Die Ceremonicnringe in den Kunstsammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses.
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es scheint, Kopf eines Königs und einer Königin. Der Grund daneben ist mit dem Perlenpunzen be-
handelt, desgleichen die äussere Mantelfläche, nach aussen aber abgegrenzt durch ein einfaches glattes
Rändchen. Der dünnste Theil des Reifes ist an den Seitenflächen ganz glatt gelassen.
Das eben beschriebene Exemplar schliesst sich an mehrere ihm verwandte Ringe an, die sich in
Venedig und Bologna erhalten haben und die ebenfalls durch die Wappen von Aragonien und Sicilien
in Beziehung zu Ferdinand I. von Neapel stehen, der sich 1476 mit der Tochter Johann II., Königs
von Aragon und Sicilien, vermählte.
6. Ring aus Kupfer, massiv gegossen, vergoldet. Grösster Durchmesser 0-043, kleinster 0-035.
Der Stein fehlt; ebenso mangeln zwei der Evangelistensymbole am Kasten.
Auf der äusseren Mantelfläche finden wir gravirt: einerseits die Mailänder Schlange, andererseits
die Mitra papalis. Der Grund ist mit gekreuzten Strichlagen gefüllt. Am Kasten sind noch zwei
Evangelistensymbole erhalten: der Adler Johannis über der Mitra und eine unkenntlich gewordene
Gestalt (Rind oder Löwe) an der Seite daneben. In den vier Flächen
zwischen den erhaltenen Symbolen und den Stellen, wo die zwei
verloren gegangenen gesessen haben müssen, gewahren wir je einen
Wappenschild, deren einer die Säule der Colonna aufweist. Die drei
übrigen Wappen waren bei der sehr allgemein gehaltenen Ausführung
bisher nicht zu bestimmen. Eines scheint das Kreuz von Savoyen
zu enthalten. Es wird schwer halten, bei diesem Ring sichere histo-
rische Beziehungen zu ermitteln.
Auch bei dem nunmehr folgenden Exemplar ist einstweilen
wenig Aussicht vorhanden, einen sicheren Boden für eine genaue
Bestimmung zu gewinnen, da es weder mit Inschriften noch mit
Wappen versehen ist. Indessen soll auch dieser Ring hier beschrieben
werden, da auch er in die Reihe jener Ceremonienringe zu gehören
scheint, die uns hier beschäftigen. Doch fällt er immerhin in seiner
allgemeinen Gestaltung nicht vollkommen in die Reihe. Nur das
Vorkommen der Evangelistensymbole rechtfertigt hier seine Aufnahme.
7. Ring aus massivem Kupfer, vergoldet, von allseitig gerundeten Formen. Grösster Durchmesser
0-056, kleinster 0-044.
Als Stein dient ein eiförmig geschliffener Bandachat in gezackter Kastenfassung. An den zwei
stark gekrümmten Flächen des gerundeten Kastens sind die Evangelistensymbole in Relief angebracht
und zwei rohe undeutlich geformte Ornamente, die in der Mitte ein abwärts gekehrtes Akanthosblatt
zu enthalten scheinen. Die Reihenfolge der Symbole ist folgende: Matthäus, Marcus, Lucas, Johannes.
Fig. 7b.
XIV.
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es scheint, Kopf eines Königs und einer Königin. Der Grund daneben ist mit dem Perlenpunzen be-
handelt, desgleichen die äussere Mantelfläche, nach aussen aber abgegrenzt durch ein einfaches glattes
Rändchen. Der dünnste Theil des Reifes ist an den Seitenflächen ganz glatt gelassen.
Das eben beschriebene Exemplar schliesst sich an mehrere ihm verwandte Ringe an, die sich in
Venedig und Bologna erhalten haben und die ebenfalls durch die Wappen von Aragonien und Sicilien
in Beziehung zu Ferdinand I. von Neapel stehen, der sich 1476 mit der Tochter Johann II., Königs
von Aragon und Sicilien, vermählte.
6. Ring aus Kupfer, massiv gegossen, vergoldet. Grösster Durchmesser 0-043, kleinster 0-035.
Der Stein fehlt; ebenso mangeln zwei der Evangelistensymbole am Kasten.
Auf der äusseren Mantelfläche finden wir gravirt: einerseits die Mailänder Schlange, andererseits
die Mitra papalis. Der Grund ist mit gekreuzten Strichlagen gefüllt. Am Kasten sind noch zwei
Evangelistensymbole erhalten: der Adler Johannis über der Mitra und eine unkenntlich gewordene
Gestalt (Rind oder Löwe) an der Seite daneben. In den vier Flächen
zwischen den erhaltenen Symbolen und den Stellen, wo die zwei
verloren gegangenen gesessen haben müssen, gewahren wir je einen
Wappenschild, deren einer die Säule der Colonna aufweist. Die drei
übrigen Wappen waren bei der sehr allgemein gehaltenen Ausführung
bisher nicht zu bestimmen. Eines scheint das Kreuz von Savoyen
zu enthalten. Es wird schwer halten, bei diesem Ring sichere histo-
rische Beziehungen zu ermitteln.
Auch bei dem nunmehr folgenden Exemplar ist einstweilen
wenig Aussicht vorhanden, einen sicheren Boden für eine genaue
Bestimmung zu gewinnen, da es weder mit Inschriften noch mit
Wappen versehen ist. Indessen soll auch dieser Ring hier beschrieben
werden, da auch er in die Reihe jener Ceremonienringe zu gehören
scheint, die uns hier beschäftigen. Doch fällt er immerhin in seiner
allgemeinen Gestaltung nicht vollkommen in die Reihe. Nur das
Vorkommen der Evangelistensymbole rechtfertigt hier seine Aufnahme.
7. Ring aus massivem Kupfer, vergoldet, von allseitig gerundeten Formen. Grösster Durchmesser
0-056, kleinster 0-044.
Als Stein dient ein eiförmig geschliffener Bandachat in gezackter Kastenfassung. An den zwei
stark gekrümmten Flächen des gerundeten Kastens sind die Evangelistensymbole in Relief angebracht
und zwei rohe undeutlich geformte Ornamente, die in der Mitte ein abwärts gekehrtes Akanthosblatt
zu enthalten scheinen. Die Reihenfolge der Symbole ist folgende: Matthäus, Marcus, Lucas, Johannes.
Fig. 7b.
XIV.
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