgl. Bd. III, Reg. 2SS3, 2884,

2()33.

5970 i535 Mär- 23, Wien.

König Ferdinand I. beauftragt die böhmischen und
mährischen Stände, den Maurer Meister Hanns von
Spatio (mistr Hanuss z Spatczu) mit seinen Gesellen
und Arbeitern, welche zum Baue und ^u anderen Her-
stellungen auf das Prager Schloss geschickt würden,
roll- und mauthfrei ungehindert passiren zu lassen und
sie gegen gehörige Bezahlung in Allein zu fördern.

Copialbuch Nr. i3, pag. tyi. Böhmisch.

5971 i535 April 1, Wien.

König Ferdinand I. theilt dem Prager Schloss-
hauptmann mit, dass er den Maurer Meister Hanns
von Spatio (mystra Hanusse z Sspachu) mit seinen
Arbeitern von Wien nach Prag zum Baue des könig-
lichen Gartens abgefertigt habe, und befiehlt ihm, mit
Beiseitesetzung alles Uebrigen dafür zu sorgen, dass zu-
nächst die Brücke zum Garten gebaut werde und ohne
Säumen vollendet werden könne, damit er gelegentlich
nach seiner Ankunft auf dem Prager Schlosse die Brücke
benutzen und desto bequemer beim Baue nachsehen
könne. Der Schlosshauptmann solle deshalb alles Er-
forderliche beschaffen und das Holz zur Brücke wim-
mern lassen, damit die Arbeiter nicht aufgehalten und
das Werk um so eher vollendet werden könne.

Copialbuch Nr. iS, pag. ij3. Böhmisch. — Ebenda pag. 208
eine Wiederholung dieses Befehles ddo.Wien, 2. Mai i535.

5972 '5ß5 April 12, Prag, Schloss.

Die böhmische Kammer berichtet unter Anderem
an König Ferdinand I.:

Eur kuniglichen maj. hat mir graf Vlrichen, als
ich jungst zu hof gewest, bevolhen, eur maj. durch
schriften zu ermonen, damit eur maj. auf völlige be-
zalung der grossen glogkhen und, was sonst noch für
costen auf ganze zuerichtung derselben laufen werde,
gelt zu verordnen. Deshalben thuen wir eur maj. hie-
mit ermonung und mugen daneben eur maj. under-
thanigist nicht verhalten, das ain geschickhter werkh-
man und paumaister aus Sand-Joachimbstal verschiner
tag hie gewest, di glogkhen auch den thuern und kirchen

besichtigt; der last sich bedunjehen, dieweil di kirchen
dermassen paufellig ist, wo di glogkhen in thuern ge-
hengt und geleutt, es wurden sich davon di paufelligen
örter erschellen und vielleicht di kirchen an denselben
enden einfallen und vil schaden thuen. Demnach unsers
achtens von nöten were, eur maj. hette, zuvor und ehe
die bemelt glogkhen in thuern aufgezogen, ain versten-
dige und geschickhte person, die aller gelegenhait des
gepeus und auch der kirchen nodturfticlich besichtige,
hieher verordent und derselben guetdunkhen auch ver-
nemben.

Copialbuch Nr. i5, Fol. 20.

5973 i535 April i-2, Prag, Schloss.

Die böhmische Kammer übersendet an König Fer-
dinand I. unter Anderem ein Schreiben des Joachims-
thaler Zehentgegenschreibers, betreffend das Münz-
gebäude zu St. Joachimsthal, mit der Bitte um Bescheid,
ob eur maj. das angefangen münzgepeu ligen oder voll-
enden lassen wollen, und, so es vollendt werden solle,
gelts halben genedigiste Verordnung und fursehung zu
thuen. Unsers achtens wer nit guet auch eur maj.
schimpflich, wo solch gepeu erligen solle.

Wir senden auch eur maj. hieneben abschrift aines
Schreibens, so uns schmidtmaister und münzgesellen in
Sand-Joachimbstall, so auf eur maj. bevelch nach der
wochenlichen ablonung ze arbaiten bewilligt und sich
gehorsamlich gehalten haben, nachdem si vernommen,
das mit dem münzmaisterambt ain verenderung besche-
hen solle, gethan. Was inen eur maj. darauf zu gnaden
thuen will, das steet bei eur maj. gnedigistem willen
und wolgefallen.

Copialbuch Nr. t5, FoL 21.

5974 i535 Juli i5. Wien.

König Ferdinand I. schreibt an die böhmische
Kammer:

Als wir euch hievor am sibenundzwainzigisten (sie!)
tag marci nechstverschinengeschriben und angezaigt, daz
wir unsern getreuen Hannsen Weiczlman zu unserm
munzmaister in Sandt-Joachimbstall furgenumben . . .,
darauf uns aber biszher von euch noch khain antwurt
zuekhumen, so wir aber hiezwischen durch gedachten
jeezigen Verwalter der münz im Joachimbstal, Fridc-
richen von Achlberg, daz wir ine unverändert bei der
Verwaltung solcher münz oder doch aufs wenigist bis
auf eingang des nechstkhunftigen quartals Crucis be-
leiben lassen sollen, und wir genediglich bewilligt, ine
bis zu eingang des quartals Crucis bei Verwaltung an-
gezaigter münz beleiben zu lassen, ime auch solchs zue-
geschriben und numer dasselb quartal Crucis an der
hand ist, so haben wir gedachten Weizman hinein zu
euch beschiden, also das er auf bestimbte zeit des von
Aichlberg abzugs daz münzmaisterambt in Verwaltung
nemen solle. Darauf ist unser bevelch, wann gedachter
Weiczlman bei euch ankhumbt und euch mit disem
unsern bevelch ersuechen wirdet, daz ir ime dann In-
struction, wie er solch ambt handln solle, inmassen wie
die vorigen unser munzmaister gehabt, aufrichtet, fertiget
und zuestellet auch die gewondlich gelubt und pflicht
von ime nembet und solch münzmaisterambt mit der
gewondlichen besoldung zu eingang des quartals Crucis
einzugeben verordnet.

Copialbuch Nr. 8, pag. 448—449- — Vgl- Reg- 5o6g.
 
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