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Dr. Theodor von Frimmel.
so flüchtig hergestellt, dass der Arbeiter vergessen hat, den entwurzelten Baum des Sisto IV. anzu-
bringen. Papst Sixtus IV. stammt aus dem Hause Albescola della Rovere. Für die Zeitbestimmung
dieses Ringes kann offenbar nur der Name SISTV(s) massgebend sein, der
an autfälliger Stelle angebracht ist. Die Inschriften an den Seiten erlauben
einstweilen keine bestimmte Deutung.
5. Ring aus kupferreicher Bronze, massiv gegossen, wenig vergoldet.
Grösster Durchmesser o'o64, kleinster 0'042. (Hiezu Fig. 5 auf S. 7.)
Als Stein dient ein grosser Bergkrystall, der in Form eines Kappen-
gewölbes geschliffen ist. Auf jeder der vier gekrümmten Flächen eine rund-
liche Vertiefung, so wie bei zweien der oben beschriebenen Ringe. Schmuck-
lose Kastenfassung mit glattem Rand.
Auf der äusseren Mantelfläche folgende Verzierungen und Inschriften:
Einerseits, vom Steine angefangen, in hoch erhobener Arbeit die roh aus-
geführte Halbfigur eines Engels (wohl des Engels des Matthäus). Unterhalb
eine Königskrone, dann ein Dreieckschild, der oben beiderseits eingebuchtet
ist. Im Schilde mehrere verticale Streifen, deren Zwischenräume mit dem Perlenpunzen bearbeitet sind.
Auf Aragon zu deuten. Weiterhin auf dem dicken Reif die Inschrift: »REX • RAG.« — Andererseits,
wieder vom Steine ausgehend, gewahren wir auf der äusseren Mantelfläche einen Adler (fast sicher als
Fig. 6 b.
Symbol des Johannes), darunter ein Wappen. Der Schild ist oben beiderseits eingebuchtet, quadrirt.
In 1 und 4 Aragon, in 2 und 3 jedesmal Ungarn, Anjou und Jerusalem,' Alles in sehr roher, undeut-
licher Ausführung. An den Seitenflächen des Kastens jederseits ein roh gebildeter Kopf in Relief, wie
1 Nach freundlicher Mittheilung von Herrn Jos. Klemme, der diese undeutlichen Wappen entziffert hat.
Dr. Theodor von Frimmel.
so flüchtig hergestellt, dass der Arbeiter vergessen hat, den entwurzelten Baum des Sisto IV. anzu-
bringen. Papst Sixtus IV. stammt aus dem Hause Albescola della Rovere. Für die Zeitbestimmung
dieses Ringes kann offenbar nur der Name SISTV(s) massgebend sein, der
an autfälliger Stelle angebracht ist. Die Inschriften an den Seiten erlauben
einstweilen keine bestimmte Deutung.
5. Ring aus kupferreicher Bronze, massiv gegossen, wenig vergoldet.
Grösster Durchmesser o'o64, kleinster 0'042. (Hiezu Fig. 5 auf S. 7.)
Als Stein dient ein grosser Bergkrystall, der in Form eines Kappen-
gewölbes geschliffen ist. Auf jeder der vier gekrümmten Flächen eine rund-
liche Vertiefung, so wie bei zweien der oben beschriebenen Ringe. Schmuck-
lose Kastenfassung mit glattem Rand.
Auf der äusseren Mantelfläche folgende Verzierungen und Inschriften:
Einerseits, vom Steine angefangen, in hoch erhobener Arbeit die roh aus-
geführte Halbfigur eines Engels (wohl des Engels des Matthäus). Unterhalb
eine Königskrone, dann ein Dreieckschild, der oben beiderseits eingebuchtet
ist. Im Schilde mehrere verticale Streifen, deren Zwischenräume mit dem Perlenpunzen bearbeitet sind.
Auf Aragon zu deuten. Weiterhin auf dem dicken Reif die Inschrift: »REX • RAG.« — Andererseits,
wieder vom Steine ausgehend, gewahren wir auf der äusseren Mantelfläche einen Adler (fast sicher als
Fig. 6 b.
Symbol des Johannes), darunter ein Wappen. Der Schild ist oben beiderseits eingebuchtet, quadrirt.
In 1 und 4 Aragon, in 2 und 3 jedesmal Ungarn, Anjou und Jerusalem,' Alles in sehr roher, undeut-
licher Ausführung. An den Seitenflächen des Kastens jederseits ein roh gebildeter Kopf in Relief, wie
1 Nach freundlicher Mittheilung von Herrn Jos. Klemme, der diese undeutlichen Wappen entziffert hat.