IO Dr. Theodor von Frimmel. Die Ceremonienringe in den Kunstsammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses.
Die Abbildungen der Ringe bedürfen wohl keiner besonderen Erläuterung; doch sei bemerkt,
dass sie von der gewissenhaften Hand Johann Fahrnbauer's herrühren. Die Nummern der Abbildungen
entsprechen den Nummern im Text.
Zum Verständniss der Schlussvignette theile ich Folgendes mit: Sie ist nach einem Spielzeug hergestellt, das sich
ehedem in der Ambrasersammlung befand und jetzt im Saal XVII des neuen Museums aufgestellt ist, und zwar zusammen
mit einem Gegenstück von ganz ähnlicher Gestalt. Die zwei kleinen Bronzeritter waren offenbar fürstliches, vielleicht kaiser-
liches Kinderspielzeug, wie man es auf einem (oftmals nachgebildeten) Holzschnitt des Weisskunig in Verwendung sieht. Die
Reiterchen stammen aus der Zeit Kaisers Maximilian I. (Aeltere Abbildungen findet man im Jahrbuch des heraldischen Vereines
»Adler«, 1878, Taf. VII zum Text von A. Hg, und in der Zeitschrift für bildende Kunst, Bd. XIX, S. 189. Vgl. auch ein Regest
unseres Jahrbuches, Bd. I, Urkunden, Nr. 386.) Derlei Kriegsspielzeug war offenbar schon im Mittelalter bekannt, worüber
uns eine Miniatur des weiland Hortus deliciarum der Herrad von Landsberg aufklärt (vgl. Engelbert, Taf. V, »ludus mon-
strorum«). In diesen Zusammenhang dürfte auch ein Reiterchen gehören, das van der Kellen in seinen »Neederlands oud-
heden« (Amsterdam 1861, PI. LXI) abgebildet hat. Die Helmform und Anderes verweisen dieses Stück ins frühe XIII. Jahr-
hundert. Mittelalterliches Spielzeug aus Thon im Germanischen Museum zu Nürnberg ist besprochen im Anzeiger für Kunde
der deutschen Vorzeit (1859, Sp. 210 ff.) Fr.
PP5
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Die Abbildungen der Ringe bedürfen wohl keiner besonderen Erläuterung; doch sei bemerkt,
dass sie von der gewissenhaften Hand Johann Fahrnbauer's herrühren. Die Nummern der Abbildungen
entsprechen den Nummern im Text.
Zum Verständniss der Schlussvignette theile ich Folgendes mit: Sie ist nach einem Spielzeug hergestellt, das sich
ehedem in der Ambrasersammlung befand und jetzt im Saal XVII des neuen Museums aufgestellt ist, und zwar zusammen
mit einem Gegenstück von ganz ähnlicher Gestalt. Die zwei kleinen Bronzeritter waren offenbar fürstliches, vielleicht kaiser-
liches Kinderspielzeug, wie man es auf einem (oftmals nachgebildeten) Holzschnitt des Weisskunig in Verwendung sieht. Die
Reiterchen stammen aus der Zeit Kaisers Maximilian I. (Aeltere Abbildungen findet man im Jahrbuch des heraldischen Vereines
»Adler«, 1878, Taf. VII zum Text von A. Hg, und in der Zeitschrift für bildende Kunst, Bd. XIX, S. 189. Vgl. auch ein Regest
unseres Jahrbuches, Bd. I, Urkunden, Nr. 386.) Derlei Kriegsspielzeug war offenbar schon im Mittelalter bekannt, worüber
uns eine Miniatur des weiland Hortus deliciarum der Herrad von Landsberg aufklärt (vgl. Engelbert, Taf. V, »ludus mon-
strorum«). In diesen Zusammenhang dürfte auch ein Reiterchen gehören, das van der Kellen in seinen »Neederlands oud-
heden« (Amsterdam 1861, PI. LXI) abgebildet hat. Die Helmform und Anderes verweisen dieses Stück ins frühe XIII. Jahr-
hundert. Mittelalterliches Spielzeug aus Thon im Germanischen Museum zu Nürnberg ist besprochen im Anzeiger für Kunde
der deutschen Vorzeit (1859, Sp. 210 ff.) Fr.
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