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Dr. Theodor von Frimmel.
kreuz, wird durch die Kanten des Kappengewölbes gebildet, das andere lässt sich unschwer aus den
vier rundlichen Gruben zusammensetzen. Einfache, schlichte Kastenfassung.
An der Mantelfläche folgende Darstellungen und Inschriften: zunächst dem Stein der MarcuslÖwe
(ganze Figur, nimbirt, geflügelt, das Buch haltend) in Relief. Unter seinen Füssen folgt, ebenfalls in
erhobener Arbeit, ein Wappen mit einem heraldisch links gekehrten aufsteigenden Thier, vermuthlich
einem Löwen. Aussen auf dem Reif des Ringes steht gravirt: »P PAVLI« (das V und das A verschränkt, so
dass also ein schiefer Balken verloren geht). Auf der anderen Seite der äusseren Fläche sieht man zunächst
dem Stein das Rind des Lucas (ohne Flügel, ohne Nimbus, aber mit dem Buch zwischen den Vorder-
füssen). ' Gegen den Bogen zu schliesst sich ein Wappenschild an mit den gekreuzten Schlüsseln Petri.
Fig. 4.
Rings um die Reliefs und um die Schrift ist der Grund mit dem Perlenpunzen behandelt. Ebenso an
den Seitenflächen, auf denen mitten am Kasten einerseits der Adler, andererseits der Engel in erho-
bener Arbeit befestigt ist. Auf der Bandrolle in den Händen der Halbfigur des Matthäusengcls findet
man eine Inschrift, die man nicht mit Sicherheit lesen kann, die aber: »PAPA I O« zu lauten scheint.
Vom Kasten nach dem Reif zu verläuft eine Fasung, die sich gleichmässig verschmälert und mit einem
Schuppenornament versehen ist.
Der Papst, auf den wir diesen Ring beziehen müssen, ist Paul II. (1464—1471) aus dem Hause
Barbo, der im blauen Schilde einen silbernen Löwen, überlegt mit goldenem Schrägbalken, führte. Das
Wappen ist flüchtig ausgeführt, lässt sich aber im Zusammenhang mit der grossen Inschrift nicht
missdeuten.
Dr. Theodor von Frimmel.
kreuz, wird durch die Kanten des Kappengewölbes gebildet, das andere lässt sich unschwer aus den
vier rundlichen Gruben zusammensetzen. Einfache, schlichte Kastenfassung.
An der Mantelfläche folgende Darstellungen und Inschriften: zunächst dem Stein der MarcuslÖwe
(ganze Figur, nimbirt, geflügelt, das Buch haltend) in Relief. Unter seinen Füssen folgt, ebenfalls in
erhobener Arbeit, ein Wappen mit einem heraldisch links gekehrten aufsteigenden Thier, vermuthlich
einem Löwen. Aussen auf dem Reif des Ringes steht gravirt: »P PAVLI« (das V und das A verschränkt, so
dass also ein schiefer Balken verloren geht). Auf der anderen Seite der äusseren Fläche sieht man zunächst
dem Stein das Rind des Lucas (ohne Flügel, ohne Nimbus, aber mit dem Buch zwischen den Vorder-
füssen). ' Gegen den Bogen zu schliesst sich ein Wappenschild an mit den gekreuzten Schlüsseln Petri.
Fig. 4.
Rings um die Reliefs und um die Schrift ist der Grund mit dem Perlenpunzen behandelt. Ebenso an
den Seitenflächen, auf denen mitten am Kasten einerseits der Adler, andererseits der Engel in erho-
bener Arbeit befestigt ist. Auf der Bandrolle in den Händen der Halbfigur des Matthäusengcls findet
man eine Inschrift, die man nicht mit Sicherheit lesen kann, die aber: »PAPA I O« zu lauten scheint.
Vom Kasten nach dem Reif zu verläuft eine Fasung, die sich gleichmässig verschmälert und mit einem
Schuppenornament versehen ist.
Der Papst, auf den wir diesen Ring beziehen müssen, ist Paul II. (1464—1471) aus dem Hause
Barbo, der im blauen Schilde einen silbernen Löwen, überlegt mit goldenem Schrägbalken, führte. Das
Wappen ist flüchtig ausgeführt, lässt sich aber im Zusammenhang mit der grossen Inschrift nicht
missdeuten.